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41. Hettinger Heimatbrief 2010 - Protendics

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Lehrer in Mudau. Im Anschluß an die<br />

Bauernunruhen in Mudau flieht Adam Söhner<br />

und wandert dann nach Amerika aus.<br />

Der Rechtskandidat Schäfer aus Buchen ist<br />

Mitglied im Volksverein in Häusern<br />

In Bödigheim existiert 1849 ein Volksverein<br />

In Eberstadt existiert im Juni 1849 ein<br />

Volksverein (Mitglieder: Wendel Brunn,<br />

Kronenwirt Andreas Eberle, Schmiedemeister<br />

Heinrich Finck als Vorstand, Gemeinderat<br />

Heinrich Frey, Georg Hafner, Georg<br />

Reinhard, Adlerwirt Michael Ziegler).<br />

In Hainstadt existiert im Juni 1849 ein<br />

Volksverein (Mitglieder: Schriftführer Heinrich<br />

Brand, Grünbaumwirt Kurz als Kassierer,<br />

Gemeinderat Magnus Val. Link)<br />

In Hettingen existiert im Juni 1849 ein<br />

Volksverein (Kronenwirt Lorenz Erbacher als<br />

Kassierer, Altbürgermeister Falk als Vorstand,<br />

Ratschreiber Frank als Schriftführer)<br />

In Götzingen existiert im Juni 1849 ein<br />

Volksverein<br />

aus:http://lisa.mmz.uni-duesseldorf.de/~histsem/<br />

revolution/index.htm<br />

_______________________________<br />

Vor 110 Jahren (1899)<br />

Pfarrer Karl Sauer veröffentlicht eine Schrift<br />

„Aus stürmischer Zeit“: badische<br />

Kulturkampfsbilder naturgetreu vorgezeichnet<br />

/ von Karl Sauer. - [s.l.] : Selbstverl. des Verf.,<br />

1899. - 82 S.;<br />

Die Kulturkampfsjahre 1874 -1880 zählen<br />

gewiss zu den denkwürdigsten unserer Kirche<br />

in Baden. Nicht weniger als 32 Priester der<br />

Erzdiözese sowie ihr Bischof selbst wurden<br />

mit Geld und Gefängnisstrafen und sogar mit<br />

Verbannung belegt. Der Badische<br />

Kulturkampf war eine Auseinandersetzung<br />

zwischen der katholischen Kirche und dem<br />

Badischen Staat. Pfarrer Sauer war 1850 in<br />

Höpfingen geboren, im Kulturkampf verfolgt<br />

und zweimal eingesperrt. Er war bis zum<br />

<strong>41.</strong> <strong>Hettinger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2010</strong><br />

zweimal eingesperrt. Er war bis zum<br />

15.10.1907 Priester in Hettingen. Unter<br />

seiner Regie fand 1898 die Erweiterung der<br />

Kirche statt. Der Erlös seiner Schrift war für<br />

die Anschaffung eines Tabernakels für die<br />

Dorfkirche bestimmt.<br />

Der Widerstand der katholischen Kirche<br />

gegen sozialdemokratische Umtriebe<br />

Dass die Aktionen der Kirche bis weit in die<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts gegen alles<br />

Sozialdemokratische ausgerichtet waren, ist<br />

vielfältig überliefert. So ist das Maurerdorf<br />

Hettingen ein besonders nachhaltiges<br />

Beispiel dafür. <strong>Hettinger</strong> Maurerkolonnen, die<br />

seinerzeit an Neckar und Rhein Saisonarbeit<br />

leisteten und so ihrem rein bäuerlich nicht<br />

mehr existenzfähigen Ort einen Ausweg aus<br />

der bitteren Not aufzeigten, brachten nicht<br />

nur Geld mit nach Hause, sondern aus<br />

Mannheim auch „ortsfremdes politisches<br />

Gedankengut“. Dagegen trat energisch<br />

Ortspfarrer Karl August Sauer (1850 – 1911)<br />

auf den Plan. Sauer, aus Höpfingen gebürtig,<br />

war der Typ des selbstherrlichen Pfarrherrn,<br />

wie er damals noch allenthalben in<br />

katholischen Gemeinden anzutreffen war . Er<br />

fühlte sich in besonderem Maße dazu<br />

berufen, den kirchlichen Widerstand gegen<br />

die SPD anzuführen. Was er dazu dachte, hat<br />

er 1899 selbst zu Papier gebracht, als er seine<br />

Erinnerungen an den „Kulturkampf“ der Jahre<br />

nach 1870 in Druck gehen ließ. Für Sauers<br />

Autoritätsgläubigkeit war Ordnung im<br />

politischen Bereich und Ordnung im Bereich<br />

des Glaubens unmittelbar das Gleiche,<br />

weshalb er die Kirche offen zu politischer<br />

Disziplinierung anhalten konnte: „Es ist<br />

unleugbare Thatsache, wenn der Mensch<br />

keine Religion mehr im Leibe hat, dann ist er<br />

zu allem fähig. Er achtet nicht Eigentum, nicht<br />

Ehre, nicht Obrigkeit“, während die Kirche<br />

sich gerade bemühe, „Bürger heranzuziehen,<br />

welche allseitig ihre Pflicht erfüllen“. Und so<br />

dient sich Sauer, der als „Kulturkämpfer“ einst<br />

im staatlichen Gefängnis gesessen hatte, der<br />

„Obrigkeit“ an.<br />

„Harmonie zwischen Staat und Kirche ist<br />

immer, besonders in gegenwärtig bewegter

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