41. Hettinger Heimatbrief 2010 - Protendics
41. Hettinger Heimatbrief 2010 - Protendics
41. Hettinger Heimatbrief 2010 - Protendics
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gen schlechter arbeitet. Jesus kannte auch die<br />
Lebenswelt der kleinen Leute und knüpfte<br />
daran an. Während Knapp am Fließband<br />
arbeitet, verdingt sich einer seiner Mitbrüder<br />
als Hilfspfleger bei einem Behinderten, ein<br />
anderer ist Gefängnisseelsorger. Zu dritt<br />
bilden sie eine „Fraternité“, wie die Kleinen<br />
Brüder vom Evangelium ihre Gemeinschaften<br />
nennen. Weltweit gibt es rund 80 Brüder in<br />
20 Länder. Andreas, 1958 in Hettingen<br />
geboren, mit 25 Jahren in Rom zum Priester<br />
geweiht, danach die Doktorarbeit erfolgreich<br />
abgelegt und fünf Jahre Studentenseelsorger<br />
in Freiburg und mit 35 Jahren schon<br />
Leiter/Chef des Erzbischöflichen<br />
Priesterseminars. Da scheint die weitere<br />
Laufbahn absehbar. Doch der Konviktdirektor<br />
wird „Kleiner Bruder“, verschenkt sein Auto,<br />
wählt das geistliche Leben. In diesem Jahr bot<br />
Knapp erstmals eine Aschermittwochsfeier<br />
an. Ein Experiment, ein Wagnis. Knapp<br />
rechnete mit den 200 Grundschülern, aber<br />
nur mit ein, zwei Dutzend älteren Schülern.<br />
Insgesamt kamen dann über 400 zumeist<br />
ungetaufte Jungen und Mädchen. Zwei seiner<br />
Schüler bereiten sich derzeit auf die Taufe<br />
vor. Sie kommen aus Familien, in denen nicht<br />
einmal mehr die Großmutter Kontakt zur<br />
Kirche hatte. Seit zwei Jahren bietet Andreas<br />
Knapp auch eine religiöse Gesprächsrunde<br />
für Eltern an. Auch hier kommen viele<br />
ungetaufte Erwachsene. „Auch das sei<br />
Mission“. Mittlerweile findet sich Lyrik von<br />
Andreas Knapp in Religionsbüchern für den<br />
Schulunterricht wieder, aber auch in<br />
Literaturzeitschriften sind Gedichte von<br />
Andreas Knapp zu finden. Einige seiner<br />
Veröffentlichungen erreichten bereits die<br />
vierte oder fünfte Auflage. Übrigens<br />
„Gedichte auf Leben und Tod“ heißt sein<br />
jüngster Band und ist wie alles andere von<br />
ihm sehr lesenswert.<br />
_______________________________<br />
Ein neues Buch von Andreas Knapp<br />
Seit vier Jahren lebt Andreas Knapp, Priester<br />
und Ordensmann in Leipzig. Er ist dort vor<br />
<strong>41.</strong> <strong>Hettinger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2010</strong><br />
allem in der Schulseelsorgetätig und hat eine<br />
umfangreiche Vortragstätigkeit. Über 80<br />
Prozent der Bevölkerung von Leipzig ist nicht<br />
mehr getauft und gehört keiner Religion mehr<br />
an. Dieses Umfeld stellt für den promovierten<br />
Theologen eine große Herausforderung dar.<br />
Aus vielen Gesprächen und Diskussionen mit<br />
nicht religiösen Menschen entstand die Idee,<br />
ein Buch über christlichen Glauben zu<br />
schreiben, das eine „Einladung für Skeptiker<br />
und Zweifler“ sein soll. Das Buch hat Dr.<br />
Andreas knapp gemeinsam mit Melanie<br />
Wolfers verfasst, einer Ordensfrau aus Wien.<br />
Die Grundfrage der Autoren lautet: Wie kann<br />
der Glaube an Gott, der dem Menschen seit<br />
seinen Anfängen in die Wiege gelegt ist, als<br />
Grundlage für die menschliche Freiheit<br />
verstanden werden? Diese Frage wird vor<br />
dem Hintergrund eines modernen Weltbildes<br />
diskutiert. Das Buch erhielt bereits ein<br />
lebhaftes Echo: Die Bundesministerin Dr.<br />
Annette Schavan meint, Knapp und Wolfers<br />
sind Grenzgänger. Sie nehmen unser Denken<br />
mit auf eine Reise zum Ursprung der<br />
Gotteserfahrung. Bischof Dr. Robert Zollitsch<br />
schreibt zu dem Buch: Die beiden Autoren<br />
diskutieren ihren Glauben auf einer ganz<br />
lebensnahe und einladende Weise. Bestseller-<br />
Autor Werner Tiki-Küstenmacher schrieb:<br />
Durch dieses Buch weht ein Wind, der mich<br />
umgehauen hat. So spritzig und fröhlich kann<br />
der christliche Glauben sein.<br />
Andreas Knapp/Melanie Wolfers, Glaube, der<br />
nach Freiheit schmeckt, Pattloch-Verlag<br />
München, ISBD: 978-3-629-02227-1; 336<br />
Seiten.<br />
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Domvikar Dr. Bernhard Kirchgeßner beim<br />
Papst<br />
Auch nicht alltäglich: bereits zum dritten<br />
Male kreuzten sich die Wege von Papst<br />
Benedikt und dem Heddemer Geistlichen Dr.<br />
Bernhard Kirchgeßner. War es 1988 noch ein<br />
Kurierdienst, als Bernhard Kirchgeßner<br />
damals dem Kardinal Josef Ratzinger ein<br />
liegengelassenes Kleidungsstück bringen<br />
konnte, war der Auftrag 2006 schon ein ganz<br />
anderer. Dr. Kirchgeßner hatte 2006 beim