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112 | <strong>Kulinarium</strong> <strong>Algarve</strong> n°2 Dezember 2013Für Leser, von LesernMadonnaes ist Frühling. Kalter Frühling1945. Noch fallen Bomben aufDeutschlands Städte und Dörfer.Wieder einmal Alarm. Und einekleine Familie findet, wiedereinmal, Schutz im privaten Luftschutzkellernebenan. Beim Nachbarn, einem älteren,vornehmen und begüterten Herrn (der sichsogar gleich zwei Hausdamen hält).Die schöne junge Frau, ihre ernste Mutter,das Baby – gerade sechs Wochen alt,schwarzhaarig, mit großen dunklen Augen.Sie hocken eng zusammen, auf Kisten mitTeppichen drüber, echte Orientbrücken. DasBaby ist unruhig geworden, hat Hunger. Es wirdgestillt.Plötzlicher Lärm. Die schwere Tür wirdaufgestoßen, drei junge Soldaten springenin den Raum. Der Anführer reißt das Gewehrhoch. Erblickt Mutter und Kind, erstarrt. Flüstert„Madonna“, bekreuzigt sich. Die drei verneigensich, ziehen sich leise zurück.Es sind polnische Soldaten, wie die kleineschutzsuchende Gemeinschaft spätererfährt. Der Ort ist an jenem Tag vom Feindeingenommen worden. Ach ja: Die Kisten imLuftschutzkeller waren gefüllt mit Waffen undMunition, die der Nachbar dort versteckt hatte.Zwei Augenzeugen leben noch, von mir, demdamaligen Baby, mal ganz abgesehen.Beate DähnkeLeserin- <strong>Kulinarium</strong> <strong>Algarve</strong>- Das MagazinFoto: Sasha Marques

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