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Kulinarium Algarve n°2 Dezember 2013 | 73Meerjungfrau – „ vielleichtist das jetzt das Ende meinerReise…..“„Lass ihn sprechen,Meerjungfrau! Was kanner und sein Berg gegen dieMacht meines Vaters, gegendie Wellen ohne Besitzerunternehmen!“„Ha ha ha“ lachte der Serrano,„versuche, den Berg rauf zuklettern! Was können deineWellen gegen die Robustheit,die ich von meiner Muttergeerbt habe! Ich bin stärker,wenn ich will, kann ich Berge imMeer erschaffen!“Der bevorstehende Kampfder beiden Giganten schienunausweichlich. Das Meerhatte versucht, seine Wellenzu beruhigen, die immerhöher und höher wurden.Der Berg bewölkte sich, dasHeidekraut und die Kiefernschüttelnd. Die Meerjungfrauschien es zu genießen, wie diebeiden temperamentvoll undvoller Hingabe um ihr Rechtkämpften, doch dann sagtesie:„Streitet euch nicht! Ichwerde hier warten, bis ihr mirBeweise eurer Stärke bringt. Ihrmüsst jetzt gehen, ich bin müdeund will mich ausruhen.“Langsam entfernten sich diebeiden Rivalen vom Strand.Nachdenklich stieg der eine insMeer und der andere kletterteden Berg hinauf. Beide nachdem besten Weg suchend,um die Meerjungfrau zuüberzeugen. Inzwischen hattesich die Meerjungfrau hieram Strand eingelebt, als wäresie zu Hause und wartete aufdie Beweise. Zuerst kam derFischer. Er legte ihr das Meerzu Füßen, zartgrün am Ufer unddunkelblau bis in weite Ferne,und sagte:“ All dies ist meinMeer und es gehört auch dir,Meerjungfrau!“Sie blickte auf das Meer,schwelgte in seinen Wellen.Plötzlich hörte sie Serrano:“Meerjungfrau, hier bin ich undschenke dir einen Thron ausStein, hoch über der Welt! Ichhabe schon den Wind gebeten,dich in den Schlaf zu wiegen,und dass die Sonne dir die Tagewärmt und die Quellen dir dieStunden erfrischen. Komm mitmir und du wirst Königin derGebirge sein!“„Du kommst spät, Serrano, ichfühle mich schon als Königindes Meeres!“ erwiderte dieMeerjungfrau. Wütend durchdie Zurückweisung. rollteder Berg riesige Felsbrockenins Meer, die Meerjungfrauumgebend: “Wenn du nicht aufden Berg steigst, dann kommeich runter zum Meer!“ Da wurdeauch das Meer wütend, Tagund Nacht schlug es gegen dieFelsen, welche sich aber nichtmehr zurücksetzen ließen. Undso ging das ständig weiter, weildie Meerjungfrau sich nichtentscheiden konnte – bis siesich schließlich in ganz feinenSand transformierte. Damitwurde ihr an diesem Platzfür immer die Ehre erwiesenvon den zwei ewig liebendenRiesen, die manchmal Rivalen,ein andermal Feinde, aber dochimmer gute Freunde waren.Dieser Platz heißt heute Praiada Rocha.«Text: Silvana MarquesFotos: Sasha Marques