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1933 Das neue Jahr hat vor wenigen Wochen angefangen. Es ist ...

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<strong>1933</strong><strong>Das</strong> glaube ich kaum, sagt der ungläubige Thomas. Doch Hans Rothfels*bestätigt das: „Für das Auswärtige Amt etwa lässt sich durch die <strong>Jahr</strong>ehin, ohne dass in jedem einzelnen Falle genaue Datierungen <strong>vor</strong>lägen,eine Reihe von Persönlichkeiten der frühen Opposition zurechnen. Nebendenen, die schon erwähnt wurden oder noch besondere Erwähnungfinden werden, seien Namen genannt wie die von Dr. Robert A. Ulrich*,E. v. Selzam, Dr. Siegfried von der Heyden-Rynsch, Dr. Georg vonBruns, Dr. Ad. Velhagen, Herbert Blankenhorn*, Eduard Brücklmeier,Gottfried von N<strong>ist</strong>iz, Dr. von Twardowski* und Dr. Aschmann.Die Gegenarbeit des Amtes wurde durch Weitergabe von Informationenan die oppositionellen Kreise ergänzt. In diesem Betracht war Dr. PaulSchmidt eine nicht unwichtige Figur, da er als Dolmetscher an allen internationalenBesprechungen Hitlers teilnahm.“ 152Soll Dr. Schmidt berichten: „Aber die Besorgnis über die internationalenFolgen der Umstellung war groß, denn die Berichte, die aus Europa undaus Übersee eintrafen, zeigten, dass innerhalb weniger Monate Deutschlandwieder in eine fast völlige Isolierung geraten war. Die von Stresemannund seinen Nachfolgern mit so unendlicher Mühe erzielten Gewinneauf moralischem Gebiet waren so gut wie verloren gegangen. Nurdie politischen Ergebnisse, die Rheinlandräumung und die Streichungder Reparationen, waren erhalten geblieben. Würde sich auch die imVorjahre zuerkannte Gleichberechtigung des Reiches auf militärischemGebiet jetzt noch verwirklichen lassen? <strong>Das</strong> war die große Frage, die alleGemüter im Auswärtigen Amt beherrschte, als ich mit der Völkerbundsdelegationam 20. September <strong>1933</strong> nach Genf abre<strong>ist</strong>e. Viel stärker nochals <strong>vor</strong> einem Monat in London trat hier die Ablehnung des Auslandesgegenüber dem nationalsozial<strong>ist</strong>ischen Deutschland zutage.“ 153Sehr bemerkenswert findet Dr. Schmidt das Auftreten von Propagandamin<strong>ist</strong>erGoebbels: „Er bewegte sich in dem Genfer Milieu, das er immerso heftig geschmäht <strong>hat</strong>te, völlig ungezwungen, als sei er schon jahrelangDelegierter beim Völkerbund gewesen. Rein äußerlich machte »derwilde Mann aus Deutschland«, wie er in der »Bavaria« hieß, einen gepflegtenund ruhigen Eindruck, wenn er mit Herrn von Neurath odermit anderen deutschen Delegierten in den Wandelgängen oder in unse-152Rothfels, S. 60153Schmidt, S. 277f.60

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