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1933 Das neue Jahr hat vor wenigen Wochen angefangen. Es ist ...

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<strong>1933</strong>Auslese der Kolonne überwacht. Goebbels <strong>hat</strong>te die Räume bezeichnet,wo es am schnellsten brennen würde. Goebbels <strong>hat</strong>te die Durchführungder Tat »vereinfacht«, indem er darauf bestand, etwaige Tatzeugen solltenkurzerhand niedergeknallt werden. Goebbels <strong>hat</strong>te sich verbürgt, imGruppenhauptquartier oder im Reichstagspräsidentenpalais werde niemandHaussuchung halten. Goebbels <strong>hat</strong>te sich stark gemacht, jedesVorgehen gegen die eigenen Leute würde als verleumderischer Anschlaggegen die Bewegung gebrandmarkt werden. Goebbels <strong>hat</strong>te folgerichtigdie Idee vertreten, bei dieser »Rechtslage« brauche man nicht bloß dieKommun<strong>ist</strong>en zu beschuldigen, ebenso großmütig könne man die Aufklärungdes Verbrechens der Polizei übergeben.Goebbels <strong>hat</strong>te klar erkannt, was in diesem Zusammenhang die Mundtotmachungder gesamten Linkspresse bedeutete. Goebbels <strong>hat</strong>te deshalbschroff auf diese scharfen Notverordnungen gedrungen. Goebbels<strong>hat</strong>te hierüber eingehend mit Göring verhandelt. Goebbels <strong>hat</strong>te dabeigeheimnisvoll angedeutet, der Führer sehe ein, es müsse irgend etwasDurchschlagendes geschehen, vielleicht ein Attentatsversuch, vielleichtein Brand, doch Hitler wünsche überrascht zu werden.Und Goebbels <strong>hat</strong>te es alsdann übernommen, seinen Führer für diesePosse »fertig zu machen«, ihn für seinen Tobsuchtsanfall in der Brandnachtgut zu präparieren. Erinnern wir uns, dass man gerade bei Goebbelszum Abendessen saß, als die Nachricht von dem Brande denReichskanzler überraschte? Göring <strong>hat</strong>te zu alledem lediglich sein Plazetgegeben. Der Vorschlag des Reichspropagandaleiters <strong>hat</strong>te ihm eingeleuchtet.Am me<strong>ist</strong>en <strong>hat</strong>te ihm gefallen, dass von ihm so gut wie keineMitwirkung erwartet wurde. <strong>Das</strong> Palais samt dem Durchgang wollte ergerne zur Verfügung stellen, aber wenn im Übrigen Goebbels und KarlErnst das Ding allein drehen wollten, um so angenehmer für ihn. Aufdiese Weise konnte er Hitlers oder Hindenburgs Reaktion abwarten.Und dass er ohne Wimpernzucken jeden, auch den verlogensten, Anlassbenutzen würde, um auf die Marx<strong>ist</strong>en loszuprügeln, nun darauf konntesich Goebbels ohnehin verlassen. Gewiss, Göring ging auf das ihm angetrageneSpiel ein; er besprach sich <strong>vor</strong>sorglich mit Diels, ein paar Andeutungenmachte er Daluege. Im großen Ganzen aber ließ er die Dingeauf sich zukommen. Helldorf war überhaupt nicht beteiligt. DieserGruppenführer saß gerade in einem Luxuslokal bei Sekt und Kaviar, alsdie Sirenen heulten und es plötzlich hieß, der Reichstag brenne. Zusammenmit seinem SA-Kameraden von Arnim, dem Rektor der Techni-79

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