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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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»Aber erst nach Tische!« grinste <strong>Stopfkuchen</strong>. Er<br />

»bat« darum, wie man das in solchen Fällen sittiger<br />

zu bezeichnen pflegt, fügte auch noch hinzu: »Daß ich<br />

mich auf dem Wege zum Essen <strong>und</strong> beim Essen ungern<br />

aufhalten <strong>und</strong> nur sehr ungern stören lasse, weißt du<br />

ja wohl noch aus alter lieber Jugenderinnerung!«<br />

Ich warf noch einen Blick auf die an den Wänden der<br />

alten »Bauerndehle« auf Börten <strong>und</strong> in offenen Schränken<br />

aufgestapelten Versteinerungen aus der Umgegend<br />

der Roten Schanze <strong>und</strong> trat noch einmal in meinem Leben<br />

in die Wohnstube des Bauern Andreas Quakatz zur<br />

linken Seite des Hausflurs <strong>und</strong> an den Tisch, den auch<br />

<strong>Stopfkuchen</strong> zu einem Eßtisch gemacht hatte <strong>und</strong> auf<br />

welchem Tinchen Quakatz vor so vielen Jahren in meiner<br />

Gegenwart in Trotz, Grimm, Angst <strong>und</strong> Verzweiflung<br />

mit den Armen <strong>und</strong> mit dem Kopfe lag.<br />

»Wie freue ich mich, Sie wieder hier zu sehen, Herr<br />

Eduard«, sagte Frau Valentine Schaumann. – – –<br />

Ich reichte ihr in Wahrheit bewegt die Hand über<br />

<strong>Stopfkuchen</strong>s in Wahrheit w<strong>und</strong>erbar gedeckten Eß<strong>und</strong><br />

Lebenstisch. Aber <strong>Stopfkuchen</strong> drängte: ich hatte<br />

die Serviette zu entfalten <strong>und</strong> zu Löffel, Messer <strong>und</strong><br />

Gabel zu greifen. So konnte er, Heinrich, doch nicht<br />

drängen, daß ich mich nicht auch hier schnell noch<br />

umgesehen hätte. Es hatte sich auch hier manches verändert.<br />

»Ja, guck nur«, sagte er. »Hier kannst du es richtig<br />

sehen, wie sie mich gegen den Strich zu kämmen

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