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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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— 279 —<br />

Mußest<strong>und</strong>en von letzterer aus auch den gestern vergangenen<br />

Tag als wie einen seit Jahrtausenden begrabenen<br />

Mammutsknochen aufgräbt.«<br />

Da überlegte ich mir in dieser Nacht, erst außerhalb<br />

des Wirtshausbettes <strong>und</strong> dann in demselben, den<br />

mir eben vergangenen Tag noch einmal von St<strong>und</strong>e zu<br />

St<strong>und</strong>e, von Wort zu Wort. Und mehr <strong>und</strong> mehr kam<br />

mir wieder zum vollen Bewußtsein der alte ganz richtige<br />

Satz vom zureichenden Gr<strong>und</strong>e, wie ihn der alte<br />

Wolff hat: »Nihil est sine ratione, cur potius sit quam<br />

non sit«, <strong>und</strong> wie es der Frankfurter Buddha übersetzt:<br />

»Nichts ist ohne Gr<strong>und</strong>, warum es sey.« – Wie mich der<br />

Levaillant, übersetzt von Johann Reinhold Forster, in<br />

der Bibliothek des Landbriefträgers Störzer zu den Buren<br />

in Pretoria gebracht hatte, so hatte der Steinwurf<br />

aus Störzers Hand nach Kienbaums Kopfe den Fre<strong>und</strong><br />

zu Tinchen Quakatz geführt <strong>und</strong> ihn zum Herrn der<br />

Roten Schanze gemacht. Und so, wenn Kienbaum nicht<br />

Kienbaum, wenn Störzer nicht Störzer, wenn <strong>Stopfkuchen</strong><br />

nicht <strong>Stopfkuchen</strong> <strong>und</strong> Tinchen nicht Tinchen gewesen<br />

wären, so wäre auch ich nicht ich gewesen <strong>und</strong><br />

hätte gegen Morgen über dieser <strong>Mordgeschichte</strong> in den<br />

ruhigsten Schlaf versinken <strong>und</strong> daraus erwachen können<br />

mit den beruhigenden Gedanken an das »afrikanische<br />

Rittergut« <strong>und</strong> an mein Weib <strong>und</strong> meine Kinder<br />

daheim.<br />

»Nun, die Sache hat sich ja noch ganz erträglich gemacht.«

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