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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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— 239 —<br />

Schaumann es war, der das Gerippe zu Staub verrieb.<br />

Das andere Gerippe, unsern allgemeinen Fre<strong>und</strong> Hein,<br />

hielt ich freilich nicht dadurch von der Roten Schanze<br />

ab. Das fraß den Bauer Quakatz, wie es den Prinzen<br />

Xaver von Sachsen gefressen hatte, von Kienbaum gar<br />

nicht mehr zu reden. Und wenn ich meinerseits zuletzt<br />

doch noch einmal einen Wall hätte gegen es aufwerfen<br />

können: wer weiß, ob ich es getan hätte? Es war<br />

doch eine Erlösung, als wir dem alten Herrn das letzte,<br />

schwere Deckbett aus guter Dammerde auflegten.<br />

Er selber hat sich wohl in seinem Leben kein leichteres<br />

über den Kopf gezogen, <strong>und</strong> er tut jedenfalls heute<br />

noch einen guten Schlaf darunter nach den ungemütlichen<br />

Träumen, die ihm der sogenannte helle, lichte<br />

Tag seines Vorhandenseins in der Präsenz- <strong>und</strong> Steuerliste<br />

des Menschentums beschert hatte. Wir begruben<br />

ihn in Maiholzen an einem w<strong>und</strong>erschönen Sommermorgen,<br />

ganz in der Frühe. Das Dorf war natürlich<br />

vollständig an der Versenkung versammelt; aber wir<br />

hatten auch Herrschaften aus der Stadt dabei. Da war<br />

zum Beispiel der Exekutor Kahlert, der in der heiligen<br />

Frühe in Amtsgeschäften bei uns draußen sich eingef<strong>und</strong>en<br />

hatte, da war Schneidermeister Buschs Junge,<br />

der unserm Pastor die neue Hose herausgebracht hatte,

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