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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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wie möglich: ›<strong>Eine</strong>r wenigstens geht mit, wenn es endlich<br />

so sein soll!‹ Es kam aber gottlob anders.«<br />

»Selbstverständlich!« brummte Heinrich.<br />

»Die H<strong>und</strong>e, die sich eben noch die <strong>See</strong>le aus dem<br />

Leibe gebellt hatten, gaben mit einem Male keinen<br />

Laut mehr; <strong>und</strong> ich dachte auch da schon wieder an<br />

Gift, ohne zu bedenken, daß das doch recht schnell gewirkt<br />

haben müßte. Ich hatte das Ohr am Fensterladen<br />

<strong>und</strong> das Hackmesser mit der Schärfe auf der Fensterbank<br />

zum Schlag bereit; da – da – na, Herr Eduard, wie<br />

fuhr ich zurück!«<br />

Jawohl, wie fuhr auch ich, der Herr Eduard, der<br />

Gastfre<strong>und</strong> der Roten Schanze, zurück, als mein Fre<strong>und</strong><br />

Heinrich trotz seines Fetts mit jugendlich-frischestem<br />

Nachdruck anstimmte:<br />

Was kommt dort von der Höh?<br />

Was kommt dort von der Höh?<br />

Was kommt dort von der ledern Höh?<br />

Si, sa, ledern Höh!<br />

Was kommt dort von der Höh?<br />

»<strong>Stopfkuchen</strong>?!«<br />

»Jawohl, <strong>Stopfkuchen</strong>, Herr Eduard!« sagte Frau Valentine<br />

lächelnd. »Sollten Sie es für möglich halten,<br />

Herr Eduard, daß dieses närrische Menschenkind sich<br />

in dieser Nacht vor unsern Fensterladen wirklich <strong>und</strong><br />

wahrhaftig mit dem dummen Liede bemerklich machte,<br />

<strong>und</strong> natürlich umwinselt <strong>und</strong> umschmeichelt von<br />

allem H<strong>und</strong>evolk der Roten Schanze? Nach dem ersten

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