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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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— 218 —<br />

War der Tag schön gewesen, so war der Abend w<strong>und</strong>ervoll.<br />

Tiefer Friede in der Natur <strong>und</strong> die Stadt still <strong>und</strong><br />

reinlich! Es war immer ein Gemeinwesen gewesen,<br />

das auf Reinlichkeit, Ordnung, grüne Bäume auf den<br />

Marktplätzen <strong>und</strong> in den breitern Straßen, auf sprudelnde<br />

Brunnen, <strong>und</strong> was sonst hierzu gehört, viel gehalten<br />

hatte. Auch die Weltgeschichte, das heißt in<br />

diesem Falle der Prinz Xaver von Sachsen mit seinem<br />

Bombardement <strong>und</strong> nach ihm mehrere große Brände<br />

hatten das Ihrige getan, die Stadt dem laufenden Tage<br />

hübsch <strong>und</strong> wohlerhalten zu überliefern, indem sie<br />

manch altes Gerümpel aus dem Wege geräumt hatten.<br />

Es war, alles in allem, ein Gemeinwesen, in das man<br />

gern abends vom Felde <strong>und</strong> aus dem Walde nach Hause<br />

kam <strong>und</strong> in welchem man dreist die Fenster öffnen<br />

durfte, ohne sie sofort wieder schließen zu müssen mit<br />

dem Ächzwort: »Pfui Deubel, stinkt das heute mal wieder!«<br />

»Lecker, was?« meinte <strong>Stopfkuchen</strong>, als wir die zierlichen<br />

Anlagen, die sich r<strong>und</strong> um den Ort zogen,<br />

erreichten. »Es mußte dich doch recht anheimeln,<br />

Eduard, als du neulich den Fuß wieder hersetztest?<br />

Der verwöhnteste Kaffer muß hier Bürgermeister, Magistrat<br />

<strong>und</strong> Stadtverordnete loben! Wie?«<br />

»Jawohl, jawohl!«

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