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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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— 67 —<br />

Sommermorgen, zwischen hochstämmigen Rosen, unter<br />

Hol<strong>und</strong>erbüschen, im Baumschatten, mit der Sonne<br />

drüber <strong>und</strong> der Frau, der Katze, dem H<strong>und</strong>e (jetzt ein<br />

ruhiger, verständiger, alter Spitz), den Hühnern, den<br />

Gänsen, Enten, Spatzen <strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong> so weiter<br />

r<strong>und</strong>um! Und solch ein grauer, der Jahreszeit angemessener,<br />

jedem Recken <strong>und</strong> Dehnen gewachsener Schlafoder<br />

vielmehr Hausrock! Und solch eine offene Weste<br />

<strong>und</strong> solch eine würdige, lange Pastorenpfeife mit dem<br />

dazugehörigen angenehmen Pastorenknaster in blauen<br />

Ringeln in der stillen Luft!<br />

»<strong>Stopfkuchen</strong>!«<br />

Es gab nur ein Wort, <strong>und</strong> dieses war es, was ich murmeln<br />

konnte, wie ich jetzt stand <strong>und</strong>, wie der Marquis<br />

von Carabas, dem Kapitän Hinze meine weitere Einführung<br />

in die Behaglichkeit überließ.<br />

»<strong>Stopfkuchen</strong>!« murmelte ich, während ich stand<br />

<strong>und</strong> darauf wartete, daß man, just aus seinem Wohlsein<br />

heraus, noch einmal in meinem Leben Notiz von<br />

mir nehme auf der Roten Schanze.<br />

Selbstverständlich war’s die Frau, welche die Störung<br />

zuerst bemerkte, zu dem Fremden hastig aufsah<br />

<strong>und</strong> ihren Mann anstieß:<br />

»Aber Heinrich! Ein Herr! Da ist ja wer!«<br />

Ich habe es nicht gehört, aber ich bin nicht nur fest<br />

überzeugt, sondern ich weiß es gewiß, daß ihr Heinrich<br />

nichts weiter als »Na?!« gesagt hat, als er, wenig

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