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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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nötig. Gegenwärtig aber nahm er ihn unter den einen<br />

Arm <strong>und</strong> legte den andern um sein Weib.<br />

»Küsse mich, Andromache, <strong>und</strong> sieh mir nach von<br />

der Mauer von Ilion; aber ängstige dich um Gottes<br />

willen nicht um mich. Den hellumschienten Achaier<br />

von da unten möchte ich sehen, der es fertigkriegte,<br />

Patroklos’ Schatten zu Ehren <strong>und</strong> zur Rache den<br />

dicken Schaumann um seinen Burgwall herum in Trab<br />

oder Galopp zu bringen. Da hast du noch einen Kuß,<br />

<strong>und</strong> nun laß mich aus deinen Armen. Ich gebe dir<br />

mein Wort drauf, ich komme heil <strong>und</strong> möglichst unverschwitzt<br />

wieder nach Hause <strong>und</strong> bringe dir auch,<br />

wenn nichts Hübsches, so doch recht Beruhigendes<br />

mit. Eduard wird dabeisein, wie ich das Blut bespreche,<br />

Kienbaums Manen Genugtuung verschaffe <strong>und</strong> auch<br />

meinerseits die Erinnyen veranlasse, endlich hübsch<br />

die Tür hinter sich zuzumachen <strong>und</strong> die Rote Schanze<br />

in Ruhe zu lassen.«<br />

Ich hatte nun Abschied von der lieben Frau Valentine<br />

zu nehmen <strong>und</strong> natürlich zu versprechen, daß mein<br />

erster Besuch nicht der letzte gewesen sein solle. Der<br />

Fre<strong>und</strong> schritt mir über seinen verwachsenen Dammweg<br />

voran, ohne sich umzublicken; ich aber tat das<br />

noch mehrere Male <strong>und</strong> sah des Bauern Quakatz Tochter<br />

auf der Höhe der Kriegsschanze des Prinzen Xaver<br />

von Sachsen stehen. <strong>Eine</strong> tiefe Rührung, doch eine behagliche,<br />

überkam mich dabei, <strong>und</strong> aus vollem Herzen<br />

sagte ich:

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