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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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in die fernsten Fernen weg <strong>und</strong> möchte zugleich den<br />

mal sehen, dem ich folgte, wenn er mich beim Ellbogen<br />

nähme <strong>und</strong> sagte: »Komm, Eduard, du hast doch<br />

hier gar nichts zu suchen!«<br />

Glücklicherweise hat <strong>Stopfkuchen</strong> aber viel zuviel<br />

mit dem Mädchen zu tun <strong>und</strong> widmet mir nur dann<br />

<strong>und</strong> wann beiläufig eine höfliche Bemerkung.<br />

»Herze von ’ner Gans, kann ich denn was dafür? Gehe<br />

ich etwa aus freien Stücken? Muß ich nicht? Habe<br />

ich nicht die Verpflichtung, wenigstens einmal durchs<br />

Examen zu fallen meinen guten Eltern zuliebe? Wie<br />

gerne ich dir zuliebe hierbliebe, Tinchen, das weißt<br />

du, also sei ein gutes Mädchen <strong>und</strong> laß das dumme<br />

Gewimmer. Guck nur, wie der Taps, der Eduard, guckt<br />

<strong>und</strong> sich überlegt, was er zu Hause alles erzählen kann!<br />

Da – hast du noch mal mein Taschentuch, <strong>und</strong> nun<br />

blamiere uns nicht länger in freier Luft. Glaubst du,<br />

daß darum der Herr Graf von der Lausitz diesen Wall<br />

aufgeworfen habe, daß Heinrich Schaumann, genannt<br />

<strong>Stopfkuchen</strong>, von ihm herab sich dem Nest drunten<br />

von seiner weichsten Seite zeige? Bilde dir das nicht<br />

ein. Bombardieren werde ich noch mal von ihm aus das<br />

Philistertum da unten, daß der kursächsische Staberl-<br />

Xaverl sich heute noch als balsamiertes Leder- <strong>und</strong><br />

Knochenbündel in seiner Fürstengruft darüber freuen<br />

soll. Komm mit, Eduard, da du da bist. Wir wollen endlich<br />

hinein ins Haus; denn nämlich, Eduard, nicht immer<br />

holt man draußen in der freien Luft am freiesten

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