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Wilhelm Raabe Stopfkuchen Eine See- und Mordgeschichte

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— 208 —<br />

nachher ein Stück Weges auf deiner Rückfahrt nach<br />

Afrika.«<br />

»Heinrich?!« rief die Frau, beide Hände zusammenschlagend.<br />

»Frau Valentine Schaumann?!« mimte der Gatte ihr<br />

den Ton alleräußerster Verw<strong>und</strong>erung nach.<br />

»Herr Eduard«, rief die Frau, »er hat mir Rom, Neapel,<br />

Berlin <strong>und</strong> Paris <strong>und</strong> dergleichen nicht gezeigt,<br />

<strong>und</strong> ich hatte auch nie ein Bedürfnis danach; aber er<br />

hat selber auch nie ein Bedürfnis danach gehabt! Er<br />

hat seit unserer Verheiratung keine sechs Male den Fuß<br />

über unser Besitztum <strong>und</strong> seine Knochensucherei in<br />

der nächsten Nähe hinausgesetzt! In die Stadt geht er<br />

nur, wenn ihm eine Behörde dreimal ein Mandat geschickt<br />

hat <strong>und</strong> zuletzt mit Gefängnis droht! Er macht<br />

mich schwindlig mit so einem Wort, wie er eben gesprochen<br />

hat!«<br />

»So sind die Weiber!« seufzte <strong>Stopfkuchen</strong>. »In Paris,<br />

Berlin <strong>und</strong> Rom hatten wir eben nicht das mindeste zu<br />

suchen; aber in der Stadt dort unten haben wir heute<br />

abend ausnahmsweise noch ein Geschäft. Wir! Frau<br />

Valentine Schaumann, geborene Quakatz! Solltest dich<br />

doch auch heute abend noch einmal darauf verlassen,<br />

daß ich weiß, was für unsere Gemütlichkeit das zweckmäßigste<br />

ist.«<br />

»O Heinrich, das weiß ich ja!« rief die Frau, zitternd<br />

den Arm ihres Mannes fassend <strong>und</strong> ihm ängstlich<br />

in die Augen sehend. »Aber das ist heute abend

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