Intensivmedizin Fragen und Antworten
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6.5 · Allgemeines<br />
105<br />
6<br />
b. Richtig. Levosimendan ist ein Kalzium-Sensitizer, der an Troponin C<br />
bindet <strong>und</strong> die Interaktion von Aktin <strong>und</strong> Myosin verstärkt, wodurch<br />
die kontraktile Kraft des Herzens erhöht wird.<br />
c. Richtig. Esmolol wird durch unspezifische Esterasen metabolisiert.<br />
Methanol entsteht in geringen Mengen, was jedoch klinisch ohne Bedeutung<br />
ist.<br />
d. Richtig. Nifedipininfusionslösung (Adalat pro infusione) enthält<br />
größere Mengen Ethanol, sodass Alkoholeffekte zu berücksichtigen<br />
sind. Weiterhin ist Nifedipin lichtempfindlich, sodass die Infusion im<br />
lichtgeschützten System erfolgen muss.<br />
e. Falsch. Adenosin hat eine Halbwertszeit 1–2 s. Es kann sowohl diagnostisch<br />
bei nicht sicher klassifizierbaren supraventrikulären Tachy kardien<br />
als auch therapeutisch bei paroxysmalen Tachykardien ein gesetzt werden.<br />
Bei der Applikation ist die schnelle intravenöse Gabe erforderlich.<br />
6.5 Allgemeines<br />
? 107 Welche Aussagen zur Pharmakotherapie sind richtig?<br />
a. Furosemid kann zur Schwerhörigkeit von Patienten nach einem Intensivaufenthalt<br />
beitragen.<br />
b. Ein Peptid aus der Haut des australischen Laubfrosches stimuliert die<br />
Darmperistaltik bei Intensivpatienten.<br />
c. Aprotinin wird aus dem Urin französischer Schafe gewonnen.<br />
d. Clonidin stimuliert Adrenorezeptoren.<br />
e. Protamin antagonisiert Heparin, indem das positiv geladene alkalische<br />
Protamin mit dem negativ geladenen sauren Heparin einen stabilen<br />
Komplex bildet.<br />
v <strong>Antworten</strong><br />
a. Richtig. Schwerhörigkeit nach Furosemidgabe kann entweder als<br />
passageres Phänomen oder auch permanent auftreten. Ursache sind<br />
wahrscheinlich diuretikabedingte Elektrolytveränderungen in der<br />
Endolymphe.<br />
b. Richtig. Ceruletid, ein Dekapeptid aus der Haut des australischen<br />
Laubfrosches Hyla caerulea (jetzt Litoria caerulea), wird synthetisch<br />
hergestellt <strong>und</strong> stimuliert als Cholezystokininanalogon die Darmperistaltik.<br />
Das entsprechende Präparat (Takus ) ist in Deutschland seit<br />
2008 nicht mehr zugelassen.<br />
c. Falsch. Aprotinin, ein Serin-Proteasen-Inhibitor, wird aus Rinderlungen<br />
gewonnen. Es ist ein wasserlösliches basisches Polypeptid. Die Zulassung<br />
für das entsprechende Medikament (Trasylol ) ruht seit 2007.