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Intensivmedizin Fragen und Antworten

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124 Kapitel 7 · Herz <strong>und</strong> Kreisla uf<br />

e. Richtig. Eine Hyperkaliämie ruft zunächst ein hohes zeltförmiges T<br />

hervor. Bei weiter zunehmender Hyperkaliämie wird zusätzlich der<br />

QRS-Komplex verbreitert <strong>und</strong> die ST-Strecke gesenkt.<br />

7.6 Herzchirurgische <strong>Intensivmedizin</strong><br />

? 128 Welche Aussagen zur Perikardtamponade sind richtig?<br />

a. Bei einer akuten Volumenvermehrung auf 10 ml stellt das Perikard eine<br />

nichtelastische Begrenzung dar, sodass der intraperikardiale Druck auf<br />

Werte über 10 mmHg ansteigt.<br />

b. Charakteristisches Zeichen einer Tamponade ist ein Pulsus paradoxus.<br />

c. Hohe v-Wellen in der Kurve des zentralen Venendrucks sind pathognomonisch.<br />

d. Das Auftreten kann mit einem Dressler-Syndrom assoziiert sein.<br />

e. Die Therapie der Perikardtamponade besteht in einer Entlastungspunktion<br />

oder einer Perikardiotomie.<br />

v <strong>Antworten</strong><br />

a. Falsch. Der Herzbeutel enthält physiologischerweise ca. 10–20 ml Flüssigkeit.<br />

Bei einer akuten Zunahme auf 200 ml steigt der intraperikardiale<br />

Druck auf Werte an, die sich dem rechtsatrialen Druck angleichen.<br />

Dadurch kommt es zur Behinderung des venösen Rückflusses <strong>und</strong> einer<br />

verminderten Ventrikelfüllung <strong>und</strong> Abnahme des Schlagvolumens. Bei<br />

einer langsam entstehenden Herzbeuteltamponade kann der Herzbeutel<br />

nachgeben <strong>und</strong> die hämodynamischen Auswirkungen durch<br />

eine Zunahme des zirkulierenden Blutvolumens kompensiert werden.<br />

b. Richtig. Die Akzentuierung der Abnahme des systolischen Blutdrucks<br />

während der Inspiration beschreibt den Pulsus paradoxus. Neben diesem<br />

hämodynamischen Alternans ist auch ein elektrischer Alternans<br />

im EKG charakteristisch.<br />

c. Falsch. Hohe v-Wellen in der ZVD-Kurve sind charakteristisch für eine<br />

Trikuspidalklappeninsuffizienz. Hohe a-Wellen sprechen für eine<br />

Druckerhöhung in der pulmonalen Strombahn. Ein Fehlen der y-Welle<br />

ist pathognomonisch für eine Herzbeuteltamponade, jedoch nicht<br />

leicht erkennbar <strong>und</strong> durch eine gleichzeitig vorhandene Tachykardie<br />

oft maskiert.<br />

d. Richtig. Das Dressler-Syndrom ist eine Postinfarktpleuroperikarditis<br />

autoimmunologischer Genese mit Fieber. Chronische Tamponaden treten<br />

auch paraneoplastisch <strong>und</strong> bei HIV-Infektion auf. Eine akute Herzbeuteltamponade<br />

kommt u. a. im Rahmen einer Aortendissektion oder<br />

nach Herzoperationen vor.

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