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Intensivmedizin Fragen und Antworten

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54 Kapitel 3 · Infektiologie<br />

v <strong>Antworten</strong><br />

a. Falsch. Vancomycin gehört zur Gruppe der Glykopeptide. Zur Gruppe<br />

der Makrolide gehören Erythromycin, Clarithromycin, Roxithromycin<br />

<strong>und</strong> andere.<br />

b. Falsch. Vancomycin wirkt ausschließlich auf grampositive Keime. Hierzu<br />

gehören Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken <strong>und</strong> auch<br />

Clostridium difficile. Durch die Zunahme resistenter Keime wie z. B.<br />

methicillinresistenter Staphylokokken (MRSA) hat die Substanz an Bedeutung<br />

gewonnen.<br />

c. Richtig. Die Ausscheidung erfolgt zu 90 % über die Niere, sodass Vancomycin<br />

bei Niereninsuffizienz kumuliert. Hilfreich ist die Messung der<br />

Blutspiegel, wobei dem Talspiegel die größere Bedeutung zukommt.<br />

Als großes Molekül mit 1500 Dalton ist Vancomycin kaum dialysierbar,<br />

wird aber durch Hämofiltration eliminiert. Somit kann beim Dialysepatienten<br />

die Gabe von Vancomycin nur ein einziges Mal pro Woche<br />

erforderlich sein, während unter kontinuierlicher Hämofiltration häufigere<br />

Gaben nötig sind.<br />

d. Richtig. Das »Red-Man-Syndrom« (auch »Red-Neck-Syndrom« genannt)<br />

ist eine Hautrötung, die nach Gabe von Vancomycin auftreten<br />

kann. Sie wird der Freisetzung von Mediatoren zugeschrieben. Bei<br />

schneller intravenöser Gabe sind ausgeprägte Blutdruckabfälle bis hin<br />

zum Herz-Kreislauf-Stillstand beschrieben. In hohen Dosen <strong>und</strong> bei<br />

Kumulation wirkt Vancomycin ototoxisch.<br />

e. Richtig. Vancomycin wird bei enteraler Gabe kaum resorbiert <strong>und</strong><br />

kann somit auf Clostridium difficile im Darmlumen wirken. Therapiealternative<br />

bei pseudomembranöser Enterokolitis ist Fidaxomicin. Als<br />

Therapie der ersten Wahl bei leichten Verläufen wird nach wie vor<br />

Metronidazol i.v./oral eingesetzt.<br />

3.2 Infektiologie<br />

? 55 Welche Aussagen zur Infektiologie sind richtig?<br />

a. Grampositive Bakterien färben sich in der Gramfärbung rot. Klebsiellen<br />

<strong>und</strong> Escherichia coli sind typische grampositive Bakterien.<br />

b. Die Fournier-Gangrän ist keine Mischinfektion, sondern wird durch<br />

einen einzigen Keim verursacht.<br />

c. Mit der selektiven Darmdekontamination (SDD) werden Infektionen<br />

mit grampositiven Kokken verhindert.<br />

d. Eine mögliche Vorgehensweise, Resistenzentwicklungen von Bakterien<br />

auf der Intensivstation zu verhindern, ist der halbjährliche Wechsel der<br />

primär eingesetzten Antibiotika.

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