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Intensivmedizin Fragen und Antworten

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12 · Fallorientierte <strong>Fragen</strong><br />

171<br />

12<br />

c. Richtig. Anfang der 1990er-Jahre erschienen Einzelberichte über<br />

Todesfälle von Kindern nach kontinuierlicher Propofolgabe über<br />

3–5 Tage. Bei diesen Kindern lag ein Herzversagen vor, dem jeweils<br />

eine metabolische Azidose, lipämisches Plasma <strong>und</strong> Zeichen der Muskelschädigung<br />

vorausgingen. Die Ätiopathogenese ist bisher unklar.<br />

Inzwischen wurde dieses Syndrom auch bei Erwachsenen in Einzelfällen<br />

berichtet. Da in diesen Fällen die Propofoldosierung höher als<br />

5 mg/kg/h lag, wird eine Höchstdosis von 4 mg/kg/h für eine Anwendungsdauer<br />

von maximal 7 Tagen empfohlen.<br />

d. Falsch. Die Schmerzintensität nach lateraler Thorakotomie ist deutlich<br />

ausgeprägter als nach medianer Thorakotomie. Besonders nach lateraler<br />

Thorakotomie ist deshalb eine konsequente Schmerztherapie sinnvoll,<br />

auch um Sek<strong>und</strong>ärproblemen wie vermehrter Atelektasenbildung<br />

vorzubeugen.<br />

e. Falsch. Es handelt sich hierbei um eine Entzündung der Gallenblase,<br />

der kein Steinleiden zugr<strong>und</strong>e liegt. Die akalkulöse Cholezystitis wird<br />

im Rahmen der Intensivtherapie gehäuft beobachtet. Ursächlich hierfür<br />

ist wahrscheinlich eine passagere Durchblutungsstörung oder<br />

Ischämie.<br />

? 171 Welche Aussagen sind richtig?<br />

a. Die Gabe von Kortisol steigert den Blutzuckerspiegel.<br />

b. Teicoplanin ist ein Aminoglykosid mit einer relativ kurzen Halbwertszeit.<br />

c. Die Child-Pugh-Klassifikation dient der Einschätzung der Prognose bei<br />

Kindern nach Verbrennungen.<br />

d. Bei Patienten mit akutem Leberversagen tritt sehr häufig ein Hirnödem<br />

auf, das in bis zu 20 % der Fälle zu einer Hirnstammeinklemmung führt.<br />

e. Als hepatorenales Syndrom bezeichnet man jegliches Nierenversagen,<br />

das im Rahmen einer Lebererkrankung auftritt.<br />

v <strong>Antworten</strong><br />

a. Richtig. Glukokortikoide stimulieren die Glukoneogenese. Hierzu<br />

werden glukoplastische Aminosäuren extrahepatisch mobilisiert <strong>und</strong><br />

in der Leber in Glukose metabolisiert.<br />

b. Falsch. Teicoplanin gehört – wie auch Vancomycin – zur Gruppe der<br />

Glykopeptide. Die Eliminationshalbwertszeit von Teicoplanin ist wesentlich<br />

länger als diejenige von Vancomycin. Die Elimination erfolgt<br />

zum größten Teil renal.<br />

c. Falsch. Die Child-Pugh-Klassifikation wird zur Einteilung der Leberfunktion<br />

bei Leberzirrhose herangezogen. Unter Einbeziehung von<br />

Aszites, Enzephalopathie, Bilirubin- <strong>und</strong> Albuminwert <strong>und</strong> der Pro-

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