Intensivmedizin Fragen und Antworten
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Notfälle <strong>und</strong> K omplikationen<br />
F. Kehl, S. Schulz-Stübner,<br />
<strong>Intensivmedizin</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>,<br />
DOI 10.1007/978-3-642-37607-8_5, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014<br />
5.1 Reanimation<br />
? 79 Welche Aussagen zur Durchführung der Reanimation nach den<br />
Leitlinien des ERC 2010 sind richtig?<br />
a. Bei der Laienreanimation wird vor Durchführung der Herzdruckmassage<br />
eine Pulskontrolle an der A. carotis gefordert.<br />
b. Bei der Reanimation von nicht intubierten Patienten durch 2 Helfer ist<br />
das empfohlene Verhältnis der Anzahl der Thoraxkompressionen zur<br />
Anzahl der Beatmungshübe 5:1.<br />
c. Die Herzdruckmassage wird mit einer Frequenz von 100/min durchgeführt.<br />
d. In den Richtlinien wird der präkordiale Faustschlag generell vor Einleitung<br />
einer Reanimation durch Ärzte empfohlen.<br />
e. Der Einsatz von automatischen externen Defibrillatoren (AED) bei<br />
Kindern unter 8 Jahren wird derzeit nicht empfohlen.<br />
v <strong>Antworten</strong><br />
a. Falsch. Eine Pulskontrolle gilt nur für ausgebildetes Rettungsdienstpersonal<br />
<strong>und</strong> Ärzte, wobei die Kontrolle nicht länger als 10 s dauern<br />
soll. Dies gilt jedoch nur für die Kinder-Reanimation. Das European<br />
Resuscitation Council (ERC) hat im Jahre 2010 neue Richtlinien zur kardiopulmonalen<br />
Reanimation herausgegeben. Hiernach wird keine<br />
Pulskontrolle mehr bei der Erwachsenen-Reanimation weder für Laien<br />
noch für Ärzte gefordert, bei der Kinder-Reanimation für Ärzte jedoch<br />
schon.<br />
b. Falsch. Sowohl für die Ein-Helfer- als auch für die Zwei-Helfer-Methode<br />
wird ein universelles Kompressions-Ventilations-Verhältnis von 30:2<br />
empfohlen. Für die Reanimation von Kindern (1 Jahr bis Jugendliche)<br />
gilt davon abweichend bei der Zwei-Helfer-Methode ein Verhältnis von<br />
15:2, bei Neugeborenen eines von 3:1.<br />
c. Richtig. Die Herzdruckmassage wird jetzt mit einer Frequenz von 100/<br />
min anstelle von 80/min durchgeführt.<br />
F. Kehl, S. Schulz-Stübner, <strong>Intensivmedizin</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>,<br />
DOI 10.1007/978-3-642-37607-8_5, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014