Intensivmedizin Fragen und Antworten
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3<br />
Infektiologie<br />
F. Kehl, S. Schulz-Stübner,<br />
<strong>Intensivmedizin</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>,<br />
DOI 10.1007/978-3-642-37607-8_3, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014<br />
3.1 Antibiotika<br />
? 51 Welche Aussagen zu den folgenden Antibiotika sind richtig?<br />
a. Linezolid gehört zur Gruppe der Streptogramine.<br />
b. Meropenem ist gegenüber der Einwirkung der renalen Dehydropeptidase<br />
wesentlich stabiler als Imipenem.<br />
c. Die Gabe von Imipenem bei nekrotisierender Pankreatitis ist nicht<br />
sinnvoll, da Imipenem nicht pankreasgängig ist.<br />
d. Aminoglykoside werden heute meistens 3-mal täglich dosiert.<br />
e. Bei der Gabe von Aminoglykosiden ist das sog. »therapeutic drug<br />
monitoring« essenziell.<br />
v <strong>Antworten</strong><br />
a. Falsch. Linezolid gehört zur Gruppe der Oxazolidinone <strong>und</strong> dient als<br />
Reserveantibiotikum bei multiresistenten grampositiven Keimen wie<br />
Staphylokokken <strong>und</strong> Enterokokken. Linezolid hemmt die Monoaminoxidase,<br />
sodass entsprechende Auswirkungen wie z. B. Blutdruckspitzen<br />
möglich sind. Zu den Streptograminen zählen Quinupristin <strong>und</strong><br />
Dalfopristin, die als Kombination im Verhältnis 30:70 kommerziell<br />
erhältlich waren (das Präparat wurde zwischenzeitlich vom Markt genommen).<br />
Das Wirkspektrum der Streptogramine umfasst ebenfalls die<br />
grampositiven Keime (mit Ausnahme von Enterococcus faecalis).<br />
b. Richtig. Imipenem wird sehr schnell durch die renale Dehydropeptidase<br />
abgebaut, sodass im Handelspräparat ein Hemmer dieser Dehydropeptidase,<br />
das Cilastatin, im Verhältnis 1:1 zugefügt ist. Meropenem<br />
weist gegenüber diesem Enzym eine größere Resistenz auf, sodass es<br />
nicht mit einem Inhibitor kombiniert werden muss.<br />
c. Falsch. Imipenem weist ebenso wie Meropenem eine gute Pankreasgängigkeit<br />
auf, sodass die Substanz zu den Antibiotika der Wahl bei<br />
nekrotisierender Pankreatitis zählt.<br />
d. Falsch. Aminoglykoside wie Gentamicin, Tobramycin <strong>und</strong> Netilmicin<br />
werden heute 1-mal täglich (in der Tagesdosierung) verabreicht. Unter<br />
F. Kehl, S. Schulz-Stübner, <strong>Intensivmedizin</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong>,<br />
DOI 10.1007/978-3-642-37607-8_3, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014