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Rheinzeiten - Doppel.Design

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Krämerstraße<br />

Brunnenfunde aus der<br />

Krämerstraße 19:<br />

Abb. 61<br />

Zwei Kugelbauch -<br />

krüge aus<br />

Siegburger Steinzeug,<br />

16. Jahrhundert<br />

Abb. 62<br />

Blau bemalter<br />

Fayenceteller mit<br />

floralem Dekor,<br />

18. Jahrhundert<br />

Abb. 63<br />

Scherzgefäß mit<br />

drei aufgesetzten<br />

Ausgüssen.<br />

Siegburger Steinzeug,<br />

16. Jahrhundert<br />

Der Alltag am Rhein:<br />

Zwei Brunnen<br />

Auf der späteren Parzelle Krämerstraße 19 kamen<br />

neben den Fundamentresten der frühneuzeitlichen<br />

Wohnbebauung zwei Trinkwasserbrunnen<br />

zutage, die zu den wichtigsten Befunden der<br />

Rheinufergrabung 1991 zählen.<br />

Die nur etwa 10 Meter voneinander entfernt lie -<br />

genden, runden Mauerkränze (Abb. 64) wiesen<br />

signifikante Konstruktionsunterschiede auf.<br />

Während der auf einem massiven Holzrahmen<br />

aufsitzende Brunnenschacht Nr. 2 bereits im<br />

modernen „Absenkverfahren“ errichtet worden<br />

war, wurde die Ziegelwandung des ersten<br />

Brunnens noch in einer offenen Baugrube aufge -<br />

mau ert. Auffällig sind weiterhin unterschiedliche<br />

Durchmesser und die diffe rie renden Sohl tiefen 28<br />

der Anlagen.<br />

Verfüllte Brunnen bergen nicht selten ein rei -<br />

ches Spektrum an archäologischen Funden; in<br />

1<br />

unserem Fall wurden die Ausgräber durch<br />

eine – für die Düsseldorfer Altstadt – einmalige<br />

Qualität und Quantität der ergrabenen Objekte<br />

überrascht. Offenbar hatten die Bewohner<br />

im 16. Jahrhundert damit begonnen, beide Brunnen<br />

als Abfallschächte zu verwenden – möglicherweise<br />

war der Grund hierfür ein Rückgang des<br />

Grundwasserspiegels oder das Brunnenwasser<br />

war ungenießbar geworden. Letzteres mag durch<br />

einsickernde Fäkalien geschehen sein, ein seit<br />

dem Mittelalter recht häufiger Grund für die<br />

Aufgabe von Trinkwasserbrunnen. Jedenfalls<br />

wurden die Brunnen bis in das 19. Jahrhundert<br />

hinein wiederholt als Abfallschächte benutzt;<br />

entsprechend konnten bei der archäologischen<br />

Untersuchung z. B. bei Brunnen 1 insgesamt<br />

acht Einfüllschichten festgestellt werden, die<br />

Fundstücke aus dem 15. bis 18. Jahrhundert<br />

2<br />

Abb. 64<br />

Krämerstraße 19.<br />

Lageplan der<br />

Brunnenanlagen<br />

1 Brunnen 1<br />

2 Brunnen 2

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