Rheinzeiten - Doppel.Design
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Krämerstraße<br />
Abb. 118<br />
Krebs, nach einem<br />
Kupferstich von 1682<br />
Abb. 119<br />
Entwurf eines auto ma -<br />
tischen Drehspießes.<br />
Nach einer Zeichnung<br />
von Leonardo Da Vinci<br />
Bratspieß & Grill<br />
Größere Bratenstücke, auch ganze Schweine<br />
und Schafe sowie die verschiedenen Geflügel,<br />
wurden am Spieß zubereitet. Hierzu konnte<br />
man sich schon im Mittelalter automatischer<br />
Drehspieße bedienen, die durch die heiße<br />
Abluft im Kaminschacht vermittels von Schaufel -<br />
rädern, Zahnrädern und Treibriemen in lang -<br />
same Rotation versetzt wurden. Solche ausgeklügelten<br />
Maschinerien sind zahlreich auf zeitgenössischen<br />
Küchendarstellungen abgebildet.<br />
Auch der geniale Ingenieur Leonardo da Vinci<br />
hatte sich Gedanken zu automatischen, federoder<br />
gewichtsbetriebenen Grillspießen gemacht.<br />
Die Drehspieße wurden dicht an das Herdfeuer<br />
oder die Holzkohle gerückt. Unter dem Spieß<br />
wurde ein „Fettnäpfchen“ aufgestellt, in dem<br />
sich Fett, Bratensaft und Marinade, mit dem<br />
der Braten von Zeit zu Zeit begossen wurde,<br />
sammeln konnte.<br />
Bei ebenerdigen Herdfeuern, wie sie noch im<br />
Mittelalter allgemein üblich waren, konnte es<br />
daher leicht passieren, dass man in das sprichwörtlich<br />
gewordene „Fettnäpfchen“ trat.<br />
Für kleinere Fische oder für die auch am<br />
Niederrhein so beliebten Bratwürste verwendete<br />
man verschieden große eiserne Grillroste, die<br />
man an einem Stielgriff auf die Glut setzen und<br />
ebenso leicht zur Seite ziehen konnte. Solche<br />
eisernen Roste haben sich seit keltisch-römischer<br />
Zeit bis zum heutigen Tag formal fast unver -<br />
ändert erhalten.