Rheinzeiten - Doppel.Design
Rheinzeiten - Doppel.Design
Rheinzeiten - Doppel.Design
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abb. 106<br />
Einige Holzfässer<br />
werden mit gepökelten<br />
Salzheringen gefüllt.<br />
Nach einer mittelalterlichen<br />
Darstellung<br />
finanziell leisten konnten und tat sächlich auch<br />
gelegentlich geleistet haben!<br />
Geflügel<br />
Das Federvieh war in der Küche des 16.–18.<br />
Jahrhunderts außerordentlich beliebt, beson ders<br />
Hühner, Hähne oder gar Kapaune (kastrierte,<br />
gemästete Junghähne) wurden häufig zubereitet.<br />
Darüber hinaus schätzte man eine Vielzahl von<br />
Wild- und Singvögeln, denen man mit Leimruten<br />
und Stellnetzen nachstellte: Goldammern,<br />
Dohlen, Perlhühner, Wachteln, Schnepfen,<br />
Wildenten und Gänse, ja gelegentlich sogar<br />
Schwäne, Pfauen und Kraniche fanden den<br />
Weg auf die Tafeln der reichen Familien.<br />
Ein unverzichtbarer Bestandteil der Küche war<br />
das Hühnerei. Eierspeisen standen vor allem<br />
während der Fastenzeit häufig auf dem<br />
Küchenzettel, mit Eiern bereitete man zahlreiche<br />
Vorspeisen und auch die beliebten Pfannkuchen.<br />
Durch Eier erhielten Pasteten und Füllmassen<br />
ihre Bindung und schließlich waren sie zur<br />
Zubereitung von allerlei Gebäck und Süßspeisen<br />
unerläßlich.<br />
Fische<br />
Wie die Funde von Wirbelknochen und Gräten<br />
aus Brunnen 1 deutlich gezeigt haben, spielte<br />
Fisch eine wichtige Rolle bei der täglichen<br />
Ernährung, besonders aber an den Freitagen<br />
und natürlich während der kirchlichen Fastenperioden.<br />
Die Märkte der Stadt belieferten die<br />
Haushalte mit frischen, gesalzenen und getrock -<br />
neten Seefischen, aber auch mit einer reichen<br />
Palette von Flussfischen (Fischereikapitel, S. 148).<br />
Der Fischhändler<br />
Die sauberen Flüsse, vor allem der Rheinstrom<br />
lieferte Hechte, Barsche, Aale, Neunaugen,<br />
Äschen, Forellen, Lachse und Hausen – letzterer<br />
zählt zu einer Störart, dessen getrocknete<br />
Schwimm blase in alter Zeit als Geliermittel in<br />
der Küche Verwendung fand. Wie schon das<br />
Landsteuerbuch von 1632 berichtet, hatten sich<br />
die Fischer und Fischhändler insbesondere in<br />
der Nähe des „Alten Hafens“ niedergelassen.<br />
So sind für das 17. Jahrhundert am Rheinort<br />
und in der Rheinstraße nicht weniger als sieben<br />
Fischhändler belegt.<br />
Abb. 107<br />
Fischgerichte aus:<br />
„Schachtaffeln<br />
der Gesundheit ...<br />
verteuscht durch<br />
Mich(ael) Hew“,<br />
Straßburg 1533<br />
71