Rheinzeiten - Doppel.Design
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Krämerstraße<br />
Abb. 138<br />
Flaschenfragmente des<br />
17. und 18. Jahrhunderts<br />
aus der Krämerstraße<br />
4,00 cm<br />
Zusammen mit den Pfeifenfragmenten fand sich<br />
im Brunnen 1 des Hauses 15 (Abb. 150) auch<br />
eine bauchige Flasche aus hellem, mit feinen<br />
senkrechten Rippen verziertem Glas. Sie dürfte<br />
zum Ausschank von Wein oder Brandy gedient<br />
haben. Mit ihrem runden ausladenden Bauch,<br />
dem breiten sicheren Stand und dem geraden<br />
Hals errinnert die Flasche an die niederländischen<br />
„Katteköp“ (= „Katzenköpfe“) aus dunkel<br />
blau-grünem Glas, die als Wein- oder<br />
Branntweinflaschen verwendet worden sind.<br />
Der breite Standboden dieser Flaschen war<br />
wichtig, da<br />
diese häufig an Bord von Seeschiffen verwendet<br />
wurden und bei hohem Wellengang eine gute<br />
Standsicherheit bewiesen. Tatsächlich sind solche<br />
Flaschen in einiger Zahl aus Schiffswracks<br />
des 17. Jahrhunderts gehoben worden.<br />
Scherben von hochhalsigen Weinflaschen aus<br />
dunkelgrünem bis manchmal dunkelblauem<br />
Glas finden sich in den Düsseldorfer Ausgrabungen<br />
allenthalben. Die mundgeblasenen<br />
Flaschen des 17.–19. Jahrhunderts besitzen einen<br />
mehr oder weniger hoch aufgestochenen Boden<br />
(„Schläfer“) und weisen zumeist unterhalb des<br />
Randes einen umgelegten Glasfaden oder ein