Rheinzeiten - Doppel.Design
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Auch der Pfeifenstiel und der Bereich des Mundstückes<br />
trägt häufig eine einfache Ver zierung,<br />
seien es einfache Punktreihen, leichte Wulstungen<br />
oder spiralig angebrachte Riefen und Rippen.<br />
Ein Mundstückfragment weist ein facettiertes,<br />
kantig beschnittenes Ende auf. Solche Pfeifen<br />
lassen sich durch Vergleichsfunde zwanglos in<br />
die Zeit um 1710 bis 1750 datieren.<br />
In dieser Zeit gehörte das Rauchen auch in den<br />
besseren Kreisen längst zum guten Ton – man<br />
erinnere sich an das berühmte „Tabak-Kolleg“<br />
des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I., und<br />
natürlich wusste man auch im Hause des Schöf -<br />
fen und Bürgermeisters Johannes Schepperus in<br />
der Krämergasse 19 das Schmauchen der Tabaks -<br />
pfeife in gemütlicher Runde zu schätzen. Aus<br />
dem Brunnen 2 (Schicht 910) liegt ein gut erhaltener<br />
Pfeifenkopf aus weißem Ton vor, der<br />
als Fersenstempel eine gekrönte „46“ und eine<br />
Fersenseitenmarke trägt, die die Tonpfeife in<br />
die Jahre zwischen 1775–1815 datiert. Weitere<br />
Stielfragmente von Tonpfeifen aus diesem Fund -<br />
komplex tragen die Aufschrift „WKGH“ (um<br />
1745), „Johannes. Keis.EA“ und gekröntem „W“<br />
als Fersenmarke (um 1745). Ein Bruchstück<br />
trägt die Umschrift „(EX) GOUDA“ – ein<br />
Hinweis auf die holländische Herkunft der<br />
Tonpfeife.<br />
Abb. 133<br />
„Der Teutsche<br />
Taback-Trinker“.<br />
Flugblatt aus dem<br />
17. Jahrhundert<br />
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