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Rheinzeiten - Doppel.Design

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Teller und Schüsseln der glasierten und oft farbig<br />

ornamentierten Irden- und Hafnerware Verwen -<br />

dung in den Küchen, sei es als Rühr- und Teigschüsseln<br />

oder als Milch-, Wasser- und Mostkannen.<br />

Die seit der Antike gebräuchliche Art, am offenen<br />

Feuer zu kochen, schmoren, grillen und rös<br />

ten hat sich fast unverändert bis in die Neuzeit<br />

hinein gehalten, wenngleich tönernes Koch -<br />

geschirr ab dem 18. Jahrhundert zunehmend<br />

durch eiserne oder kupferne Töpfe abgelöst werden.<br />

Besonders dann im Verlaufe des 19. Jahr -<br />

hunderts, mit der Einführung von kleineren,<br />

transportablen Kochherden mit eingebauter<br />

Bratröhre in den städtischen Haushalten des<br />

frühen Industriezeitalters, veränderte sich die<br />

Technik des Kochens nachhaltig.<br />

Braten & Schmoren<br />

Zum Braten von Speisen standen schmiede -<br />

eiserne Pfannen und Schmortöpfe aus Eisen<br />

und Keramik zur Verfügung. Gebraten wurde<br />

mit Butter, Butterschmalz, Schweineschmalz,<br />

ausgelassenem „grünen“ Speck oder Pflanzenölen.<br />

Fische konnten in langovalen Tonformen<br />

mit und ohne Deckel gebraten werden. Eine<br />

beliebte Zubereitungsart war die Pastete, eine<br />

Fleischfülle mit Teigmantel, die in Schmor töpfen<br />

gebacken wurde.<br />

Für uns Heutige, die an kurze, vitamin scho -<br />

nende Garzeiten gewöhnt sind, ist es befremdlich<br />

zu hören, dass im 16.–17. Jahrhundert<br />

Fleisch häufig mehrfach gegart wurde! Das<br />

besonders beliebte Hühnerfleisch etwa wurde<br />

zunächst gekocht oder gebraten, sodann kräftig<br />

gewürzt, gewürfelt oder zu Mus gestampft. Die<br />

Masse wurde in Teigmäntel gehüllt und zu<br />

Pasteten („Hohlbraten“) oder Fleischbällen<br />

verarbeitet und anschließend erneut gebraten<br />

oder gegrillt. Zweifellos hatte diese Zubereitungsweise<br />

den Effekt, dass die Pasteten weniger<br />

schnell verderblich waren als kurzgebratene<br />

Fleischgerichte.<br />

Abb. 115<br />

Kleine, tongrundige<br />

Schale mit Querhenkel<br />

Abb. 116<br />

Innen glasierter<br />

Henkeltopf mit<br />

drei Grapenfüßen<br />

Abb. 117<br />

Salzglasierter<br />

Henkeltopf<br />

75<br />

5,30 cm<br />

5,30 cm<br />

5,40 cm

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