Die Kameliendame - GarboForever.com
Die Kameliendame - GarboForever.com
Die Kameliendame - GarboForever.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Dort unten“, antwortete Margarete, indem sie mit dem Finger<br />
auf das Landhaus deutete.<br />
„Reizend, allerliebst!“, erwiderte Prudence. „Es gefällt Ihnen?“<br />
„Ungemein.“<br />
„Nun, so sagen Sie dem Herzog, dass Sie hier zu wohnen wünschen.<br />
Ich bin überzeugt, dass der das Haus für Sie mieten wird. Ich<br />
nehme die Sache auf mich.“<br />
Margarete sah mich an, als ob sie mich fragen wollte, was ich<br />
dazu meinte.<br />
<strong>Die</strong> letzten Worte der Duvernoy hatten meinen Traum verscheucht<br />
und mich so unsanft in die Wirklichkeit zurückgeworfen,<br />
dass ich noch ganz betäubt war.<br />
„In der Tat ein trefflicher Gedanke!“, stammelte ich, ohne recht<br />
zu wissen, was ich sagte.<br />
„Nun, ich werde die Sache zu Stande bringen“, rief Margarete,<br />
die meine Worte nach ihrem Wunsche deutete, mit einem zärtlichen<br />
Händedruck. „Wir wollen sogleich sehen, ob es zu vermieten ist“,<br />
fuhr sie fort.<br />
Das Haus war leer und um den Preis von dreitausend Frank zu<br />
vermieten.<br />
„Morgen sollen Sie Antwort haben“, sagte Margarete zu dem<br />
Hausmeister ... „Wirst du hier glücklich sein?“, fragte sie mich, indem<br />
sie mir die Hand drückte.<br />
„Werde ich denn gewiss hierher kommen?“, fragte ich zweifelnd<br />
zurück.<br />
„Für wen sollte ich mich denn in dieser Einsamkeit begraben?“<br />
„So erlaube mir, teuerste Margarete, dass ich dieses Haus miete.“<br />
!Bist du von Sinnen, Armand? <strong>Die</strong>s wäre nicht nur ganz unnütz,<br />
sondern sogar gefährlich. Du weißt ja, dass ich nur von einem Manne<br />
etwas annehmen darf; du musst daher ganz aus dem Spiele bleiben.“<br />
„Und ich“, fragte Prudence, „werde hierher kommen, sooft ich<br />
zwei freie Tage habe.“<br />
Wir verließen das Haus und kehrten, den neuen Plan ausführlich<br />
besprechend, nach Paris zurück. Ich hielt Margarete in meinen Ar-<br />
men, sodass ich schon vor meiner Ankunft zu Hause den Entschluss<br />
meiner Geliebten mit weit weniger Bedenklichkeit betrachtete.