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Unternehmensführung – Kommunikation<br />
„Will it blend?“ lautet stets die Eingangsfrage in <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>os von<br />
Blendtec-Grün<strong>de</strong>r Tom Dickson. Der seriöse Hersteller von Mixgeräten<br />
schred<strong>de</strong>rt alles, was ihm vor die Messer kommt, auch ein iPhone.<br />
Auf www.youtube.<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Suche „Will it blend?” eingeben<br />
So erwirbt man Kultstatus – nur durch<br />
einen Film für ein paar Hun<strong>de</strong>rt Euro.<br />
Einen schönen Imagefi lm haben auch<br />
zwei New Yorker Chocolatiers produzieren<br />
lassen, die Brü<strong>de</strong>r Mast. Ein<br />
solches Stück mit einfachsten Mitteln<br />
kostet einen Drehtag, eine o<strong>de</strong>r zwei<br />
Schnittschichten und viel Liebe zum<br />
Detail. Für 5.000 Euro haben die bei<strong>de</strong>n<br />
etwas zum Vorzeigen, das sie jahrelang<br />
benutzen können und neugierig macht<br />
auf ihre Schokolei<strong>de</strong>nschaft. So ein<br />
Film, richtig eingesetzt, hilft, <strong>de</strong>n Umsatz<br />
zu vervielfachen.<br />
Filme für je<strong>de</strong> Zielgruppe<br />
Diese Unternehmen holen ihre Zielgruppen<br />
ab – mal die Mitarbeiter, mal<br />
die Analysten und Wirtschaftsjournalisten,<br />
mal die Kun<strong>de</strong>n. Deutsche mittel-<br />
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erfassen und strukturieren.<br />
ständische Unternehmen haben jedoch<br />
offenbar noch wenig Sinn für eine professionelle<br />
fi lmische Selbstdarstellung.<br />
Der Deutsche Wirtschaftsfi lmpreis<br />
wäre ein Instrument, um das Jammertal<br />
zu verlassen. Allerdings spricht die<br />
Selbstdarstellung <strong>de</strong>s Preises im Internet<br />
schon Bän<strong>de</strong>: Im Jahr 2009 hat die<br />
Jury, <strong>de</strong>r ein Unterabteilungsleiter eines<br />
Ministeriums vorsitzt, einen Film über<br />
die Fuhrlän<strong>de</strong>r AG als besten <strong>de</strong>utschen<br />
„Film über die Wirtschaft“ prämiert. Das<br />
mehr als 14 Minuten lange Stück über<br />
<strong>de</strong>n Hersteller von Windkraftanlagen<br />
aus <strong>de</strong>m Westerwald ist dramaturgisch<br />
so gebaut: Standbil<strong>de</strong>r, O-Ton Joachim<br />
Fuhrlän<strong>de</strong>r, Standbil<strong>de</strong>r, O-Ton Fuhrlän<strong>de</strong>r,<br />
Standbil<strong>de</strong>r, O-Ton Fuhrlän<strong>de</strong>r,<br />
<strong>de</strong>r immer komisch hingestellt wirkt.<br />
Darunter läuft mal Kaufhausmusik, mal<br />
das nervige Geträller „Was wollen wir<br />
trinken, sieben Tage lang?“ Fuhrlän<strong>de</strong>r<br />
darf pseudo-sinnige Sätze sagen: „Mich<br />
treibt an, dass ich lebe und dass ich will,<br />
dass an<strong>de</strong>re auch leben.“ Und die Kommentarsprecherin<br />
vermerkt be<strong>de</strong>utungsvoll:<br />
„Der Mann, das spürt man,<br />
ist ein Überzeugungstäter.“<br />
Kurzum: Die allermeisten Filme <strong>de</strong>utscher<br />
Unternehmen sind unprofessionell,<br />
langweilig, mitunter sogar kontraproduktiv.<br />
Wer soll sich zehn Minuten<br />
lang die Produktion von – sagen wir:<br />
John Nese, <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>r von Galco‘s Soda Pop Stop in Los Angeles,<br />
kann zu je<strong>de</strong>r seiner Limona<strong>de</strong>n eine Geschichte erzählen. Solche Filme<br />
sind schnell produziert, preisgünstig und erreichen <strong>de</strong>nnoch Kultstatus.<br />
Auf www.youtube.com Galco’s Soda Pop Stop eingeben<br />
Schrauben ansehen? Oftmals sprechen<br />
Geschäftsführer in die Kamera, als wären<br />
sie ein Regierungschef bei <strong>de</strong>r Neujahrsansprache.<br />
Versuchen Unternehmenslenker<br />
in ihren Filmen in Wür<strong>de</strong><br />
zu dilettieren, blamieren sie nicht nur<br />
sich selbst, son<strong>de</strong>rn auch alle Marken,<br />
Produkte und Dienstleistungen ihrer<br />
Firma. Denn Imagetransfer wirkt positiv<br />
wie negativ. Und wenn ein Manager<br />
im Film für <strong>de</strong>n Kameramann sichtlich<br />
steif und ziellos durch sein Büro o<strong>de</strong>r<br />
die Werkshalle stiefelt, spüren die Zuschauer:<br />
Hier fühlt sich einer unwohl,<br />
aber er lässt sich benutzen und erkennt<br />
nicht, dass er nicht authentisch wirkt.<br />
Zwar wird er am En<strong>de</strong> unzufrie<strong>de</strong>n sein,<br />
er wird aber nicht wissen, was schiefgelaufen<br />
ist o<strong>de</strong>r wie er an<strong>de</strong>rs hätte reagieren<br />
sollen.<br />
Die Atmosphäre beim Dreh und die Lockerheit<br />
<strong>de</strong>r Dargestellten ist originäre<br />
Aufgabe <strong>de</strong>s Filmemachers. Er sollte das<br />
Unternehmen, <strong>de</strong>ssen Kultur und die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
kennen, die es im Film herauszuarbeiten<br />
gilt. Und er sollte seinen<br />
Auftraggeber beraten – abhängig von<br />
<strong>de</strong>n Zielgruppen und <strong>de</strong>r erwünschten<br />
Wirkung. Zu oft sehen die Filme lieblos<br />
aus, ohne Pfi ff, ohne Beson<strong>de</strong>rheiten,<br />
Unternehmen<br />
ohne Herzblut und Charme.<br />
<strong>de</strong>r<br />
Um Veranstaltungs-, Produkt- und Er-<br />
Filme<br />
klärfi lme herzustellen, genügt in <strong>de</strong>r Fotos:<br />
34 ProFirma 12 2010