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IT & Investition – Special IT & Kommunikation<br />

ERP<br />

Nur zur Miete<br />

ERP-Anbieter werben mit geringen Investitionskosten und kurzen Einführungszeiten<br />

für Software as a Service-Mo<strong>de</strong>lle. Trotz Sicherheitsbe<strong>de</strong>nken und Vorbehalten gegenüber<br />

standardisierten Prozessen kommt Bewegung in <strong>de</strong>n Markt. VON STEFAN GNEITING<br />

Der Gedanke an ein nahes En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r unternehmenseigenen<br />

Rechenzentren scheint nicht mehr abwegig zu sein. „Der<br />

Markt für Cloud Computing explodiert förmlich. Wir sehen<br />

eine echte Revolution in <strong>de</strong>r Bereitstellung und Nutzung<br />

von IT-Leistungen. Bereits in wenigen Jahren wer<strong>de</strong>n viele<br />

Unternehmen dank Cloud Computing ohne hausinterne Rechenzentren<br />

auskommen“, sagte Bitkom-Vizepräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Telekomchef René Obermann während <strong>de</strong>r Cloud-Computing-Konferenz<br />

<strong>de</strong>s Verbands im Oktober. Liegt Obermann<br />

richtig, blicken die Anbieter von Software as a Service (SaaS)-<br />

o<strong>de</strong>r On-<strong>de</strong>mand-Betriebsmo<strong>de</strong>llen in eine rosige Zukunft.<br />

Günstige Aussichten also auch für SaaS-Angebote in <strong>de</strong>r ERP-<br />

Branche? In <strong>de</strong>r Tat stellt das Marktforschungsunternehmen<br />

„Die Tarife für SaaS-Lösungen<br />

sind im ERP-Umfeld teilweise<br />

noch sehr hoch.“<br />

MICHAEL GOTTWALD, SOFTSELECT, HAMBURG<br />

Aber<strong>de</strong>en Research mit Sitz in Boston eine steigen<strong>de</strong> Nachfrage<br />

nach SaaS im ERP-Bereich fest. Während in <strong>de</strong>n Jahren<br />

2007 bis 2009 die Bereitschaft, SaaS als Betriebsmo<strong>de</strong>ll bei<br />

ERP überhaupt in Erwägung zu ziehen, konstant um etwa 25<br />

Prozent lag, geben in diesem Jahr 39 Prozent <strong>de</strong>r befragten<br />

Entschei<strong>de</strong>r in kleinen und mittleren Unternehmen an, dass<br />

sie über eine Mietlösung nach<strong>de</strong>nken. Dieses Ergebnis lässt erwarten,<br />

dass <strong>de</strong>r momentan vierprozentige Anteil <strong>de</strong>r installierten<br />

ERP-Lösungen auf SaaS-Basis steigen wird. In schnell<br />

wachsen<strong>de</strong>n Unternehmen kommt bereits heute je<strong>de</strong> zehnte<br />

ERP-Lösung aus <strong>de</strong>r Cloud. Treiber für die Entscheidung pro<br />

SaaS bei ERP sind laut Aber<strong>de</strong>en-Studie vor allem fi nanzielle<br />

Aspekte: Geringere Total Cost of Ownership, weniger Kosten<br />

und Aufwand für Upgra<strong>de</strong>s und geringere Investitionskosten<br />

seien die Top-Drei-Kriterien.<br />

Die zunehmend positive Haltung <strong>de</strong>r Unternehmen gegenüber<br />

On-<strong>de</strong>mand-Lösungen lässt sich aber nicht allein darauf<br />

zurückführen, dass die Provi<strong>de</strong>r ihre Marketingbotschaften<br />

auf die Erwartungshaltung <strong>de</strong>r potenziellen Kun<strong>de</strong>n abstimmen.<br />

„Die Anbieter gehen jetzt verstärkt auch auf die Be<strong>de</strong>nken<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen ein“, begrün<strong>de</strong>t Nick Castellina,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Aber<strong>de</strong>en, das wachsen<strong>de</strong><br />

Interesse <strong>de</strong>s Mittelstands. Zu <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Studienteilnehmern<br />

am häufi gsten genannten Vorbehalten gehören die fehlen<strong>de</strong><br />

Kontrolle über die Upgra<strong>de</strong>-Prozesse sowie Sicherheitsbe<strong>de</strong>nken.<br />

Dietmar Meding, Bereichsleiter für die<br />

SaaS-Lösung Business by Design bei SAP, kennt<br />

die hohe Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Themas Sicherheit. „Wir<br />

wer<strong>de</strong>n damit bei je<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>ngespräch konfrontiert“,<br />

sagt er. Er ist jedoch überzeugt, die Be<strong>de</strong>nken<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n ausräumen zu können: „Kein<br />

mittelständisches Unternehmen kann mit <strong>de</strong>n Sicherheitsstandards<br />

unseres Rechenzentrums mithalten,<br />

in <strong>de</strong>m die Lösung läuft.“<br />

„Momentan gibt es noch größere Vorbehalte,<br />

wenn es darum geht, sensible Unternehmensdaten<br />

in ein externes Rechenzentrum auszulagern“, berichtet auch<br />

Michael Gottwald, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Beratungshauses und<br />

Marktforschungsunternehmens Softselect in Hamburg. „Daran<br />

schließen sich auch Be<strong>de</strong>nken über die Laufsicherheit<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Abhängigkeit vom Internet-Zugriff an.“ Ein<br />

vorübergehend fehlen<strong>de</strong>r Zugriff auf das ERP-System könnte<br />

beispielsweise erhebliche Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Produktionsablauf<br />

haben und im Extremfall zu kostspieligen Ausfällen<br />

führen.<br />

Dietmar Meding ist <strong>de</strong>r Meinung, dass man sich nicht nur<br />

auf die technische Datensicherheit und <strong>de</strong>n Datenschutz beschränken<br />

darf. „Es geht auch um regulatorische Sicherheit“,<br />

60 ProFirma 12 2010<br />

ProFirma<br />

Special<br />

Foto: Softselect

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