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IT & Investition – Produkt- und Markenschutz<br />

Digitale „Erste Hilfe“<br />

Wie Sie vermei<strong>de</strong>n, dass Ihre Online-Inhalte leicht kopiert wer<strong>de</strong>n<br />

– und was Sie im Ernstfall tun können.<br />

1. Verkleinerungen und Auszüge ins<br />

Web stellen – statt hochaufl ösen<strong>de</strong>r<br />

Originalfotos und <strong>de</strong>taillierter Produktbeschreibungen.<br />

2. Fotos mit digitalen, unsichtbaren Metadaten<br />

wie Urheber und Copyright<br />

versehen.<br />

3. Urheberrechte dokumentieren – zum<br />

Beispiel durch Markenanmeldung,<br />

gegebenenfalls vorab bei einem<br />

Notar.<br />

4. Das Banner eines Plagiaterkennungsdiensts<br />

wie Plagaware o<strong>de</strong>r<br />

Copyscape sichtbar auf <strong>de</strong>r Website<br />

platzieren – zur Abschreckung.<br />

5. Fin<strong>de</strong>rlohn für Plagiate aussetzen,<br />

Kun<strong>de</strong>n mobilisieren (zum Beispiel<br />

mithilfe von Weblogs).<br />

6. Plagiatfun<strong>de</strong> dokumentieren – per<br />

Screenshot o<strong>de</strong>r als <strong>PDF</strong>, mit Datum<br />

und genauer Web-Adresse – am<br />

besten mit Zeugen (Anwalt); das<br />

Internet-Archiv (web.archive.org)<br />

hilft beim Nachweis, welcher Inhalt<br />

zuerst im Web stand.<br />

7. In einem freundlichen Schreiben<br />

an die Kontaktadresse <strong>de</strong>r Website<br />

bitten, <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Inhalt zu<br />

entfernen.<br />

8. Herausfi n<strong>de</strong>n, welcher Internet-Provi<strong>de</strong>r<br />

und möglicherweise Besitzer<br />

sich hinter <strong>de</strong>r Web-Adresse verbirgt<br />

– international: WHOIS-Dienste, in<br />

Deutschland: NIC – und <strong>de</strong>n Provi<strong>de</strong>r<br />

bitten, <strong>de</strong>n Inhalt zu löschen.<br />

9. Den Besitzer <strong>de</strong>s Internet-Angebots<br />

mithilfe eines Anwalts abmahnen –<br />

international mit einem „Cease and<br />

Desist Letter“.<br />

10. Suchmaschinenbetreiber wie Google<br />

über die Verletzung <strong>de</strong>s Digital Millenium<br />

Copyright Act (DMCA) informieren<br />

– beson<strong>de</strong>rs bei Verstößen in<br />

<strong>de</strong>n USA –, damit die Suchmaschine<br />

die Website aus ihren Suchergebnissen<br />

entfernt.<br />

Von wegen einzigartig: Die Duplikatserkennungs-Software<br />

<strong>de</strong>s kanadischen Unternehmens<br />

Tineye zeigt, in welcher Vielfalt<br />

die Mona Lisa im Netz zu fi n<strong>de</strong>n ist.<br />

Auf die Erkennung von Texten haben<br />

sich wesentlich mehr Anbieter spezialisiert:<br />

Rund 50 solcher Dienste prüft<br />

die Berliner Hochschule für Wirtschaft<br />

und Technik pro Jahr. Allerdings sind<br />

„die meisten Programme <strong>de</strong>rzeit nur<br />

so gut wie ein Münzwurf“, so das ernüchtern<strong>de</strong><br />

Fazit von Professorin Debora<br />

Weber-Wulff. Nur fünf Anbieter<br />

erhielten gute Noten – darunter Copyscape<br />

und Plagaware aus Deutschland.<br />

In <strong>de</strong>n meisten Fällen dagegen sei eine<br />

Google-Suche effektiver. Denn letztlich<br />

griffen kommerzielle Erkennungsdienste<br />

auf Suchmaschinen zurück, um<br />

die Milliar<strong>de</strong>n von Webseiten zu durchkämmen.<br />

„Über Google nach Plagiaten<br />

zu suchen, kostet aber viel Zeit und Personal.<br />

Plagiatserkennungsdienste bieten<br />

einen gewissen Automatismus“, erklärt<br />

Diplom-Ingenieur Dirk Malthan, <strong>de</strong>r<br />

selbst Opfer eines Plagiators wur<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>shalb Plagaware entwickelte. „Zwar<br />

greifen die Services auf Suchmaschinen<br />

zurück, bieten aber beispielsweise<br />

<strong>de</strong>taillierte Berichte, Filter, Wie<strong>de</strong>rvorlagen<br />

und vor allem Synonym-Erkennung.“<br />

Sowohl bei Plagaware als auch<br />

bei Copyscape sind kleinere Suchen<br />

kostenfrei – und sie fi n<strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rte<br />

Texte und Textpassagen.<br />

Netzwerk zählt<br />

An Textklau in übersetzten Texten<br />

scheitern die Erkennungsdienste <strong>de</strong>nnoch:<br />

„Ich glaube nicht, dass es die Systeme<br />

in absehbarer Zeit schaffen, bei<br />

Übersetzungen gestohlene Texte zu erkennen“,<br />

sagt Professorin Weber-Wulff.<br />

Für Unternehmen im Kampf gegen<br />

Piraten be<strong>de</strong>utet das: Partner suchen,<br />

ein Netzwerk aufbauen. „Wesentlich<br />

ist eine ganzheitliche Strategie“, meint<br />

Christine Lacroix von <strong>de</strong>r Aktion Plagiarius.<br />

„Studien zeigen, dass Firmen vielfach<br />

von Dritten auf Plagiate aufmerksam<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n. Es lohnt sich also,<br />

Tineye<br />

seine Kontakte intensiv zu pfl egen.“ Foto:<br />

70 ProFirma 12 2010

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