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Finanzen & Steuern – Steuertipp
Betriebsausgaben
Nicht immer spielt der Fiskus mit
Aufwendungen für Werbung und Sponsoring gehören zu den
Betriebsausgaben, denken viele Unternehmer. In der Praxis müssen
aber einige Einschränkungen beachtet werden. VON OTTFRIED WEISS
Wer seinen Umsatz steigern und neue
Kunden dazugewinnen möchte, muss
aktiv werden und gezielte Marketingstrategien
einsetzen. Mit von der
Partie ist wie immer auch der Fiskus.
Bei Betriebsprüfungen gilt stets ein kritischer
Blick den Werbeausgaben.
Zeitung, Radio & Co.
Der einfachste Weg, um neue Kunden
auf sich aufmerksam zu machen, ist die
klassische Zeitungsannonce oder ein
Radiospot. Die Ausgaben hierfür sind
stets in voller Höhe als Betriebsausgaben
abziehbar. Einnahmen-Überschussrechner
verbuchen solche Werbekosten
als sofort abziehbare Betriebsausgaben.
Bei bilanzierenden Unternehmen kann
es dagegen zu einer Verlagerung des
Betriebsausgabenabzugs auf zwei Jahre
kommen: Dann nämlich, wenn im Dezember
2010 die Anzeigen für Dezember
2010 bis Juni 2011 bezahlt werden.
In diesem Fall muss der Unternehmer
die Kosten in der Bilanz aktiv abgrenzen.
Folge: Im Jahr 2010 werden nur die
Anzeigenkosten für 2010 als Betriebsausgaben
vom Gewinn abgezogen, der
Restbetrag erst im Jahr 2011.
Homepage
Ein gutes Werbeinstrument ist auch die
eigene Homepage. Beauftragt ein Selbstständiger
einen Web-Designer mit der
Erstellung eines Internet-Portals, stellen
die Ausgaben Herstellungskosten dar.
Mit anderen Worten: Es entsteht ein
immaterielles Wirtschaftsgut, das auf
fünf bis acht Jahre verteilt abgeschrieben
werden muss. Für immaterielle
Wirtschaftsgüter kommt nur die lineare
Abschreibung infrage.
Lässt der Firmeninhaber das Portal
durch eigene Mitarbeiter erstellen, sind
die Lohnaufwendungen dagegen sofort
abziehbare Betriebsausgaben. Diese
müssen nicht aktiviert und auf mehrere
Jahre abgeschrieben werden. Beim Kauf
einer Internet-Adresse sind die Kosten
dagegen keine Betriebsausgaben, sondern
lediglich Anschaffungskosten für
ein immaterielles Wirtschaftsgut. Eine
Abschreibung ist dann nicht möglich.
Werbung am Auto
Wird ein neuer Firmenwagen gekauft
und vor Auslieferung mit der Werbelackierung
versehen, sind die Ausgaben
dafür keine Anschaffungsnebenkosten.
Auf dem Rechnungsbetrag sind deshalb
der Kaufpreis für den Pkw und die
Aufwendungen für die Werbelackierung
getrennt auszuweisen. Für den
Kaufpreis des Firmenwagens kommt
eine Abschreibung auf sechs Jahre in
Betracht. Die Kosten für die Sonderlackierung
sind als Werbekosten sofort
abziehbar.
Wird die Werbelackierung auch auf
fremden Fahrzeugen angebracht (Bus,
Taxi, Fahrzeuge der Mitarbeiter), sind
die Zahlungen nicht immer sofort im
Spenden dürfen
in der Regel den
Gewinn des Unternehmens
nicht
mindern.
Jahr der Überweisung abziehbar. Betreffen
die Zahlungen nämlich auch
Zeiträume, die nach dem Bilanzstichtag
liegen, sind die Kosten in der Bilanz aktiv
abzugrenzen.
Beispiel: Die Maler XY-GmbH lässt auf
fremden Fahrzeugen Werbung anbringen.
Für die Monate Juli 2010 bis Ende
Juni 2011 zahlt die GmbH dafür 6.000
Euro. In diesem Fall ist ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
zu erstellen.
Folge: Der Betriebsausgabenabzug beträgt
3.000 Euro im Jahr 2010. Die restlichen
3.000 Euro dürfen erst 2011 zum
Abzug gebracht werden.
Spenden
Spendet ein Unternehmer Waren oder
Gegenstände seines Unternehmens,
sind zwei Ansätze möglich:
Teilwert: Die Entnahme für die Sachspende
kann nach dem Teilwert zuzüglich
Umsatzsteuer angesetzt werden.
58 ProFirma 12 2010
Foto: Stills-Online Bildagentur