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IT & Investition – De-Mail-Gesetz<br />

Elektronischer Brief<br />

Hoffen auf ein neues Geschäftsfeld<br />

Auf <strong>de</strong>n ersten Blick gleicht <strong>de</strong>r elektronische Brief einer herkömmlichen E-Mail.<br />

Der Unterschied: Er bringt das Briefgeheimnis und die rechtliche Verbindlichkeit ins<br />

Netz. Unternehmen könnten dadurch Kosten sparen. VON HOLGER SCHINDLER<br />

Wird <strong>de</strong>r Postbote bald arbeitslos?<br />

Der klassische Versand von Briefen,<br />

<strong>de</strong>r trotz Fax und E-Mail vor allem aus<br />

rechtlichen Grün<strong>de</strong>n immer noch fest<br />

zum betrieblichen Alltag gehört, bekommt<br />

neue Konkurrenz. Die Deutsche<br />

Post AG ist mit ihrem E-Postbrief<br />

bereits vorausgeprescht. Anfang <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2011 wer<strong>de</strong>n viele an<strong>de</strong>re Anbieter<br />

nachziehen. Damit es so kommen<br />

kann, muss allerdings zuerst die rechtliche<br />

Grundlage geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

„De-Mail wird das rechtsverbindliche<br />

und vertrauliche Versen<strong>de</strong>n von Dokumenten<br />

über das Internet ermöglichen“,<br />

heißt es vonseiten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung,<br />

die seit Anfang 2009 an <strong>de</strong>m Gesetz<br />

arbeitet. In Anlehnung an <strong>de</strong>n Prozess,<br />

nämlich das sichere Versen<strong>de</strong>n von Dokumenten<br />

via E-Mail, hat sie <strong>de</strong>r neuen<br />

Kommunikationsform <strong>de</strong>n Namen De-<br />

Mail gegeben. Das Gesetz soll im ersten<br />

Quartal <strong>de</strong>s Jahres 2011 in Kraft treten.<br />

Einige Internet-Anbieter, vor allem die<br />

Deutsche Telekom und United Internet<br />

(1&1, GMX, Web.<strong>de</strong>), hoffen auf ein lukratives<br />

neues Geschäftsfeld.<br />

Der E-Postbrief<br />

Seit Juli 2010 bietet die Deutsche<br />

Post <strong>de</strong>n sogenannten E-Postbrief an.<br />

Diese hauseigene Form <strong>de</strong>s elektronischen<br />

Briefs bietet einen Großteil <strong>de</strong>r<br />

Leistungen, die auch die De-Mail aufweisen<br />

soll. Allerdings ist <strong>de</strong>r E-Postbrief<br />

kein De-Mail-Angebot, obwohl auch er<br />

vertrauliche, verlässliche und verbindliche<br />

elektronische Kommunikation<br />

zwischen E-Postbrief-Kun<strong>de</strong>n ermöglicht.<br />

Das ist einerseits schon <strong>de</strong>shalb so,<br />

weil es das De-Mail-Gesetz, das die Regeln<br />

<strong>de</strong>s Systems festlegt, formal noch<br />

gar nicht gibt. Doch es ist auch noch<br />

nicht ganz sicher, ob sich die Post mit<br />

<strong>de</strong>m E-Postbrief später <strong>de</strong>m De-Mail-<br />

System anschließen wird. „Wir haben<br />

das zum jetzigen Zeitpunkt fest vor“,<br />

so Postsprecher Uwe Bensien. „Doch es<br />

kommt natürlich auf <strong>de</strong>n genauen Inhalt<br />

<strong>de</strong>s De-Mail-Gesetzes an.“ Eine Garantie<br />

für die spätere De-Mail-Interoperabilität<br />

<strong>de</strong>s E-Postbriefs gebe es nicht.<br />

Telekom will Post unterbieten<br />

Derzeit sind laut Post 250.000 Nutzer<br />

registriert, darunter rund 100 Großunternehmen.<br />

Laut Post lassen sich per E-<br />

Postbrief alltägliche Vertragsabschlüsse<br />

rechtlich verbindlich übermitteln, auch<br />

Rechnungen könnten rechtsgültig<br />

übermittelt wer<strong>de</strong>n – gegebenenfalls<br />

auch mit elektronischer Signatur <strong>de</strong>s<br />

Absen<strong>de</strong>rs. Die Post verlangt <strong>de</strong>rzeit<br />

für einen E-Postbrief 0,55 Euro – so viel<br />

wie für einen klassischen Brief. An<strong>de</strong>re<br />

künftige De-Mail-Provi<strong>de</strong>r wollen nach<br />

eigenen Angaben <strong>de</strong>utlich günstiger<br />

sein. Die Telekom will, so ein Sprecher,<br />

„in je<strong>de</strong>m Fall die Post unterbieten“.<br />

Bei United Internet spricht man von<br />

etwa 0,15 Euro pro De-Mail. Der größte<br />

Vorteil <strong>de</strong>s elektronischen Briefs besteht<br />

wohl im Einsparpotenzial, zum<br />

Beispiel beim Porto. Auch <strong>de</strong>r Wegfall<br />

<strong>de</strong>s Medienbruchs kann in Unternehmen<br />

<strong>de</strong>n Arbeits- und Materialaufwand<br />

<strong>de</strong>utlich senken. Das De-Mail-System<br />

funktioniert standardmäßig über <strong>de</strong>n<br />

Webbrowser, was die Einbindung in betriebliche<br />

IT-Strukturen zunächst zwar<br />

etwas erschwert. Allerdings sind technisch<br />

auch viele an<strong>de</strong>re Zugangswege<br />

zwischen <strong>de</strong>m Teilnehmer und seinem<br />

Provi<strong>de</strong>r möglich – so lässt sich De-Mail<br />

aller Voraussicht nach in Unternehmen<br />

relativ leicht in bestehen<strong>de</strong> Mail- o<strong>de</strong>r<br />

Abrechnungssysteme einbin<strong>de</strong>n. Das<br />

bestätigen auch erste Praxiserfahrungen<br />

aus Testläufen.<br />

72 ProFirma 12 2010

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