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Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />

– 15 –<br />

Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />

Print-Form, den Dokumentenheften, wurden im Berichtszeitraum<br />

vier neu herausgegeben, u. a. zu „Wolf Biermann<br />

und die Stasi“ und zur Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.<br />

Ausstellungen<br />

Als neues Produkt wurde ein Baukastensystem „Ausstellungen<br />

regional“ entwickelt; dieses zeichnet sich durch<br />

-<br />

<br />

Anlässe einsetzbar. Die Ausstellungsmodule sind in vier<br />

<br />

derausstellung<br />

„Feind ist, wer anders denkt“ wurde im<br />

Berichtszeitraum in zehn Städten gezeigt, begleitet von<br />

Veranstaltungen für ein allgemeines Publikum sowie für<br />

Schülerinnen und Schüler, an sechs Orten unter Beteiligung<br />

des Bundesbeauftragten. Zwei Ausstellungen mit<br />

internationalen Komponenten waren ebenfalls von Bedeutung:<br />

die gemeinsame Ausstellung des „Europäischen<br />

Netzwerks der für die Geheimpolizeiakten zuständigen<br />

Behörden“ über kommunistische Geheimpolizeien „By<br />

Any Means“, vom BStU mit den Partnern aus Polen und<br />

Ungarn erarbeitet, und die Ausstellung „Lernt Polnisch“<br />

(siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 75), welche an verschiedenen<br />

Stätten in Norddeutschland und in Polen gezeigt<br />

wurden, teils von Trägern, die in deutsch-polnischer<br />

<br />

Archiv im Zentrum der <strong>Unterrichtung</strong> der<br />

<br />

Die Veranstaltungen des BStU konzentrieren sich in<br />

stärkerem Maß auf das Archiv und nutzen die Wirkung<br />

historischer Standorte. In Berlin wurde auf dem ehemaligen<br />

MfS-Gelände in Lichtenberg die Reihe „Quelle:<br />

Stasi-Unterlagen-Archiv. Aktuelles aus der Überlieferung<br />

der DDR-Geheimpolizei“ etabliert, mit sechs Veranstaltungen<br />

im Jahr 2016. Auch die Außenstellen folgten dem<br />

Prinzip, Arbeit und Wirken des MfS direkt am historischen<br />

Ort des Archivs anschaulich zu machen und so das<br />

Thema nachhaltig zu vermitteln. Dafür wurden Archivführungen<br />

zunehmend mit thematischen Veranstaltungen<br />

verbunden. In Veranstaltungsreihen wie „Geschichten aus<br />

den Stasi-Akten“ oder „Akten lesen“ stellen Außenstellen<br />

ihr Archiv und regionale Fälle aus den Unterlagen der Geheimpolizei<br />

vor.<br />

2 Die Behörde des BStU<br />

2.1 Organisationsstruktur<br />

Die Organisationsstruktur des Bundesbeauftragten für die<br />

Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen<br />

DDR (BStU) wurde im Berichtszeitraum optimiert, in<br />

Details hat es einzelne Änderungen gegeben. So wurden<br />

beispielsweise die Außenstellen in der neu gebildeten Abteilung<br />

Regionale Aufgaben zusammengefasst (siehe Anhang<br />

1).<br />

ganisationsuntersuchung<br />

begonnen. Mit der Untersuchung<br />

<br />

Struktur gestellt werden, die dem gesetzlichen Auftrag aus<br />

dem Stasi-Unterlagen-Gesetz weiterhin gerecht wird. Alle<br />

gen<br />

Abständen neben einer umfassenden Aufgabenkritik<br />

auch eine fortschreibungsfähige Personalbedarfsermittlung<br />

durchzuführen. Auch dies wird mit der Organisationsuntersuchung<br />

gewährleistet. Unter Einbezug des Bun-<br />

<br />

be auftragt, die die Untersuchung federführend realisiert.<br />

2.2 Beirat<br />

Beim BStU ist nach § 39 Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG)<br />

ein Beirat eingerichtet. Der BStU berichtet dem Beirat über<br />

grundsätzliche und andere wichtige Angelegenheiten und<br />

berät diese mit ihm. Dem Beirat gehören neun Mitglieder<br />

an, die von den Landtagen der neuen Bundesländer gewählt<br />

werden, sowie acht Mitglieder, die vom Deutschen<br />

<strong>Bundestag</strong> gewählt werden (siehe Anhang 3). Die Zusammensetzung<br />

des Gremiums trägt dem besonderen Interesse<br />

an Aufarbeitung in den neuen Bundesländern Rechnung.<br />

Im Berichtszeitraum fanden fünf Beiratssitzungen statt.<br />

Der Beirat ließ sich aus dem Bereich der persönlichen Akteneinsicht<br />

von der Behördenpraxis beim novellierten § 15<br />

des StUG (Zugang zu Unterlagen für nahe Angehörige von<br />

Vermissten und Verstorbenen) berichten; bei dessen Novellierung<br />

im Jahr 2011 hatte er sich mit Vorschlägen an<br />

den Gesetzgeber gewandt (siehe Elfter Tätigkeitsbericht,<br />

S. 21), insbesondere zur Abgrenzung des „berechtigten<br />

Interesses“. Vor diesem Hintergrund begrüßte der Beirat<br />

die diesbezügliche Richtlinie der Behörde und regte für<br />

die Beratungspraxis – auch der Landesbeauftragten – eine<br />

kurze, verständliche Handreichung an.<br />

Über den Stand beim Projekt der virtuellen Rekonstruktion<br />

zerrissener Unterlagen (siehe Abschnitt 3.7.2) hat sich<br />

der Beirat laufend informieren lassen; in seiner Sitzung<br />

im September 2016 hat er das von der Behörde vorgelegte<br />

Konzept zur Weiterführung des Projekts begrüßt (siehe<br />

Abschnitt 3.7). Bezüglich der Weiterentwicklung des<br />

Lernorts auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale<br />

stellte der BStU dem Beirat das Konzept der künftigen<br />

Präsentation des Stasi-Unterlagen-Archivs im „Haus 7“<br />

vor (siehe Kapitel 6).<br />

Der Vorstand des Beirats wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung<br />

bestätigt: Prof. Richard Schröder als Vorsitzender,<br />

Ulrike Poppe als erste stellvertretende Vorsitzende<br />

und Jörn Mothes als zweiter Stellvertreter. Durch<br />

Änderung seiner Geschäftsordnung wurde die Amtszeit<br />

des Vorstands auf zwei Jahre verlängert; der jetzige amtiert<br />

bis November 2017.<br />

2.3 Personal<br />

2.3.1 Personalbestand und Personalentwicklung<br />

In den Haushaltsjahren 2015 und 2016 wurde dem BStU<br />

erneut eingeräumt, jeweils 40 Stellen mit kw-Vermerk<br />

wieder zu besetzen. Dies entsprach den Volumina aus

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