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Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

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Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />

– 40 –<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />

hauptamtlicher Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes<br />

siehe Abschnitt 2.3.5).<br />

Zu einer Landesbeauftragten und den bei zwei Beauftragten<br />

tätigen Beschäftigten wurden gemäß §§ 20/21 Abs. 1<br />

Nr. 7 c StUG Ersuchen zu insgesamt elf Personen gestellt.<br />

<br />

Staatssicherheitsdienstes das <strong>18</strong>. Lebensjahr noch nicht<br />

vollendet und waren nicht überprüfbar. Eine mit Rehabilitierungsanträgen<br />

befasste Stelle des Landes Brandenburg<br />

reichte gemäß §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 7 d StUG eine bei ihr<br />

beschäftigte Person zur Überprüfung ein. Aus den Ländern<br />

Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen sowie von einem Opferverband<br />

und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur<br />

wurden gemäß §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 7 e StUG 20 Ersuchen<br />

um Mitteilung zu insgesamt 39 Beschäftigten und<br />

Gremienmitgliedern eingereicht. Zu zwei Personen war<br />

die Bearbeitung mit Verweis auf das am 12. Januar 1990<br />

noch nicht vollendete <strong>18</strong>. Lebensjahr abzulehnen. In zwei<br />

von 37 Fällen ergaben sich Hinweise auf eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Staatssicherheitsdienst.<br />

4.2.3.6 Sicherheits- und Zuverlässigkeitsüberprüfungen<br />

Die zuständigen Stellen des Bundes und der Länder haben<br />

im Berichtszeitraum zu 14 197 Personen Ersuchen um<br />

Mitteilung eingereicht. In den Jahren 2013 und 2014 lag<br />

das Aufkommen bei 15 659 Personen. Des Öfteren handelte<br />

es sich um Wiederholungsüberprüfungen (siehe dazu<br />

schon Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 13). Hierzu gehören<br />

auch Fälle, bei denen eine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst<br />

bereits mitgeteilt worden war. Insgesamt liegt<br />

bei diesem Verwendungszweck die Quote von Hinweisen<br />

auf eine Zusammenarbeit mit dem MfS bei 6 Prozent.<br />

4.2.3.7 Rentenangelegenheiten<br />

Der Anwendungsbereich dieses Verwendungszwecks be-<br />

gungssystemen<br />

in die gesetzliche Rentenversicherung<br />

durch dafür zuständige Stellen. Zu allen insoweit angefragten<br />

Versicherten recherchiert der BStU danach, ob<br />

Zeiten hauptamtlicher oder verdeckt-hauptamtlicher Tätigkeiten<br />

für den Staatssicherheitsdienst vorliegen. Ferner<br />

gilt der Zweck auch für das Verfahren der Anerkennung<br />

von Beschäftigungs- bzw. ruhegehaltfähigen Zeiten von<br />

Beamtinnen und Beamten. Gegenüber dem vorangegangenen<br />

Berichtszeitraum ist die Zahl mit 5 060 Ersuchen in<br />

Rentenangelegenheiten um 17 Prozent zurückgegangen.<br />

Die Quote mitgeteilter Tätigkeiten für den Staatssicherheitsdienst<br />

liegt bei rund 3 Prozent.<br />

4.2.3.8 Ordensangelegenheiten<br />

Derjenigen Person, die sich eines verliehenen Titels oder<br />

einer verliehenen Auszeichnung als unwürdig erweist,<br />

kann der Verleihungsberechtigte den Titel oder die Auszeichnung<br />

entziehen und die Einziehung der Verleihungsurkunde<br />

anordnen. Um Fälle von Ordensunwürdigkeit<br />

bereits im Vorfeld einer solchen Verleihung feststellen zu<br />

können, dürfen Stasi-Unterlagen in Ordensangelegenheiten<br />

von den ersuchensberechtigten Stellen des Bundes und<br />

elle<br />

Mitarbeiter des MfS zugeschnittenen Nr. 10 des § 20<br />

Abs. 1 StUG verwendet werden.<br />

<br />

diesem Fall nicht zur Verfügung, was mitunter zu nicht unproblematischen<br />

Ergebnissen führt (siehe dazu Abschnitt<br />

4.2.2 – Mitteilung ohne Ersuchen). Die Ersuchenszahl war<br />

im Berichtszeitraum mit 704 Fällen gegenüber den beiden<br />

<br />

Staatssicherheitsdienst ergaben sich hier in 7,3 Prozent<br />

der Fälle.<br />

4.3 Anträge für die Forschung zum Zweck<br />

der politischen und historischen<br />

Aufarbeitung sowie für Zwecke der<br />

politischen Bildung sowie von Presse,<br />

Rundfunk und Film<br />

Ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung ist<br />

das Interesse von Forschung und Medien an den Unterlagen<br />

des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR<br />

ungebrochen. In den Anfangsjahren der Behörde hatten<br />

die Medienanträge die tägliche Arbeit des Bereichs dominiert.<br />

Inzwischen gibt es jedoch mehr Forschungsanträge.<br />

Die Antragszahlen der letzten Jahre sind relativ konstant.<br />

Im Berichtszeitraum gingen beim Bundesbeauftragten<br />

insgesamt 2 650 Forschungs- und Medienanträge gemäß<br />

<br />

und 2 auf den folgenden Seiten). 1 773 Anträge stellten<br />

Wissenschaftler, Forschungseinrichtungen oder Aufarbeitungsinitiativen.<br />

877 Anträge kamen von Medien. Leicht<br />

gestiegen ist der Anteil an Forschungs- und journalistischen<br />

Anträgen aus dem Ausland. 388 Anträge wurden<br />

von ausländischen Wissenschaftlern und Medienvertretern<br />

gestellt. Dies entspricht einem Anteil von rund 15 Prozent.<br />

Die Anzahl der eingegangenen Anträge von Forschern<br />

und Journalisten ist im Berichtszeitraum mit durchschnittlich<br />

110 pro Monat konstant geblieben. Das Spektrum der<br />

Interessenten reichte, wie auch schon in früheren Jahren,<br />

von renommierten Forschern unterschiedlichster Wissenschaftszweige<br />

bis hin zu international, regional und lokal<br />

tätigen Journalisten. Auch Studenten und Doktoranden sowie<br />

Schriftsteller, Museen, Mahn- und Gedenkstätten sowie<br />

Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur,<br />

Schulen und Universitäten, Vereine und Verbände<br />

wenden sich mit ihren Forschungsfragen an den BStU.<br />

Abhängig von den jeweiligen Anforderungen werden im<br />

Zuge der Recherchen nicht selten 50 000 Seiten oder mehr<br />

gelesen, um themenbezogene Informationen zu ermitteln.<br />

Die fortschreitende Digitalisierung von MfS-Akten<br />

erleichtert es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

Unterlagen für die Nutzerinnen und Nutzer vorzubereiten.<br />

Wie berichtet (siehe Abschnitt 3.4), werden im Archiv im<br />

Interesse der Bestandserhaltung vordringlich solche Akten<br />

digitalisiert, die aufgrund von Schädigung absehbar<br />

nicht mehr genutzt werden können. Solche Akten werden<br />

dann nicht mehr in Papierform zur Verfügung gestellt. Das

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