Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
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Drucksache 18/11400
von Vorträgen sowie von Schulungsmaterialien und IM-
Berichten.
Die Erschließung der Tondokumente der Bezirksverwaltungen
Leipzig und Suhl wurde abgeschlossen. Im Rahmen
der Bestandssicherungen durch Digitalisierung wurden
Verzeichnungsangaben korrigiert bzw. ergänzt. Im
Berichtszeitraum wurden zehn Teilbestände der Diensteinheiten
des MfS hinsichtlich der darin enthaltenen Tondokumente
abschließend überarbeitet und als Findmittel
online in der Recherche- und Präsentationsplattform „ARchivGUtSuche“
(ARGUS) und im Archivportal Europa
eingestellt (siehe Abschnitt 3.3.3). Es handelt sich dabei
um Findmittel zu den Hauptabteilungen VII (Ministerium
des Innern/Deutsche Volkspolizei), KuSch (Kader
und Schulung) und PS (Personenschutz), zu den Abtei-
Strafvollzug) sowie zur AG XVII (Arbeitsgruppe Besucherbüros
West-Berlin), zur SED-Kreisleitung, zum WR
(Wachregiment Berlin), zur ZAGG (Zentrale Arbeitsgruppe
Geheimnisschutz) und zur ZKG (Zentrale Koordinierungsgruppe;
Flucht/Übersiedlung). Ein Teil der Findmittel
ist mit den entsprechenden Tondigitalisaten verknüpft,
sodass der Nutzer online direkt die Aufnahmen der Stasi
anhören kann.
3.2.3.3 Fotodokumente
Bei der Fotosammlung des BStU handelt es sich um lose,
oft in Bündeln überlieferte Fotodokumente. Fotos in Akten
gehören nicht dazu, da sie im Verbund mit dem Schriftgut
sowohl in der Zentralstelle als auch in den Außenstellen
des BStU erschlossen, recherchiert und genutzt. Im Be-
sen.
Damit liegen etwa 1,28 Millionen von insgesamt
über 1,78 Millionen Fotodokumenten erschlossen vor (ca.
71 Prozent). Aufgrund fehlender personeller Ressourcen
Bearbeitung von Recherchen zurücktreten. Zudem wurden
und werden Digitalisierungsvorhaben realisiert (siehe
Abschnitt 3.4).
ZAIG (Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe),
der Hauptabteilungen II (Spionageabwehr), XX
(Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund) und PS (Personenschutz),
der Bezirksverwaltung Berlin, der VRD
(Verwaltung Rückwärtige Dienste), der ZKG (Zentrale
Koordinierungsgruppe; Flucht/Übersiedlung) sowie der
SED-Kreisleitung.
Im Berichtszeitraum wurde ein Online-Findmittel für die
3.2.3.4 Maschinenlesbare Daten
Im Berichtszeitraum wurden weitere Datenüberlieferungen
in den Nachweis über die maschinenlesbaren Daten
des MfS aufgenommen. Es handelt sich hier zumeist um
unvollständige Restdaten aus der Diskettenüberlieferung,
also aus dezentralen PC-Anwendungen des MfS. Der
Nachweis wurde um Feldlisten, Beispieldaten, Angaben
zu Speichergrößen und Prüfsummen erweitert. Insgesamt
sind damit nun 54 MfS-Datenprojekte nachgewiesen. Diese
liegen in sehr unterschiedlicher Qualität und Quantität
vor. Bei der Erschließung werden die Daten technisch so
aufbereitet, dass sie mithilfe aktueller Software lesbar
3.3 Findmittel
3.3.1 MfS-Karteien
Zu den wichtigsten personenbezogenen MfS-Karteien gehören
die zentral geführten Karteien F 16 (Personenkartei)
mit 5,45 Millionen Karteikarten und F 22 (Vorgangskartei)
mit 1,14 Millionen Karteikarten. Sie ermöglichten von Beginn
an den Zugang zu den bereits vom MfS und in den
Bezirksverwaltungen archivierten Ablagen, den MfS-Archivbeständen.
Unverzichtbar für die Recherchen sind
weitere zentrale Karteien wie die F 77 (Decknamenkarteien)
mit ca. 728 000 Karteikarten und die F 78 (Straßenkarteien)
mit rund 254 000 Karteikarten.
Neben den zentralen Karteien werden auch die überlieferten
dezentralen Karteien für die personenbezogenen Recherchen
genutzt. Insgesamt stehen im Archiv der Zentralstelle
über 940 dieser Karteien mit einem Umfang von ca.
12,2 Millionen Karteikarten für Recherchen zur Verfügung.
In den Außenstellen können die Archivbereiche insgesamt
über 4 200 dezentrale MfS-Karteien mit ca. 17,6 Millionen
Karteikarten für Personenrecherchen nutzen. Zu den
wichtigsten von den Diensteinheiten geführten dezentralen
Karteien gehört die Vorverdichtungs-, Such- und Hinweiskartei
(VSH) der jeweiligen Diensteinheit. Die VSH diente
einerseits als interner Informationsspeicher zu den speziell
von der jeweiligen Diensteinheit operativ bearbeiteten Personen
und andererseits als Findmittel für die hierzu angelegten
Dossiers zu diesen Personen und ihrem persönlichen
Umfeld, den Zentralen Materialablagen (ZMA).
Im Berichtszeitraum konnten sowohl die zentralen
MfS- Karteien als auch die Karteien der MfS-Dienst einheiten
durch Informationen aus Aktenrecherchen und Erschließungsarbeiten
inhaltlich weiter ergänzt werden.
Die se Zusätze erfolgen nicht auf den originalen MfS-
Kartei karten, sondern mittels farblich hervorgehobener
BStU-Karteikarten. Im Bereich der Zentralstelle ergaben
sich ca. 3 300 Ergänzungen und Korrekturen. Des Weiteren
wurden ca. 900 Ergänzungen von den Außenstellen in
ihren zentralen Karteien F 16 und F 22 veranlasst.
Die Karteibereiche des BStU in der Zentralstelle und in
den Außenstellen ordneten im Berichtszeitraum zudem
145 dezentrale personenbezogene Karteien mit einem
Umfang von mehr als 260 000 Karteikarten, die nunmehr
für Personenrecherchen genutzt werden können.
Besonders hinzuweisen ist auf die über 3 400 Karteikarten
aus der Kreisdienststelle (KD) Luckau, die im Berichtszeitraum
manuell rekonstruiert und durch die Außenstelle
Frankfurt (Oder) recherchierbar gemacht wurden. Die Rekonstruktionsarbeiten
dauern aktuell noch an. Des Weiteren