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Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />

– 27 –<br />

Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />

Das Archivportal Europa wird seit Oktober 2015 von<br />

der gleichnamigen europäischen Stiftung mit Sitz in Den<br />

Haag getragen. Hunderte europäische Archive bringen<br />

Daten in dieses Portal ein. Die Erschließungsangaben aus<br />

dem Stasi-Unterlagen-Archiv sind hier in einen transnationalen<br />

Recherchekontext eingebettet, der z. B. bei der<br />

Behandlung vergleichender Fragestellungen zur ost- und<br />

mitteleuropäischen Repressionsgeschichte von Bedeutung<br />

sein kann.<br />

Im Berichtszeitraum wurden außerdem Vorbereitungen<br />

zur Teilnahme des Stasi-Unterlagen-Archivs am Archivportal-D<br />

der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) ge-<br />

angaben<br />

des Stasi-Unterlagen-Archivs auch über das<br />

Internetangebot der DDB zugänglich zu machen. Hierzu<br />

wurden im Berichtszeitraum größere Datenbestände für<br />

eine Teststellung an das Archivportal-D übergeben. Außerdem<br />

wurden die Modalitäten für einen Kooperationsvertrag<br />

mit der DDB erörtert.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 89 Online-Findmittel – auch<br />

zu audiovisuellem Archivgut – neu erarbeitet oder wesentlich<br />

erweitert. Für den Bereich der ehemaligen MfS-Zentrale<br />

wurden neue Findmittel u. a. zum Schriftgut aus den<br />

Diensteinheiten Hauptabteilung II/<strong>18</strong> (Terrorabwehr),<br />

Abteilung XIV (Untersuchungshaft, Strafvollzug), Arbeitsgruppe<br />

XVII (Besucherbüros West-Berlin), Hauptabteilung<br />

XVIII (Volkswirtschaft), Hauptabteilung XX/10<br />

(Überwachung von SED-Einrichtungen und Sonderobjek-<br />

<br />

SdM (Sekretariat des Ministers) und der ZAIG (Zentra-<br />

<br />

Gleichzeitig wurden weitere neue Online-Findmittel zu<br />

audiovisuellem Archivgut bereitgestellt, so zu den Foto-<br />

wehr)<br />

oder zu den Tondokumenten in den Teilbeständen<br />

Hauptabteilung VII (Ministerium des Innern/Deutsche<br />

Volkspolizei) und ZKG (Zentrale Koordinierungsgruppe;<br />

Flucht/Übersiedlung).<br />

Auch für die Bestandsbereiche aller MfS-Bezirksverwaltungen<br />

(BV) wurden zahlreiche neue Online-Findmittel<br />

publiziert (siehe Abschnitt 3.2.2). Herauszuheben sind an<br />

dieser Stelle die Teilbestände Leiter bzw. stellvertretender<br />

Leiter der BV in Leipzig, Magdeburg und Schwerin, AGL<br />

(Arbeitsgruppe des Leiters) der BV Halle, AKG (Auswertungs-<br />

und Kontrollgruppe) der BV Neubrandenburg sowie<br />

Arbeitsgruppe XXII (Terrorabwehr) in den BV Gera,<br />

Magdeburg und Suhl.<br />

Neu hinzugekommen sind im Berichtszeitraum außerdem<br />

Online-Findmittel zum Dienstschriftgut aus den MfS-<br />

Kreisdienststellen Artern, Dessau, Flöha, Greifswald,<br />

Hainichen, Hohenstein-Ernstthal, Merseburg, Roch litz,<br />

Rostock, Torgau, Zeitz sowie aus der MfS-Objektdienststelle<br />

Leuna (Bezirk Halle).<br />

Fortgesetzt wurde schließlich die Erstellung von Online-<br />

Findmitteln, die gleichzeitig auf digitalisiertes Archivgut<br />

verweisen. Hier war im Berichtszeitraum die Bereitstellung<br />

digitalisierter Tonaufzeichnungen ein Schwerpunkt.<br />

Es können nun unter anderem die Tondokumente aus<br />

dem MfS-Teilbestand Hauptabteilung KuSch (Kader und<br />

Schulung) sowie aus dem MfS-Teilbestand Wachregiment<br />

(WR) Berlin „Feliks E. Dzierzyn ski“ im Internet<br />

systematisch über die Online-Findmittel erreicht und angehört<br />

werden, ebenso die Tondokumente aus dem Bestand<br />

SED-Kreisleitung im MfS. Zum anderen bildete<br />

die weitere Bereitstellung digitalisierter Unterlagen aus<br />

der Sammlung zentraler dienstlicher Bestimmungen des<br />

MfS – der sogenannten Dokumentensammlung (DOSA)<br />

aus der ehemaligen Dokumentenstelle beim Büro der<br />

Leitung des MfS – einen Schwerpunkt der Arbeiten. Im<br />

Berichtszeitraum konnte ein Online-Findmittel zur Kategorie<br />

Dienstanweisungen publiziert werden. Es weist die<br />

772 dieser Kategorie zugehörigen zentralen dienstlichen<br />

Bestimmungen des MfS nach und führt gleichzeitig auf digitale<br />

Reproduktionen dieser Bestimmungen. Etwa 13 000<br />

Seiten können dadurch im Kontext archivischer Erschließungsinformationen<br />

gelesen werden.<br />

3.4 Digitalisierungsprojekte: Strategische<br />

Ausrichtung, Fachziele und Projekte<br />

Der BStU verfolgt mit seinen Digitalisierungsprojekten<br />

– wie andere Archive auch – drei Intentionen: die dauerhafte<br />

Sicherung der Inhalte, den Schutz der wertvollen<br />

Originale vor Beschädigung bei der Benutzung sowie<br />

auch den erleichterten Zugang zu digitalisierten Quellen,<br />

sen<br />

drei grundsätzlichen Zielen sowie der damit zusammenhängenden<br />

Frage der Nachhaltigkeit digitaler Überlieferungsformen<br />

wurde bereits in der Vergangenheit über<br />

Digitalisierungs- und strategische Vorhaben beim BStU<br />

berichtet (siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, Abschnitt 3.4).<br />

Im Berichtszeitraum wurden konkrete Fortschritte zur Digitalisierung<br />

erreicht. Parallel dazu erarbeitet der BStU<br />

Konzepte zur langfristigen digitalen Sicherung und zum<br />

Aufbau eines digitalen Archivs.<br />

Die Herstellung eines Digitalisats ist eine Präventivmaßnahme<br />

für den Fall, dass das originäre Überlieferungsmedium<br />

in absehbarer Zeit nicht mehr genutzt werden kann<br />

oder verloren geht. Neben der Sicherung von Informationen<br />

wird mit der Digitalisierung auch die Schonung der<br />

Originale, also der Schutz von Archivgut, bezweckt. Dagegen<br />

wird vielfach nachgefragtes Schriftgut im Zuge der<br />

Nutzung auch digitalisiert, um eine parallele Verwendung<br />

durch mehrere Benutzer zu ermöglichen. Schließlich gestatten<br />

Digitalisate, die in den Internetauftritt der Behörde,<br />

in die Stasi-Mediathek oder in Online-Findmittel eingebunden<br />

sind, Nutzern den direkten Zugang zu ausgewählten<br />

Stasi-Unterlagen (siehe Abschnitt 6.2).<br />

Der BStU hat anhand archivfachlicher Kriterien sowie der<br />

nationalen und internationalen Praxis und nach Austausch<br />

mit dem Bundesarchiv Standardformate für die einzelnen<br />

Medien und die unterschiedlichen Anwendungen festgelegt.<br />

Die Nutzung dieser Standardformate soll im Zusammenspiel<br />

mit technischen und organisatorischen Prozessen<br />

sicherstellen, dass die überlieferten Informationen dauerhaft<br />

sicher und nachvollziehbar zur Verfügung stehen.

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