Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />
– 61 –<br />
Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />
fort. Hervorzuheben ist ein Kooperationsprojekt mit der<br />
Stiftung Berliner Mauer. Es thematisiert einen der vielen<br />
Berliner Fluchttunnel, die nach dem August 1961 unter der<br />
Mauer hindurch gegraben worden waren. Dazu existieren<br />
Aufzeichnungen in den MfS-Unterlagen im Umfang von<br />
über 40 Bänden. Ein wichtiges Ergebnis der Kooperation<br />
war die vom Bildungsteam herausgegebene neue Themenmappe<br />
„‚… Liquidierung einer Personenschleuse‘: Akten<br />
rationsprojekt<br />
mündete ferner in einen seitdem buchbaren,<br />
gemeinsamen Schülerprojekttag in beiden Gedenkorten.<br />
An diesem Projekttag können die Schülerinnen und Schüler<br />
das Thema sowohl aus Sicht eines Zeitzeugen als auch<br />
aus der Perspektive der Stasi-Akten bearbeiten.<br />
6.1.4 Veranstaltungen am Lernort ehemalige<br />
Stasi-Zentrale<br />
Einen bedeutenden Teil seiner Veranstaltungen führte der<br />
BStU am Lernort der ehemaligen Stasi-Zentrale durch,<br />
mit dem Ziel, Arbeit und Wirken des MfS direkt am historischen<br />
Ort anschaulich zu machen. Dabei kooperierte der<br />
BStU u. a. mit ASTAK e. V., Robert-Havemann-Gesellschaft,<br />
Stattbau GmbH Berlin, Ziegler Film und Museum<br />
Lichtenberg.<br />
Aus Anlass der Besetzung der Stasi-Zentrale vor 25 Jahren<br />
fand am 17. Januar 2015 eine ganztägige Veranstaltung<br />
unter dem Motto „Demokratie statt Diktatur!“ mit rund<br />
7 000 Bürgerinnen und Bürgern statt. Im Fokus standen<br />
die damalige Rettung von Akten vor der Vernichtung und<br />
ihre Nutzung zur Aufklärung über Diktatur. Zum Programm<br />
gehörten Zeitzeugengespräche, Podiumsdiskussionen,<br />
Geländeführungen und Filmvorführungen sowie Beratungen.<br />
Das Stasi-Unterlagen-Archiv war durchgehend<br />
zugänglich und bot einen Einblick in das Innenleben der<br />
DDR-Geheimpolizei.<br />
Eine Veranstaltung am 2. Juli 2015 drehte sich um den<br />
Rockmusiker Udo Lindenberg: Auf dem Programm standen<br />
ein Zeitzeugengespräch zum Lindenberg-Konzert im<br />
Palast der Republik 1983, eine Diskussion mit Schülern<br />
zum Thema „Die junge Generation und das Thema Stasi“<br />
und der Film „Die Akte Lindenberg“. Zeitgleich wurde<br />
im Stasi-Museum auf dem Gelände die Sonderausstellung<br />
„Mit dem Sonderzug nach Pankow – Udo Lindenberg in<br />
<br />
Bei der Langen Nacht der Museen stellt das Stasi-Unterlagen-Archiv<br />
regelmäßig Potenzial und Nutzungsmöglichkeiten<br />
der Dokumente vor, um besonders Menschen mit<br />
wenig Vorwissen zum Thema „DDR und Diktatur“ über<br />
die Stasi zu informieren. Hierzu gab es am 29. August<br />
2015 und am 27. August 2016 ein breit gefächertes Pro-<br />
<br />
und Geländeführungen, einer Präsentation der Stasi-Mediathek<br />
und Zeitzeugengesprächen zum Jahr 1990, als der<br />
<br />
einem Hungerstreik führte. Im Jahr 2016 stand die Lange<br />
Nacht im Zeichen des Sports. Themen waren unter anderem<br />
die Verfolgung von Fußball-Fans durch das MfS, die<br />
WM 1974 und Doping in der DDR.<br />
2016 startete der BStU in den Räumen des Archivs eine<br />
neue Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv.<br />
Aktuelles aus der Überlieferung der<br />
DDR-Geheimpolizei“. Die mit Terminen im Abstand von<br />
lieferung<br />
des Stasi-Unterlagen-Archivs und Arbeitsergebnisse<br />
der Behörde einschließlich Publikationen der<br />
<br />
am historischen Ort zu interessieren. Kombiniert wurden<br />
die Vorträge mit jeweils thematisch passenden Führungen<br />
durch Teile des Archivs wie z. B. die Ton- oder die<br />
Restaurierungswerkstatt, durch die Dauerausstellung im<br />
Stasi-Museum oder über das Gelände der ehemaligen<br />
Stasi-Zentrale. Das neue Format hat sich unter anderem<br />
bei jüngeren Zielgruppen und beim Fachpublikum etablieren<br />
können. Bisherige Themen waren:<br />
– 9. Februar 2016: „Das Gedächtnis der Staatssicherheit.<br />
Entwicklung, Struktur und Funktion der Archivabteilung<br />
des MfS“,<br />
– 12. April 2016: „Staatssicherheit. Ein Lesebuch zur<br />
DDR-Geheimpolizei“,<br />
– 7. Juni 2016: „Bilder, Töne, Filme sichern – im Wettlauf<br />
gegen die Zeit. Herausforderungen für den Erhalt<br />
des Materials im Stasi-Unterlagen-Archiv“,<br />
– 12. Juli 2016: „Kooperation und Kontrolle. Die Arbeit<br />
der Stasi-Operativgruppen im sozialistischen Ausland“,<br />
– 13. September 2016: „Handwerker des Archivs. Die<br />
Restaurierungswerkstatt des BStU“,<br />
– 8. November 2016: „Feindseliges Auftreten gegenüber<br />
der DDR. Die Ausbürgerung Wolf Biermanns in den<br />
Stasi-Akten“.<br />
Insgesamt besuchten 375 Personen eine Veranstaltung dieser<br />
Reihe.<br />
Am 15. Januar 2016 lud das Stasi-Unterlagen-Archiv zu<br />
<br />
Format mit historischem Filmmaterial und einem Ausschnitt<br />
aus der aktuellen TV-Serie „Weissensee“ wurde<br />
unter dem Titel „Macht das Tor auf!“ die Besetzung der<br />
Stasi-Zentrale nachempfunden; beteiligt waren die damals<br />
vom Gelände berichtenden Journalisten Peter Wensierski<br />
und Ulrich Leidholdt sowie die Macher der Serie „Weissensee“.<br />
Am 5. März 2016 lud das Stasi-Unterlagen-Archiv zum<br />
„Tag der Archive“ unter dem bundesweiten Motto<br />
„Mobilität im Wandel“. Es gab Vorträge zur Überwa-<br />
<br />
DDR-Grenze, Präsentationen der Stasi-Mediathek und des<br />
Educaching-Projekts des Bildungsteams für das Gelände<br />
sowie Führungen durch das Archiv. Auch die Außenstellen<br />
in Frankfurt (Oder), Magdeburg, Erfurt, Schwerin, Neubrandenburg,<br />
Halle, Gera und Dresden präsentierten an<br />
diesem Tag ihre Archivbestände.<br />
Am 10. September 2016 beteiligte sich der BStU am „Tag