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Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

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Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />

– 26 –<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />

konnte in der Außenstelle Erfurt eine Wehrdienstüberprüfungskartei<br />

der KD Erfurt recherchierbar gemacht werden.<br />

Zentrale wie dezentrale Karteien sind nicht nur unerlässliche<br />

Findmittel, sondern parallel dazu auch Teil der<br />

MfS-Überlieferung. Sie bedürfen verstärkten konservatorischen<br />

und restauratorischen Interesses (siehe Abschnitt<br />

3.5).<br />

3.3.2 Datenbanken des BStU<br />

3.3.2.1 Bestehende Fachanwendungen<br />

Um den im StUG formulierten Aufgaben zur Beauskunftung<br />

der Stasi-Unterlagen nachkommen zu können, entwickelte<br />

der BStU verschiedene IT-Fachverfahren, die<br />

personenbezogene oder thematische Recherchen ermöglichen.<br />

Sowohl inhaltlich als auch technisch werden diese<br />

Datenbanken ständig weiterentwickelt und mit neuen –<br />

aus der Erschließung, aus Karteien oder aus dem Aktenlesen<br />

gewonnenen – Daten gespeist. Nachfolgend werden<br />

die größten und wichtigsten Datenbanken vorgestellt.<br />

Das umfangreichste personenbezogene Findmittel in den<br />

Archiven des BStU ist die 1993 eingeführte Datenbank<br />

Elektronisches Personenregister (EPR). Sie verwaltet<br />

Fundstellen zu Personendaten, insbesondere aus den dezentralen<br />

Karteien und aus Erschließungsergebnissen. Für<br />

die Bestände der zentralen Ministeriumsebene umfasst das<br />

EPR gut 10,8 Millionen Datensätze. Hinzu kommen ca.<br />

<strong>18</strong>,4 Millionen Datensätze zu den Überlieferungen in den<br />

ehemaligen Bezirksverwaltungen.<br />

<br />

und später digitalisierten Materialien der Hauptverwaltung<br />

Aufklärung (HV A) bezeichnet, die 2003 aus den<br />

USA rückgeführt wurden. Die Datenbank verwaltet die<br />

Personenkartei F 16/HV A, die Vorgangskartei F 22/HV A<br />

und die Statistikbögen der HV A. Enthalten sind 293 114<br />

Datensätze zu Personen, zu 57 471 Vorgängen und zu<br />

1 702 Statistikbögen. Die Anzahl der erfassten Personen<br />

schwankt weiterhin, da die Prüfung des Datenbestandes<br />

immer wieder Mehrfacherfassungen zutage fördert.<br />

Ebenfalls werden die Datenbanken Hauptverwaltung A/<br />

sonderen<br />

Einsatz (HHO) und Hauptamtliche Mitarbeiter/<br />

Wachregiment (HM/WR) im BStU geführt und ergänzt.<br />

Derzeit sind in der HHO-Datenbank 213 740 Datensätze<br />

und in der HM/WR-Datenbank 522 469 Datensätze enthalten.<br />

Ende der 90er-Jahre wurde die vom BStU entwickelte<br />

IT-Fachanwendung zur Sachaktenerschließung (SAE)<br />

eingeführt. Das Programm ermöglicht seitdem, Schriftgut<br />

und Medien archivisch zu verzeichnen, zu recherchieren<br />

und elektronische Findmittel zu generieren. Über eine<br />

Schnittstelle können Personendaten in das EPR eingelesen<br />

werden. Aktuell sind ca. 1 116 000 Datensätze in der Datenbank<br />

erfasst.<br />

Archivisch gesondert verzeichnet werden darüber hinaus<br />

die zentralen dienstlichen Bestimmungen des MfS in der<br />

Datenbank Dokumentensammlung (DOSA).<br />

3.3.2.2 Anpassung und Einführung von<br />

BASYS 2<br />

Die langfristige Aufgabe, die Archivverwaltungssoftware<br />

von BStU und Bundesarchiv durch Adaptierung des Systems<br />

BASYS (Bundesarchiv-IT-System) zu harmoni sieren,<br />

wurde weiter vorangetrieben. Das Projekt zielt auf<br />

die gemeinsame Entwicklung und Nutzung der beim Bun-<br />

<br />

eingesetzten integrierten Archivverwaltungssoftware BA-<br />

SYS 2. Damit sollen sowohl die Datenbanken Sachaktenerschließung,<br />

Aktenausgabe Magazin als auch DOSA<br />

beim BStU ersetzt werden. Perspektivisch sollen Metadaten<br />

zu Digitalisaten in BASYS 2 verwaltet und Schnittstellen<br />

zu digitalen Magazinen und Archiven eingerichtet<br />

werden. Im Berichtszeitraum wurden bezüglich der Anpassung<br />

von BASYS 2 B+M (Benutzungswesen und Magazinverwaltung)<br />

einige Meilensteine erreicht. Ein Lastenheft<br />

wurde im Entwurf fertiggestellt, welches sämtliche<br />

fachlich notwendigen Anpassungen an BASYS 2 (B+M)<br />

formuliert sowie die Rahmenbedingungen für dessen Einführung<br />

beim BStU aufzeigt.<br />

Die neu eingerichtete Arbeitsgruppe von BStU und Bundesarchiv,<br />

die die kooperative Nutzung und Entwicklung<br />

von BASYS steuert, hat grundlegende Aspekte der Anpassung<br />

für die Nutzung durch den BStU thematisiert. Im<br />

Ergebnis wurden die Änderungsbedarfe gewichtet, um die<br />

Einführung von BASYS 2 (B+M) zügig und technisch nah<br />

an der IT-Lösung des Bundesarchivs zu ermöglichen.<br />

3.3.3 Findmittel im Internet<br />

Insgesamt hat das Stasi-Unterlagen-Archiv mittlerwei-<br />

<br />

rund 70 600 Titelangaben von Archivgut und führen zusammen<br />

zu etwa <strong>18</strong> 400 Seiten von digitalisiertem Archivgut<br />

sowie zu 113 digitalisierten Tondokumenten. Zum<br />

Online-Angebot gehört außerdem die regelmäßig aktualisierte<br />

Beständeübersicht mit 1 087 Kurzbeschreibungen<br />

zu den einzelnen MfS-Teilbeständen bzw. den Beständen<br />

von SED und Massenorganisationen im MfS. Alle Online-Findmittel<br />

des Stasi-Unterlagen-Archivs wurden im<br />

Berichtszeitraum gleichermaßen über die Recherche- und<br />

Präsentationsplattform ARGUS (ARchivGUtSuche) und<br />

über das Archivportal Europa (Archives Portal Europe)<br />

<br />

Tätigkeitsbericht, S. 27). Auch die Beständeübersicht ist<br />

über die genannten Internetportale erreichbar.<br />

Die Plattform ARGUS wird vom Bundesarchiv betrieben<br />

und vom Stasi-Unterlagen-Archiv mitgenutzt. Gemäß einer<br />

Vereinbarung hostet das Bundesarchiv auch die Digitalisate<br />

von Archivgut für die Online-Präsentationen, die in<br />

Findmittel des Stasi-Unterlagen-Archivs eingebettet sind.<br />

In ARGUS können dadurch Erschließungsangaben und digitalisierte<br />

Archivalien, die aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv<br />

stammen, zusammen mit sachverwandten Unterlagen<br />

konsultiert werden, die das Bundesarchiv verwahrt bzw.<br />

die in die Obhut der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen<br />

der DDR (SAPMO) gegeben sind.

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