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Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

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Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />

– 62 –<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />

zum historischen Denkmal“. Besucher konnten den ganzen<br />

Tag über an Gelände- und Archivführungen teilnehmen,<br />

ein Vortrag beleuchtete die baulichen Herausforderungen,<br />

die das Stasi-Areal an Stadtplaner stellt, sowie die<br />

Nutzungsperspektiven. Zum jährlichen „UNESCO-Tag<br />

des audiovisuellen Erbes“ bot der BStU am 27. Oktober<br />

2016 am authentischen Ort der ehemaligen Stasi-Zentrale<br />

eine Veranstaltung mit einer interaktiven Audioinstallation<br />

zum Thema Überwachung an. Hierbei präsentierte die<br />

Künstlergruppe „ÜB3R“ originale von der Stasi abgehörte<br />

Telefonate und veranschaulichte, wie es sich anfühlt,<br />

überwacht zu werden. Ergänzend bestand die Möglichkeit,<br />

das Tonstudio des Archivs zu besuchen und mehr<br />

über die Erhaltung und Erschließung von Tondokumenten<br />

zu erfahren.<br />

Die im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der<br />

Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung<br />

der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes entstandene<br />

Studie „Geheimdienstkrieg in Deutschland. Die<br />

Konfrontation von DDR-Staatssicherheit und Organisation<br />

Gehlen 1953“ (siehe Abschnitt 5.2.17) stellte der<br />

Bundesbeauftragte gemeinsam mit den Autoren Ronny<br />

Heidenreich, Daniela Münkel und Elke Stadelmann-Wenz<br />

am 7. November 2016 vor. Zusammen mit dem <strong>Bundestag</strong>sabgeordneten<br />

Uli Grötsch und Hans-Wilhelm Saure<br />

(„Bild“-Zeitung) thematisierten sie die spannungsgeladene<br />

Konfrontation zwischen der DDR-Staatssicherheit und<br />

der Vorläuferorganisation des BND, der „Organisation<br />

Gehlen“, und diskutierten aktuelle Fragen zum Auftrag<br />

und zur Kontrolle von Geheimdiensten.<br />

Der in der ZAIG-Reihe erschienene Band „Die DDR im<br />

Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an die SED-Führung<br />

1956“ wurde am 14. November 2016 in Berlin der<br />

riker<br />

György Dalos mit dem Bearbeiter des Bandes, Henrik<br />

Bispinck, über die Bedeutung des XX. Parteitages der<br />

Kommunistischen Partei der Sowjetunion und seine Folgen<br />

für die DDR im Jahr 1956, umrahmt von einer Lesung<br />

aus Stasi-Akten durch ein Ensemblemitglied der Berliner<br />

Volksbühne.<br />

Der BStU stellte in einigen Fällen externen Veranstaltern<br />

Räumlichkeiten in der ehemaligen Zentrale der<br />

DDR-Geheimpolizei zur Verfügung. Am 9. September<br />

2015 fand die 6. FAN-Konferenz (Konferenz zur Zukunft<br />

des Gebiets Frankfurter Allee Nord) in der ehemaligen<br />

Stasi-Zentrale statt. Unter dem Titel „Lernort für Demokratie<br />

braucht FANS“ lud die Stattbau GmbH Interessierte<br />

aus dem Gebiet Frankfurter Allee Nord ein, die in diesem<br />

Stadtteil wohnen oder arbeiten und sich engagieren wollen.<br />

Die Initiatoren der Citizen Art Days – eine künstlerische<br />

Plattform, über die Bürger, Künstler und Stadtakteure<br />

zusammengebracht werden – nahmen die Einladung des<br />

Bundesbeauftragten an, an einem Ort der Repression und<br />

Revolution die Auseinandersetzung über Diktatur und Demokratie<br />

zu führen. Die Künstlergruppe veranstaltete vom<br />

23. bis 29. Mai 2016 Workshops und Vorträge auf ihrem<br />

„Campus für Kunst und Demokratie“.<br />

6.2 Internetpräsenz des BStU<br />

Die Angebote des Stasi-Unterlagen-Archivs im Netz haben<br />

im Berichtszeitraum wachsendes Interesse erfahren.<br />

menten,<br />

um Nutzern direkten Einblick in die Stasi-Unterlagen<br />

zu ermöglichen.<br />

6.2.1 Online-Portal Stasi-Mediathek<br />

(Mediathek ausgewählter Dokumente)<br />

Die Stasi-Unterlagen-Behörde startete im Januar 2015 die<br />

Stasi-Mediathek. Dieses neue Online-Portal bietet erstmalig<br />

einen breiten und multimedialen Zugang zu Inhalten<br />

des Stasi-Unterlagen-Archivs. Internetnutzer haben durch<br />

kumente,<br />

Fotos und ausgewählte Akten zu unterschiedlichsten<br />

Themen aus allen Jahrzehnten des Bestehens der<br />

DDR-Geheimpolizei. Die Seite www.stasi-mediathek.de<br />

ist auf verschiedene Zielgruppen orientiert, als „Schaufenster<br />

ins Archiv“ richtet sich die Mediathek gleichermaßen<br />

an Experten und Laien als zeitgemäßes Web-Angebot<br />

zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.<br />

Zentrales Bedienelement ist eine semantische Suche. Sie er-<br />

<br />

Bedeutung von Texten für die Suchanfrage berücksichtigt<br />

werden kann. Alle Unterlagen werden vorab vollständig<br />

transkribiert. Die Suche kann daher auch die Inhalte von<br />

Dokumenten, Filmaufnahmen und Audiomitschnitten der<br />

Stasi erfassen und recherchierbar machen. Seit dem Start<br />

wurden die Inhalte der Media thek kontinuierlich erweitert.<br />

ten),<br />

525 Fotos, 16 Audios und 33 Videos in der Medi-<br />

-<br />

<br />

Unterlagen verfügen über eine hohe Informationsdichte,<br />

stehen exemplarisch für die Inhalte des Archivs und sind<br />

Wegweiser zu weiteren Dokumenten. Sie verdeutlichen in<br />

der Auswahl größere Zusammenhänge bei einem Thema<br />

und behandeln konkrete Fallbeispiele oder Ereignisse. Zu<br />

Beginn einer Sammlung ordnet ein redaktioneller Text das<br />

Geschehen in seine historischen Zusammenhänge ein, ehe<br />

dann die Akten selbst den Verlauf eines Ereignisses dokumentieren.<br />

Der BStU bereitet außerdem Dokumentensammlungen<br />

<br />

sämtliche Unterlagen in der Mediathek zum Volksaufstand<br />

am 17. Juni 1953 einer Sammlung an. Seit dem Start<br />

der Stasi-Mediathek sind 13 Ereignisschwerpunkte und<br />

Sammlungen entstanden, darunter:<br />

– Friedliche Revolution,<br />

– Die Stasi und die RAF,<br />

– Tschernobyl: „Unter Kontrolle halten“,<br />

– Udo Lindenberg rockt für den Weltfrieden,<br />

– „Erziehung mit der Guillotine“ – Der Tod von Manfred<br />

Smolka.

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