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Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />

– 67 –<br />

Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />

schichte“ im Juli 2015 besuchte eine große Anzahl von<br />

Schülern die Außenstelle Magdeburg. Sie kamen vom Hegel-<br />

und vom Domgymnasium, mit denen seit Jahren stabile<br />

Kontakte bestehen. Den Schülerinnen und Schülern<br />

wurde mit Überblicksdarstellungen und Fallbeispielen<br />

die Rolle des Staatssicherheitsdienstes in der SED-Diktatur<br />

verdeutlicht. Diese Veranstaltungen fanden wieder in<br />

enger Kooperation mit der Gedenkstätte Moritzplatz und<br />

dem Dokumentationszentrum des Bürgerkomitees Magdeburg<br />

statt.<br />

deutsche<br />

Grenze des früheren Bezirkes. Im Mittelpunkt<br />

standen dabei das Leben an und mit der Grenze sowie die<br />

Flucht aus der DDR. Weitere Projekttage hießen „Leben<br />

im Überwachungsstaat“ sowie „Verantwortung tragen –<br />

Ist das Thema Stasi noch aktuell?“. 2015 arbeiteten die<br />

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums „Am Sonnenberg“<br />

in Crivitz während der Projektwochen „Gegen das<br />

Vergessen“ mit der Plakatausstellung des BStU „Stasi.<br />

Was war das?“. 2016 stand die BStU-Ausstellung „Zwischen<br />

Anpassen und Aufbegehren“ im Mittelpunkt der<br />

Projektarbeiten. Zum Abschluss der Projektwochen or-<br />

<br />

in der die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse der<br />

zweiwöchigen Projektarbeit vorstellten und der Leiterin<br />

der Außenstelle übergaben. Besonders gelungene Präsentationen<br />

wurden in der Dauerausstellung in Görslow der<br />

beit<br />

in Neubrandenburg waren 2015 und 2016 die Tage<br />

<br />

Außenstelle Schulklassen jeweils acht Themenworkshops<br />

an. In deren Zentrum standen Zeitzeugen, die den Schülerinnen<br />

und Schülern über Aufbegehren in der DDR,<br />

richteten.<br />

In einigen Außenstellen fanden im Berichtszeitraum regelmäßig<br />

Weiterbildungen für Lehrende statt. Nach Erfurt<br />

kamen hauptsächlich Lehrerinnen und Lehrer aus dem benachbarten<br />

Bayern und Hessen. In Gera informierten sich<br />

Schulleiter und Mitarbeiter des Schulamtes Ostthüringen<br />

über die Bildungsangebote der Behörde. Fachberater für<br />

Geschichte sächsischer Schulen und Lehramtsanwärter<br />

der Regionalstelle Chemnitz besuchten die dortige Außenstelle<br />

zur Projektarbeit. Mehrere Außenstellen realisieren<br />

Angebote für Studierende oder Stipendiaten. Journalistik-Studenten<br />

der Hochschule Magdeburg/Stendal hielten<br />

sich zweimal pro Jahr in der Außenstelle Magdeburg auf.<br />

Hier befassten sie sich mit rechtlichen und methodischen<br />

Fragen der Ermittlung und Verwendung von Quellenmaterialien<br />

aus den Archivbeständen des BStU. Im Rahmen<br />

eines Seminars „Rechtsstaat – Unrechtsstaat. Ambivalenzen<br />

moderner Staatlichkeit“ informierten sich angehende<br />

Juristen und Historiker der Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena im Mai 2015 über das Wirken des MfS in Gera.<br />

Zweimal jährlich begrüßte die Außenstelle Erfurt Stipendiaten<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Jakob-Kaiser-Akademie<br />

Königswinter, die Kurzseminare in Thüringen<br />

absolvierten.<br />

6.6 Veranstaltungen des BStU<br />

Mittels Veranstaltungen – eigenen oder in Kooperation mit<br />

anderen Institutionen – kommt der BStU seiner Aufgabe<br />

nach, über Struktur, Methoden und Wirkungsweise des<br />

Staatssicherheitsdienstes zu unterrichten. Er richtet sich<br />

schen<br />

Themen und Aufarbeitung. Dazu gehören die Generationen<br />

mit eigener Diktaturerfahrung und vom SED-Un-<br />

<br />

der nächsten Generation angesprochen, die die DDR nicht<br />

aus eigenem Erleben kennen. Fachleute aus Forschung<br />

und Archivwesen sind eine weitere Zielgruppe.<br />

Bei der überwiegenden Zahl der Veranstaltungen bieten<br />

Dokumente, Fotos, Videos oder Tonaufnahmen direkten<br />

Einblick in das Stasi-Unterlagen-Archiv. In drei Fällen<br />

nahmen ehemalige MfS-Mitarbeiter an Veranstaltungen<br />

teil und stellten sich Debatten auf dem Podium. Außerdem<br />

war der BStU bei bundesweiten Anlässen mit einer<br />

breiten Palette an Informationen vertreten. Dazu gehörten<br />

die Bürgerfeste zum Tag der Deutschen Einheit in Frankfurt/Main<br />

(2015) und Dresden (2016). Besucherinnen und<br />

Besucher konnten sich anhand von auf Informationstafeln<br />

zusammengestellten Unterlagen informieren, wie das MfS<br />

in ihrer Region agierte. Zur Vertiefung und zum Mitnehmen<br />

wurden zusätzliche Archivalien in Broschüren zusammengestellt.<br />

Für Frankfurt/Main entstand so das Dokumentenheft<br />

„Hessen und die Stasi – Die Überwachung<br />

im ‚Operationsgebiet West‘“, in dem es unter anderem um<br />

die Überwachung des Notaufnahmelagers Gießen geht.<br />

2016 lag das Heft „Die Stasi in Dresden“ aus der neu entwickelten<br />

Regionalreihe des BStU vor (siehe Abschnitt<br />

5.2.16). Informationen zu den archivischen Bildungsangeboten<br />

und Beratung zur Antragstellung gehörten in beiden<br />

Städten zum Programm. Ebenso war der BStU regelmäßig<br />

mit thematisch passenden Informationen aus dem Archiv,<br />

Besuchermaterialien und Beratungsständen bei bundes-<br />

desregierung)<br />

und auf den Ländertagen der ostdeutschen<br />

Bundesländer vertreten.<br />

6.6.1 Veranstaltungen der Zentralstelle<br />

Insgesamt bot der BStU im Berichtszeitraum 2015 und<br />

2016 in Berlin und Potsdam 31 Veranstaltungen, teils in<br />

Kooperationen, mit rund 12 300 Besucherinnen und Besu-<br />

<br />

Zeitzeugengespräche, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen,<br />

Vorträge, Buchvorstellungen und Ausstellungs-<br />

<br />

und Archivrecherchen. Die Behörde kooperierte dabei mit<br />

Akteuren der Aufarbeitungs- und Gedenkstättenlandschaft<br />

wie der ASTAK e. V., der Robert-Havemann-Gesellschaft,<br />

der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,<br />

der Stiftung Berliner Mauer und der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.<br />

Um neue Zielgruppen anzusprechen,<br />

gab es außerdem Kooperationen mit verschiedenen<br />

Verlagen, der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Musical „Hinterm<br />

Horizont“, dem Schwulen Museum, Ziegler-Film,<br />

der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und dem

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