Deutscher Bundestag 18/11400 Unterrichtung
NhNlrd
NhNlrd
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Drucksache <strong>18</strong>/<strong>11400</strong><br />
– 28 –<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>18</strong>. Wahlperiode<br />
Oberste Priorität hat die Digitalisierung von MfS-Ton- und<br />
-Videoaufzeichnungen, deren Trägermaterialien zerfallen.<br />
Für diese Mediengattungen stellt die Digitalisierung mit<br />
anschließender digitaler Langzeitarchivierung eine sinnvolle<br />
archivfachliche Lösung dar. Im Berichtszeitraum<br />
wurden 2 375 Tonträger mit einer Laufzeit von gut 4 100<br />
Stunden digitalisiert. In der Datenbank AudioDigital sind<br />
damit 9 847 Verzeichnungseinheiten mit einer Laufzeit<br />
von rund 16 500 Stunden erfasst.<br />
Die Digitalisierung der auf Videobändern überlieferten<br />
Eigenproduktionen des MfS wurde im Berichtszeitraum<br />
durch einen externen Dienstleister begonnen. Insgesamt<br />
wurden 137 Videokassetten im Format VCR sowie in<br />
diversen Sonderformaten mit insgesamt ca. 100 Stunden<br />
Spielzeit gesichert. Die Digitalisierung der Videokassetten<br />
im Format VHS steht noch aus.<br />
Ferner wurden im Rahmen der systematischen Digitalisierung<br />
besonders gefährdeter oder besonders wertvoller fo-<br />
archiv;<br />
siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 29) ca. 15 400<br />
Bilder und im Rahmen von Nutzungsaufträgen ca. 16 500<br />
Bilder digitalisiert, sodass insgesamt ca. 31 900 Master-<br />
ders<br />
gefährdete Fotonegative aus Nitrozellulose wurde die<br />
Digitalisierung durch einen externen Dienstleister vorbereitet.<br />
Im Stasi-Unterlagen-Archiv sind in großem Umfang Mi-<br />
<br />
von Teilen der damals archivierten Ablagen, aber auch<br />
innerhalb einzelner Diensteinheiten angefertigt wurden.<br />
Es werden auch Unterlagen abgebildet, die physisch nicht<br />
mehr existieren, sogenannte Ersatzüberlieferungen. Diese<br />
Überlieferungsform ist im Hinblick auf die Bestandserhaltung<br />
problematisch, da das Filmmaterial zu Teilen aus Azetat<br />
besteht, welches zu einem sich selbst beschleunigenden<br />
Zerfallsprozess neigt. Gerade der Verlust solcher Auf-<br />
<br />
sind, soll durch eine Sicherungsdigitalisierung verhindert<br />
werden. Im Berichtszeitraum wurde damit begonnen, Mi-<br />
liegen,<br />
zu digitalisieren. Parallel dazu wurde eine Matrix<br />
erarbeitet, nach der zukünftig – neben der Digitalisierung<br />
<br />
systematisch und planvoll digitalisiert werden.<br />
Die Digitalisierung von Ausgangsinformationen der HV A<br />
wurde abgeschlossen. Alle bekannten Berichte der Auslandsaufklärung<br />
an die SED liegen damit digital vor und<br />
können Nutzerinnen und Nutzern auf Antrag zur Verfügung<br />
gestellt werden. Insgesamt wurden im Projekt ca.<br />
13 000 Dokumente mit einem Umfang von etwa 98 300<br />
Seiten digitalisiert.<br />
3.5 Bestandserhaltung<br />
3.5.1 Präventive Maßnahmen<br />
Auch in diesem Berichtszeitraum war das Ringen um verbesserte<br />
Lagerungsmöglichkeiten ein dringliches Anliegen<br />
<br />
Liegenschaften ist es nicht durchgängig gewährleistet, die<br />
gültigen baulichen und raumklimatischen Anforderungen<br />
an die Aufbewahrung von Archivgut zu sichern. Auf diesem<br />
Gebiet sind weitreichende Maßnahmen erforderlich.<br />
So wurde das laufende Projekt zur Verpackung der bis-<br />
<br />
<br />
alterungsbeständige Archivkartons fortgeführt. Auch die<br />
Umstellung von stehender auf liegende Lagerung des<br />
Schriftguts wurde im Berichtszeitraum weiter verfolgt.<br />
Die Außenstellen Chemnitz und Dresden lagerten auf diese<br />
Weise 244 lfd. M. Akten um. In mehreren Außenstellen<br />
sind allerdings gegenwärtig die Bedingungen hinsichtlich<br />
Ausstattung und Raumbedarf für eine solche Umstellung<br />
nicht gegeben. Ebenso wurde der Sicherungsfonds (siehe<br />
Abschnitt 3.4) der MfS-Zentrale und der Bezirksverwal-<br />
<br />
umgelagert.<br />
<br />
der archivierten Ablagen der Hauptabteilung IX/11 wurde<br />
im Berichtszeitraum abgeschlossen. Ebenfalls beendet<br />
<br />
Beständen der MfS-Bezirksverwaltungen. Ferner wurde<br />
<br />
der Sicherungsfonds der MfS-Bezirksverwaltungen fortgeführt.<br />
Die Digitalisierung bietet inzwischen für die Sicherung<br />
von Archivgut gleichwertige und bessere Möglichkeiten<br />
-<br />
<br />
nur noch begrenzt zur Verfügung stehen werden. Daher<br />
mung<br />
von Archivgut beendet. Im Bereich der AV-Medien<br />
(Ton, Film, Video und z. T. Fotos) beschreitet der BStU bereits<br />
seit Längerem den Weg der Bestandssicherung durch<br />
Digitalisierung. Entsprechende Maßnahmen wurden im<br />
Berichtszeitraum fortgesetzt (siehe Abschnitt 3.4).<br />
Im Berichtszeitraum fanden umfassende interne Multiplikatorenschulungen<br />
zur Bestandserhaltung statt. Ihr<br />
Schwerpunkt waren die Vermittlung der Aufgaben der<br />
Bestandserhaltung und die Betrachtung von Schadensformen,<br />
-faktoren, -risiken und -ursachen am Archivgut<br />
sowie das Erkennen von Schadensbildern und die Einstufung<br />
in Schadensklassen.<br />
Die Ausstattung eines Erstversorgungszentrums für – in<br />
Notfällen – geborgene Unterlagen wurde konzipiert und<br />
ses<br />
Zentrum steht nun ein separater Raum mit den notwendigen<br />
Materialien bereit. Dabei handelt es sich z. B.<br />
um Zelte, Schutzmaterialien für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sowie Reinigungs- und Verpackungsmaterialien<br />
für die Erstversorgung von Archivgut innerhalb<br />
und außerhalb des Archivgebäudes bei einer Evakuierung.<br />
Für das Agieren in einem solchen Fall erarbeitete<br />
der für Bestandserhaltungsfragen federführende Bereich<br />
Handlungshilfen, bereitete diese in Form von Notfallkarten<br />
auf und stellte die entsprechenden Materialien für