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Dorfbuch Schwarzenberg

Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg

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Unser Wald | 04-3<br />

der Genossenschaft, wie sie entsprechende<br />

Flächen besitzen. Sie üben entweder die Jagd<br />

auf ihren gemeinschaftlichen Flächen selbst<br />

aus, oder verpachten sie an andere Jäger. In<br />

dem Pachtvertrag ist auch die Regelung von<br />

Wildschäden enthalten. Meistens haftet der<br />

Pächter für die Schäden. Die Einnahmen aus<br />

der Pacht werden entsprechend der Grundstücksflächen<br />

auf die einzelnen Jagdgenossen<br />

umgelegt.<br />

Organe der Jagdgenossenschaft sind der gewählte<br />

Jagdvorstand und die Genossenschaftsversammlung.<br />

Beschlüsse werden in<br />

den Versammlungen durch Abstimmungen<br />

nach dem Mehrheitsprinzip getroffen, wobei<br />

eine Mehrheit der Personen und der Fläche<br />

vorhanden sein muss. Die Jagdgenossen bestimmen<br />

unter anderem über die Art der<br />

Jagdnutzung im gemeinschaftlichen Jagdbezirk,<br />

die Auswahl des Pächters und die Verwendung<br />

des Reinertrages der Jagdnutzung.<br />

Die Jagdgenossenschaften spielen eine nicht<br />

unerhebliche Rolle für den ländlichen Raum<br />

und dessen nachhaltige Pflege. Sie leisten<br />

einen erheblichen Beitrag für die Erhaltung<br />

der Artenvielfalt bei Tieren, Pflanzen und unserer<br />

Kulturlandschaft. Sie tun dies oft über<br />

das gesetzlich geforderte Maß hinaus, indem<br />

sie zum Beispiel<br />

– die korrekte Jagdausübung und die ordnungsgemäße<br />

Erfüllung der Hege­ und<br />

Pflegepflichten, der in ihnen organisierten<br />

Grundeigentümer, überwachen,<br />

– aktiv die Lebensräume für Mensch und Tier<br />

gestalten, indem sie, oft freiwillig, den Jagdertrag<br />

für Gemeindeaufgaben, kommunale<br />

Einrichtungen oder ökologische Maßnahmen<br />

zur Verfügung stellen,<br />

– freiwillig und auf eigene Kosten natürliche<br />

Lebensräume, wie Hecken, Feuchtbiotope<br />

oder Stilllegungsflächen anlegen, um nicht<br />

nur dem jagdbaren Wild, sondern auch einer<br />

Vielzahl anderer Tierarten, gesicherte<br />

und unentbehrliche Rückzugsräume zu<br />

schaffen.<br />

Jagdgenossenschaft <strong>Schwarzenberg</strong><br />

Im August 1955 verfügte der Landrat des<br />

Kreises Melsungen als „Untere Jagdbehörde“,<br />

dass der bis dahin eigenständige <strong>Schwarzenberg</strong>er<br />

Jagdbezirk, weil er mit 230 ha nicht die<br />

Mindestgröße von 250 ha besaß, aufgelöst,<br />

und dem Melsunger Jagdbezirk zugeordnet<br />

wurde.<br />

Der damalige <strong>Schwarzenberg</strong>er Jagdvorsteher<br />

Georg Seitz und seine Nachfolger Hans Löwe<br />

und Gerhard Hofmann hatten ab diesem Zeitpunkt<br />

die Interessen der <strong>Schwarzenberg</strong>er in<br />

der Melsunger Jagdgenossenschaft zu vertreten.<br />

Folgende Pächter haben bisher die Feldjagd in<br />

<strong>Schwarzenberg</strong> gepachtet:<br />

1874 ­ 1896 Oberförster Dörnickel<br />

1896 ­ 1900 Franz Gleim, Melsungen<br />

1900 ­ 1904 Valentin Waldschmidt<br />

1904 ­ 1910 Gleim – Herzog,<br />

1910 ­ 1914 Gleim – Müller, Melsungen<br />

1914 ­ 1920 Valentin Müller<br />

1920 ­ 1924 Schäfer<br />

1924 ­ 1927 Leisten<br />

1927 ­ 1928 Karl Schäfer<br />

1928 ­ 1934 Haupenthal, Melsungen<br />

1934 ­ 1958 Käse und Dietrich, Melsungen<br />

Die jährlichen Pachterträge lagen nach Aufzeichnungen<br />

von Lehrer Schmidt bis zum Jahr<br />

1895 zwischen 12 und 85 Mark, in den Jahren<br />

1896 bis 1919 zwischen 30 und 328 Mark. Ab<br />

1920 schnellte der Pachtbetrag aufgrund der<br />

Inflation auf 4.800 Mark hoch, um sich dann<br />

ab 1924 bis 1941 zwischen 150 und 701<br />

Reichsmark zu bewegen.<br />

Ab 1958 pachteten die Familien Braun aus<br />

Melsungen die Jagd. Das Pachtverhältnis mit<br />

der Unternehmerfamilie besteht dank der guten<br />

und vertrauensvollen Zusammenarbeit bis<br />

zum heutigen Tage.<br />

Als sich in 1992 die <strong>Schwarzenberg</strong>er Feldgemarkung<br />

durch eine Flächenerweiterung auf<br />

260 ha vergrößerte, wurde <strong>Schwarzenberg</strong><br />

wieder ein eigenständiger Jagdbezirk.<br />

Die Jagdgenossen wählten in 1993 Gerhard<br />

Hofmann als Jagdvorsteher und Willi Sinning<br />

als Stellvertreter. Ab 2003 sind Willi Sinning<br />

und sein Stellvertreter Horst Schäfer für die<br />

Führung der Jagdgenossen verantwortlich. Sie<br />

sind bis 2013 gewählt.<br />

Vorsitzender des Jagdgenossenschafts­Ausschusses<br />

ist seit 1993 Karl­Heinz Helper. Wei­<br />

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