Dorfbuch Schwarzenberg
Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg
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104 | Nationalsozialismus in <strong>Schwarzenberg</strong><br />
Die Mitgliederzahl betrug anfangs 38 Personen.<br />
Sie erhöhte sich durch eine Werbeaktion<br />
in 1937 auf 68 Personen.<br />
In einem ersten Ausbildungskurs vom 28.2. –<br />
11.7.1937 wurden Luftschutzwarte, Hausfeuerwehren,<br />
Laienhelferinnen, Melder, Luftschutzgemeinschaften,<br />
Blockwarte, deren<br />
Stellvertreter und der Rest der Bevölkerung<br />
über ihr Verhalten im Ernstfall geschult. Ein<br />
zweiter Kurs, bei dem die praktische Ausbildung<br />
im Vordergrund stand, wurde vom<br />
23.11.1937 – 09.03.1938 durchgeführt.<br />
In den Kursen wurden insgesamt 24 Stunden<br />
Theorie und 26 Stunden Praxis gelehrt. Zur<br />
Ausbildung gehörte auch eine Filmvorführung<br />
durch den RLBAdjudanten der Kreisgruppe<br />
Melsungen, Herrn Schindewolf. Insgesamt<br />
wurden neben der Bevölkerung geschult:<br />
56 Luftschutzwarte, 40 Laienhelferinnen, 30<br />
Melder, 50 Hausfeuerwehren, 6 Löschgemeinschaften.<br />
Die praktischen Übungen wurden entweder<br />
als Teil oder Vollübungen durchgeführt. Bei<br />
den letzteren waren die gesamten Selbstschutzkräfte<br />
des Dorfes und die Freiwillige<br />
Feuerwehr im Einsatz.<br />
1939 wurde die Untergruppe <strong>Schwarzenberg</strong><br />
mit der Untergruppe Röhrenfurth zur Untergruppe<br />
Röhrenfurth/<strong>Schwarzenberg</strong> vereinigt.<br />
Sie gehörte ab 1941 zur Ortsgruppe Fritzlar/<br />
Melsungen und hatte 165 Mitglieder.<br />
Deutsche Arbeitsfront (DAF)<br />
Sie wurde wenige Tage nach der Zerschlagung<br />
der Gewerkschaften am 10. Mai 1933<br />
gegründet. Sie war rechtlich ein der NSDAP<br />
angeschlossener Verband, und genau wie diese<br />
gegliedert. Ihr Ziel war, die arbeitende Bevölkerung<br />
sowohl im Beruf als auch in der<br />
Freizeit durch die "freiwillige, aber erwünschte"<br />
Einheitsmitgliedschaft im Sinne des NS<br />
Regimes zu kontrollieren und zu beeinflussen.<br />
DAF <strong>Schwarzenberg</strong><br />
Obmann der DAF in <strong>Schwarzenberg</strong> war Ernst<br />
Ruppel. Unterlagen mit weiteren Angaben<br />
sind nicht vorhanden.<br />
Besondere Veranstaltungen der NSDAP<br />
Mit der Machtübernahme der NSDAP gab es<br />
auch neue Gedenk und Feiertage. Am 30. Januar<br />
wurde der „Tag der Machtübernahme“,<br />
am 21. März der „Tag von Potsdam“ (in 1933<br />
Einberufung des neuen Reichstages, bei dem<br />
NSDAP und die deutschen Konservativen<br />
(DNVP) ihre zukünftige Aktionseinheit bekanntgaben),<br />
am 20. April „Führers Geburtstag“,<br />
gefeiert.<br />
Der 1. Mai war der „Tag der Nationalen Arbeit“,<br />
der 24. Juni der „Tag der Jugend“ und<br />
der 1. Oktober der „Tag der Landwirtschaft“.<br />
Auch das Erntedankfest wurde im Sinne der<br />
Partei gefeiert.<br />
Für diese Feiern wurde in <strong>Schwarzenberg</strong> ein<br />
„Statut zur Ausschmückung und Verschönerung<br />
des Dorfes <strong>Schwarzenberg</strong>“ aufgestellt,<br />
das folgendermaßen lautete:<br />
In Anbetracht der sich alljährlich wiederholenden<br />
nationalen Feste und Feiern wird bestimmt:<br />
1. Die Anlieger der Straße und öffentlichen<br />
Gemeindewege innerhalb des Ortsbildes<br />
sind verpflichtet die Parkette stets sauber<br />
zu halten von Unkraut und Abfällen.<br />
2. Bei nationalen Feiertagen ist jeder gehalten,<br />
die entsprechenden Fahnenmasten<br />
selbst zu stellen und aufzustellen an den<br />
von der Behörde festgesetzten Standorten.<br />
3. In Verbindung der Nachbarschaft sind die<br />
Transparente und Girlanden anzubringen.<br />
4. Auf der Burggrabenbrücke wird der Ehrenbogen<br />
aufgestellt. Die Schmückung obliegt<br />
dem BDM.<br />
5. Der Maibaum bzw. Erntebaum mit Erntekranz<br />
wird durch HJ und BDM eingeholt,<br />
geschmückt, aufgebaut und auf dem Festplatz<br />
geweiht.<br />
6. Das nötige Grün wird von der Forstbehörde<br />
zur Verfügung gestellt. Der Ortsbauernführer<br />
– politischer Leiter sorgt für die Anfahrt.<br />
Als Standplätze für die Fahnenmasten waren<br />
(nach heutigen Haus und Straßennamen)<br />
vorgeschrieben:<br />
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