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Dorfbuch Schwarzenberg

Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg

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Geschichten und Sagen | 1 2-8<br />

vor ihm und wären ihn gerne wieder los geworden.<br />

Der Ortsvorsteher kannte die Gesinnung<br />

der Gemeinde und legte ihm bei seiner<br />

Rückmeldung nahe, das Dorf baldmöglichst<br />

zu verlassen und sich eine neue Heimat zu<br />

suchen. Hanspeter war nicht abgeneigt, verlangte<br />

von der Gemeinde 80 Mark, damit er<br />

nach Hamburg fahren könne. Von dort wolle<br />

er dann nach Amerika. Froh darüber, diesen<br />

Taugenichts so leicht für immer loszuwerden,<br />

bewilligte man das Geld, segnete seinen Auszug<br />

und war glücklich über sein Weggehen.<br />

Aber was geschah? Es waren kaum 4 Wochen<br />

vergangen, da war Hanspeter von seiner Reise<br />

wieder da und meldete sich ordnungsgemäß<br />

zurück.<br />

Alte Sagen<br />

Nahe bei unserem Dorfe liegt der Wangergraben.<br />

Er hat seinen Namen von dem General<br />

Wanger, der dort in der Schlucht seinen Tod<br />

fand. Alte Leute erzählen, dass Feldhüter des<br />

Nachts von ihren Zelten aus wachten. Zur<br />

Nachtzeit wäre General Wanger mit seinem<br />

Heere vom Haarberg heruntergekommen,<br />

den Zimmertrischweg lang und hinunter auf<br />

die Wiesen marschiert<br />

Auf den Wiesen sei er mit seinen Soldaten bis<br />

zur Katzmühle und wieder zurück marschiert.<br />

Wenn er mit seinen Soldaten gespielt hatte,<br />

verschwand er wieder im Wangergraben. Am<br />

anderen Tage dachten die Feldhüter, es sei<br />

alles in der Umgegend zertreten, aber man<br />

sah keine Spur davon.<br />

Er ist ein Mannwolf, ein Mensch, der sich<br />

durch einen Zaubergürtel aus Wolfshaut in<br />

die Gestalt eines Wolfes verwandeln kann. Er<br />

schädigt das Vieh, jagt aber auch dem heimkehrenden,<br />

müden Menschen Angst und<br />

Schrecken ein. Er huckt sich ihnen auf, lässt<br />

sich bis zu ihrer Heimstätte tragen und verlässt<br />

sie erst dann.<br />

Ein biederer Bauersmann ging abends spät<br />

von Röhrenfurth nach <strong>Schwarzenberg</strong>. Kaum<br />

hatte er Röhrenfurth in Richtung <strong>Schwarzenberg</strong><br />

verlassen und rechtsseitig die alte Fulda<br />

erreicht, als sich ihm plötzlich der Huckepack<br />

aufhängte. Entsetzt versuchte er die Last abzuschütteln,<br />

aber es gelang ihm nicht. Er<br />

musste mühsam die schwere Last heimtragen.<br />

Erst vor der Haustür verließ ihn der<br />

Huckepack.<br />

Bleich, verstört und schweißtriefend betrat er<br />

die Stube und fiel todmatt auf einen Stuhl,<br />

ohne ein Wort sagen zu können. Auf das<br />

Drängen der Seinen über sein verzerrtes<br />

Aussehen berichtete er sein Erlebnis. Bei diesem<br />

Spuk hatte er feine Kappe verloren. Anderntags<br />

suchte die Schuljugend und fand sie<br />

an der Stelle, wo der Huckepack auf sein Opfer<br />

gelauert hatte.<br />

Eines Tages hatten Leute bei der Kaiserau<br />

Streuzeug gemacht. Es war schon dunkel, als<br />

sie nach Hause wollten. Da hörten sie auf<br />

einmal Hühner schreien, Hunde bellen und<br />

Kommandos in der Luft. Sie kamen von einem<br />

Jäger der zum Wilddieb geworden war<br />

und deshalb in Kaiserau umherfliegen musste,<br />

um Hühner zu jagen.<br />

Als die Straße über den Huberg nach Melsungen<br />

noch mit Hecken umgeben war, gingen<br />

einmal zwei Männer diesen Weg. Plötzlich griff<br />

einer der Männer den anderen an und tötete<br />

ihn. Damit man die Leiche nicht finden sollte,<br />

begrub er sie unter einem Wall von Steinen.<br />

Seit dieser Zeit sah man am Huberg oder in<br />

den Erlen einen Mann ohne Kopf herumlaufen.<br />

Erst als beim Umbau der Straße Hecken<br />

und Steinwall verschwunden waren, sah man<br />

auch die Gestalt nicht mehr.<br />

Eine Frau aus Kirchhof, hatte bei Johannes<br />

Hofmann beim Kartoffellesen geholfen und<br />

begab sich zu später Stunde durch den Wald<br />

auf den Heimweg. Plötzlich stellte sich ihr eine<br />

nicht zu erkennenden Gestalt entgegen,<br />

die sie nicht vorbei ließ. Ging sie nach links,<br />

verstellte ihr die Erscheinung den Weg. Ging<br />

sie nach rechts, passierte das gleiche. Als die<br />

Frau in ihrer Angst rief: „Ach lieber Heiland,<br />

wie soll ich nur nach Hause kommen“, verschwand<br />

die Gestalt.<br />

Die Urgroßeltern von Heinrich Kördel arbeiteten<br />

in ihrem Wäldchen am Wendesberg. Da<br />

hörten sie kurz vor Mittag ein klägliches Jammern.<br />

Als sie sich umsahen, erblickten sie eine<br />

weiße Gestalt, die ein weißes Tuch, auf<br />

dem lauter goldene Becher standen, ausgebreitet<br />

hatte. Die Gestalt winkte und rief:<br />

„Kommt, helft mir doch!“ Die Familie Kördel<br />

hatte Angst und ging nicht hin. Als es vom<br />

<strong>Schwarzenberg</strong>er Kirchturm 12.00 Uhr Mittag<br />

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