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Dorfbuch Schwarzenberg

Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg

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Arbeiten auf dem Bauernhof | 06-2<br />

Arbeiten auf einem Bauernhof<br />

von Adolf Seitz<br />

Besuchen wir doch einmal einen fiktiven Bauernhof<br />

mit 30 – 40 Acker Land in der 2. Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts und schauen uns einige<br />

der damaligen Arbeitsbedingungen an.<br />

Schon früh am Morgen begann das Tagewerk.<br />

Der Bauer ging nach dem Aufstehen in den<br />

Stall. Im Winter musste er mit Hilfe von Petroleumleuchten<br />

erst einmal für Licht sorgen,<br />

da es noch keine Elektrizität im Dorf gab. Das<br />

Vieh, Pferd, Ochsen, Kühe und Kälber, musste<br />

gefüttert und getränkt werden. Die Kühe wurden<br />

von Hand gemolken. Das Futter, grün<br />

oder trocken, wurde auf der mit Muskelkraft<br />

betriebenen Häckselmaschine geschnitten.<br />

Das Wasser für das Vieh musste, da es noch<br />

keine Wasserleitung gab mit großen, schweren<br />

Holzeimern in mehreren Gängen am Brunnen<br />

oder an der Gosse im Dorf geholt werden.<br />

Dann wurde der Stall gereinigt. Der Mist wurde<br />

mit einem Schubkarren auf den Misthaufen<br />

(Miste) gefahren. Von dort wurde er dann zur<br />

Zeit der Feldbestellung auf die Felder gefahren,<br />

dort verteilt (Mistbreiten) und untergeackert.<br />

Getreideernte in der Vergangenheit<br />

Die Frau des Hauses setzte das Herdfeuer in<br />

Gang, fütterte die Schweine und das Kleinvieh<br />

(Gänse Hühner, Enten), machte ein einfaches<br />

Frühstück fertig und kümmerte sich um die<br />

Kinder. Auch sie holte das Wasser für den<br />

Haushalt am Brunnen oder an der Gosse, was<br />

natürlich viel Zeit in Anspruch nahm. Wenn<br />

auf einem solchen Betrieb eine Magd oder ein<br />

Knecht angestellt waren, so bedeutete das eine<br />

wesentliche Hilfe, die sich aber nur die<br />

besser Gestellten leisten konnten.<br />

An einigen Beispielen möchte ich auch einmal<br />

den Ablauf und den Aufwand bei der Feldarbeit<br />

darstellen. Im Frühjahr oder Herbst<br />

mussten die Felder zur Aussaat vorbereitet<br />

werden. Das hieß, Furche für Furche mit dem<br />

Ackerpflug in den Boden ziehen, die umgepflügte<br />

Erde mit der Egge glätten, das Saatgut<br />

für das Getreide mit der Hand aussäen und<br />

mit der umgedrehten Egge mit Erde bedecken.<br />

Die Rüben (Dickwurzeln) wurden damals<br />

noch mit der Hand gelegt, manche gingen<br />

nicht an und es musste nachgearbeitet<br />

werden. Die Kartoffeln wurden mit dem<br />

Ackerpflug unter die Erde<br />

gebracht und mussten,<br />

genau wie die Rüben, bis<br />

zu ihrer Ernte immer wieder<br />

bearbeitet werden.<br />

Denn das Unkraut wuchs<br />

genauso wie die Nutzpflanzen<br />

und drohte den<br />

Ernteertrag zu schmälern.<br />

Spritzmittel wurden nicht<br />

eingesetzt.<br />

Im Frühsommer kam die<br />

Zeit der der Heuernte.<br />

Schon zu Tagesbeginn<br />

gingen die Mäher auf die<br />

Wiesen und mähten das<br />

Gras mit der Sense. Danach<br />

wurde das gemähte<br />

Gras auf der Wiese verteilt<br />

und bei gutem Wetter mit<br />

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