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Dorfbuch Schwarzenberg

Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg

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07-1 | Dorfhandwerk, Gewerbe, Berufe<br />

1898 Heinrich Sinning. Er zahlt in 1901 für<br />

die Konzession zum Führen der Gastwirtschaft<br />

7,50 Mark an die Gemeinde.<br />

1906 beantragt Heinrich Sinning die Übertragung<br />

der Gaststättenkonzession<br />

an den Käufer seines Anwesens,<br />

Wilhelm Bangert aus Wildungen.<br />

1907 Wilhelm Bangert. Er baut ein<br />

Schlachthaus unter den Saal.<br />

1930 Karl Bangert<br />

Eine weitere Gaststätte befand sich in dem<br />

Anwesen mit der alten Hausnummer 7, heute<br />

Riedforststraße 37 und 39. Hier werden folgende<br />

Wirte genannt:<br />

1840 Justus Sinning; 1859 Michael Ruppel;<br />

1879 Konrad Wilhelm Schill.<br />

Der Gastwirt Schill hatte sich in 1910, wie es<br />

damals üblich war, bei der Gemeindevertretung,<br />

um die Ausrichtung der Kirmes beworben.<br />

In 1962 wurde die Gastwirtschaft Bangert geschlossen.<br />

Von November 1969 bis Oktober<br />

1972 betrieben die Eheleute Potzkai in der<br />

Blumenstraße 36 eine Gaststätte. Mit dem<br />

Umbau des Schulsaals der ehemaligen Dorfschule<br />

entstand in 1973 die Gaststätte „Burgschänke“.<br />

Diese wurde bis 2008 von verschiedenen<br />

Pächtern betrieben. Als sich nach 2008<br />

kein Pächter mehr fand, wurde der Gastraum<br />

dem Dorfgemeinschaftshaus zugefügt und<br />

<strong>Schwarzenberg</strong> hat heute keine Gaststätte<br />

mehr.<br />

Kaufmann<br />

In dem Haus Nr. 7, indem sich früher die<br />

Gaststätte Schill befand, richtete Wilhelm<br />

Leimbach nach 1937 einen Laden ein, in dem<br />

die Einwohner nicht nur Lebensmittel, sondern<br />

auch Dinge des täglichen Bedarfs kaufen<br />

konnten. Später übernahmen seine Tochter<br />

und sein Schwiegersohn, Anneliese und Ludwig<br />

Kördel den Laden und erweiterten ihn<br />

durch einen Anbau. Nach ihnen führte ihre<br />

Tochter Waltraud Gießler das Geschäft bis zur<br />

endgültigen Schließung am 31.12.1994.<br />

Tagelöhner<br />

Neben den fest angestellten Knechten und<br />

Mägden benötigten die Bauern zu manchen<br />

Zeiten und für bestimmte Arbeiten noch weitere<br />

zusätzliche Arbeitskräfte. Man nannte<br />

diese, weil ihnen der Lohn nicht stundensondern<br />

tageweise gezahlt wurde, Tagelöhner.<br />

Oft waren sie auch Kinder eines kleinen<br />

Bauern, die bei der Erbteilung zu wenig Land<br />

erhielten, um von der damit betriebenen<br />

Landwirtschaft leben zu können. So betrieben<br />

sie diese nebenbei und arbeiteten für einen in<br />

Verordnungen festgelegten Lohn als Tagelöhner.<br />

Die meisten Tagelöhner hatten keinen Beruf<br />

und erledigten die Arbeiten, die an sie herangetragen<br />

wurden. Von dem Lohn konnte man<br />

zwar eher schlecht als recht leben, sich aber<br />

das Nötigste zum Leben verdienen und eine<br />

Familie ernähren. Häufig arbeiteten sie bei<br />

den Bauern auch nur dafür, dass diese ihnen<br />

ihr eigenes Feld umackerten, einsäten, abmähten<br />

und die Ernte nach Hause fuhren.<br />

Während es im Sommer meistens kein Problem<br />

war, immer wieder eine Beschäftigung<br />

zu erhalten, sah es im Winter bedeutend<br />

schlechter aus. Wenn die Temperaturen draußen<br />

unter Null Grad fielen, gab es manchmal<br />

keine Arbeit oder der Arbeitslohn war sehr<br />

gering. So erhielt der Tagelöhner beim Dreschen<br />

auf der Scheune z.B. neben dem Essen,<br />

nur 75 Pfennige pro Tag. Dann fiel zu Hause<br />

die Suppe schon etwas dünner aus, um die<br />

meist nicht kleine Familie durch den Winter zu<br />

bringen.<br />

Und so sehnte der Tagelöhner das Frühjahr<br />

herbei. Die Holzhauer hatten in harter und<br />

schwerer Winterarbeit das für die kommenden<br />

Jahre benötigte Brennholz geschlagen. Nachdem<br />

es zugeteilt und vor die einzelnen Häuser<br />

gebracht worden war, musste es zerkleinert<br />

werden. Da viele Menschen im Dorf selbst,<br />

besonders aber in der nahe gelegenen Stadt<br />

Melsungen, diese anstrengende Arbeit nicht<br />

tun konnten oder wollten, überließ man sie<br />

dem Tagelöhner. Und das war gut für ihn,<br />

denn er hatte nun, oft bis zum Spätsommer,<br />

Arbeit und Brot. Mit Sägebock, Säge, Axt,<br />

Beil, Eisenkeilen und Holzschlägel bewaffnet,<br />

erschien er früh morgens am Arbeitsplatz und<br />

begann seine wochenlang dauernde Tätigkeit.<br />

Scheitholz, Knüppel und Stangen wurden zuerst<br />

auf eine bestimmte Länge gesägt und<br />

dann gespalten. Besonders schwierig war es,<br />

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