Dorfbuch Schwarzenberg
Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg
Dorbuch 750 Jahre Schwarzenberg
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Das Dorf <strong>Schwarzenberg</strong> | 02-4<br />
genhheyn gewan den strid, unde finck der<br />
Westphelinge bie 200, unde bleb in wenig lude<br />
toid. Dufs geschach im herbeste, bie Geismar<br />
in Hessen. Alsus lefset man zu Heyne.<br />
Bie disfsen getzyten woren in dem lande zu<br />
Hessen vile roupslosfse und mortkulen, die<br />
dan ire lehene nicht umbe den fursten entphaen<br />
wulden, sundern sie woren des lants<br />
fygent; etzliche uffenberliche, etzliche heymelichin.<br />
Die bestreid der lantgrave, unde gewan<br />
sie; etzliche brach er zu grunde nidder, etzlich<br />
besatzste er mit den synen. Unde in sunderhoid<br />
dusfse nachgeschrebin 18 slosfse:<br />
Blancksteyn, die tzwey Hoenfelsche, die tzwey<br />
Gudenberge, den Keseberg uff der Edern,<br />
Aldenburg, Rulkirchen, Rudelfsen, Swartzenberg,<br />
Helffinberg, Wulffefshufsen, Ruckershufsen,<br />
Landesfsburg, Czigenberg, Pederfsheyn,<br />
Ulrichsteyn unde Eysenbach. Unde in<br />
sulcher masfse hat he gar eyne reyne strasfse<br />
gemacht unde gehalten. Unde hat gar erlichin<br />
unde kostlichin furstenstad degelichin gehalten,<br />
zu glichin wole eynfs konnigs hoffe; unde<br />
das was wole bilche, want seyne eltermuter,<br />
sent Elisabeth, was eynfs konnigs tochter. Alsus<br />
schribet Johan Rytesel in siner chroniken.<br />
(Hir sal stehin, wie lantgrave Hinrich gewynnet<br />
18 slosfse; etzliche verbornet er, etzliche<br />
brichet er zu grunde nidder unde etzliche beheldet<br />
er unzubrochen).<br />
(Die Chroniken des Wigand von Gerstenberg<br />
von Frankenberg (14571522 Landeschronik<br />
Seiten 230 und 231)<br />
Hinweis: Zum besseren Verständnis habe ich<br />
den Text in unsere heutige Sprache übertragen.<br />
Die Ortsbezeichnungen der Burgen wurden<br />
entsprechenden Fußnoten auf den Seiten<br />
230 und 231 der o.g. Chronik entnommen.<br />
„Im Jahr 1293 kam es zwischen dem Grafen<br />
Gottfried von Ziegenhain und den Westfälischen<br />
zum Streit, den der Graf von Ziegenhain<br />
gewann. Er nahm 200 Westfalen gefangen,<br />
es gab wenig Tote. Dies geschah im<br />
Herbst bei Geismar in Hessen. Dies kann man<br />
in Hainaer Unterlagen nachlesen.<br />
In dieser Zeit gab es in Hessen viele Raubburgen<br />
und Mordnester, die keine Lehen von den<br />
Fürsten empfangen wollten, sondern deren<br />
Feinde waren. Einige öffentlich, einige heimlich.<br />
Diese bekämpfte und besiegte der Landgraf.<br />
Einige Burgen zerstörte er, andere besetzte<br />
er mit seinen Leuten. Im besonderen<br />
handelt es sich um die nachstehend aufgeführten<br />
Burgen: Blankenstein (bei Gladenbach),<br />
Doppelburg Hohenfels (gegenüber Buchenau<br />
(Lahn)), Doppelburg Gudenburg (bei<br />
Zierenberg), Keseberg (bei Ederbringhausen),<br />
Altenburg und Ruhlkirchen (bei Alsfeld), Rodersen<br />
(bei Wolfhagen), <strong>Schwarzenberg</strong> (bei<br />
Melsungen), Helfenberg (bei Wolfhagen),<br />
Wolfershausen (östl. von Gudensberg), Rückershausen<br />
(evtl. bei Alsfeld), Landsberg<br />
(nördl. von Wolfhagen), Ziegenberg (gegenüber<br />
von Hedemünden), Petershain (bei Ulrichstein),Ulrichstein<br />
und Eisenberg (bei Lauterbach).<br />
Mit großem Aufwand hat er Ordnung<br />
geschaffen und gehalten. Und er hat den ehrlichen<br />
und guten Fürstenstand zum Wohle des<br />
Königshofes erhalten. Dies war wohl nicht<br />
mehr als recht und billig, weil seine Großmutter<br />
(mütterlicherseits) Elisabeth von Thüringen,<br />
eine Königstochter war. So schreibt Johann<br />
Riedesel in seiner Chronik.<br />
(Hier steht, wie Landgraf Heinrich 18 Burgen<br />
gewann; einige verbrannte er, einige zerstörte<br />
er bis auf die Grundmauern und einige behielt<br />
er unzerstört.)<br />
28. Sept. 1295 Kassel<br />
Die Brüder Widekind und Berthold v. <strong>Schwarzenberg</strong><br />
verkaufen dem Landgrafen Heinrich<br />
vielerlei Güter und Gefälle.<br />
In Nomine Domini Amen. Nos Widekindus et<br />
Bertholdus fratres de Swarzenberg ad noticiam<br />
tam presencium quam futurum cupimus<br />
pervenire, quod inclito principi, domino nostro<br />
Lantgravio, Heinrico, terre Hasfie domino, et<br />
domine Mechtildi, collaterali fue atq. Ipforum<br />
veris heredibus, curiam fitam in Waldahe,<br />
(Waldau) cum nostra parte decime ibidem et<br />
omnes redditus deuariorum nostrorum in<br />
Volchane et octo maldra annone lingulis annis<br />
in Crumbach, mediam partem allodii Curle,<br />
mediam partem aree castri Swarcenberg,<br />
quartam partem decime in Milsungen, omnem<br />
monetam ibidem. Item mediam partem allodii<br />
in Rotenberg, cum allodio fito juxta castrum<br />
Rotenberg, que Thammo miles et Vollecop<br />
habent in feudo a Domino nostro Lantgravio<br />
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