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Credit Suisse bulletin, 2001/05

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«Paradox, dass die lauteste<br />

Kritik an der WTO von jenen<br />

kommt, welche sich gegen<br />

einen unregulierten<br />

Globalisierungsprozess<br />

aussprechen», sagen<br />

Manuel Rybach (links) und<br />

Christian Rütschi.<br />

Ein Lob auf den<br />

Sündenbock<br />

Die Welthandelsorganisation (WTO) steht in der Kritik. Unbestritten sind indes ihre<br />

Verdienste für die Volkswirtschaft. Von Manuel Rybach und Christian Rütschi, Economic Research & Consulting<br />

Die Globalisierung ist in aller Munde. Die<br />

Vorkommnisse anlässlich des G-8-Gipfels<br />

in Genua sind noch in frischer Erinnerung<br />

– und für Mitte November ist im Golfstaat<br />

Katar die nächste Ministerkonferenz der<br />

Welthandelsorganisation (WTO) geplant.<br />

Das letzte derartige Treffen, welches Ende<br />

1999 in Seattle stattfand, wurde von<br />

Protestaktionen überschattet und war ein<br />

Misserfolg. Die damals angestrebte Lancierung<br />

einer neuen Welthandelsrunde<br />

kam nicht zustande.<br />

Dabei gerät in Vergessenheit, dass die<br />

Entwicklung des Welthandels eine Erfolgsgeschichte<br />

darstellt. So hat in den letzten<br />

50 Jahren der internationale Handel markant<br />

zugenommen. Vor allem der Austausch<br />

industrieller und gewerblicher Güter<br />

und der Anteil des Handels an der Weltproduktion<br />

stiegen seit Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs rasant an (Grafik Seite 43). Die<br />

Produktevielfalt, die wir als Konsumenten<br />

tagtäglich schätzen und die für uns zu<br />

einer Selbstverständlichkeit geworden ist,<br />

wird zum grossen Teil erst durch den internationalen<br />

Handel ermöglicht. Auch Unternehmer<br />

profitieren vom Zugang zu ausländischen<br />

Märkten. Insgesamt bringt<br />

der grenzüberschreitende Austausch von<br />

Waren und Dienstleistungen wichtige<br />

volkswirtschaftliche Vorteile.<br />

In jüngster Zeit hat allerdings die Kritik<br />

am gegenwärtigen Welthandelssystem<br />

und an der Globalisierung zugenommen.<br />

Vermehrt wird die WTO zum Sündenbock<br />

aller Probleme gemacht, die mit der Inter-<br />

42 Credit Suisse Bulletin 5|<strong>01</strong>

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