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Credit Suisse bulletin, 2001/05

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LUST UND LASTER<br />

Zu Stein erstarrte<br />

Schönheit<br />

Edelsteine faszinieren die Menschen seit Urzeiten.<br />

Sie verkörpern Luxus, Macht und geheimnisvolle Kräfte.<br />

Ruth Hafen, Redaktion Bulletin<br />

Fotos: Mathias Hofstetter<br />

Es ist brutal heiss in Coober Pedy. So<br />

heiss, dass die Hühnereier in der Schale<br />

garen, wenn man sie zu lange herumliegen<br />

lässt. In diesem Teil des südaustralischen<br />

Outback bauen die Menschen ihre<br />

Häuser in die Erde hinein, um der Hitze<br />

und dem Staub zu entfliehen. Und um dem<br />

Opal näher zu sein. Coober Pedy ist eine<br />

Minenstadt. Hier leben ungefähr 3000<br />

Menschen aus über 50 Ländern. Sie sind<br />

wegen des Opals gekommen. Früher oder<br />

später verfällt hier jeder dem Opalrausch.<br />

Es ist nicht allein die Aussicht auf Reichtum,<br />

die die Schürfer süchtig macht nach<br />

Opal – es ist seine Schönheit, sein Farbenspiel.<br />

Amulette aus der Altsteinzeit<br />

Opal zieht nicht nur heute die Menschen<br />

in seinen Bann. Lange vor der Entdeckung<br />

Amerikas verwendeten ihn Mayas und Azteken<br />

als Schmuck und für kultische<br />

Zwecke. Der älteste Schmuckstein ist<br />

der Bernstein: Er wurde schon in der Altsteinzeit<br />

zu Schmuck und Amuletten<br />

verarbeitet. Im 17. und 18. Jahrhundert<br />

war Bernstein beliebt für Schmuck- und<br />

Dekorationszwecke. Der Preussenkönig<br />

Friedrich Wilhelm I. schenkte 1716 dem<br />

russischen Zar Peter dem Grossen das<br />

«Bernsteinzimmer», eine Wandvertäfelung<br />

aus Bernstein, die 55 Quadratmeter umfasste.<br />

Im 2. Weltkrieg entführten deut-<br />

Rubin<br />

Malachit<br />

HART, HÄRTER, DIAMANT<br />

Die Griechen nannten den Diamant «adamas», den Unbezwingbaren. Diamant<br />

besteht aus reinem Kohlenstoff. Er hat die Mohshärte 10 und ist das härteste<br />

Material, das die Natur hervorgebracht hat.<br />

Bei der Qualitätsbewertung eines Diamanten spielen vier C eine entscheidende<br />

Rolle: Carat (Gewicht), Clarity (Reinheit), Colour (Farbe) und Cut (Schliff).<br />

■ Carat: Das Gewicht eines Diamanten wird in Karat gemessen und ist umgerechnet<br />

0,2 Gramm. Ein Karat entsprach früher dem Gewicht eines<br />

Fruchtkerns des Johannisbrotbaums.<br />

■ Clarity: Zur Reinheitsklassifizierung werden Zahl und Art der Einschlüsse<br />

sowie ihre Grösse und Position bestimmt. Lupenrein ist ein Diamant dann,<br />

wenn er bei zehnfacher Vergrösserung mit einer Lupe keine Einschlüsse<br />

erkennen lässt.<br />

■ Colour: Die meisten Diamanten haben Farbabstufungen von farblos bis<br />

gelb. Zur Bestimmung der Farbe werden die Diamanten mit einer international<br />

anerkannten Serie von Vergleichsmuster-Steinen oder Farbreferenzen<br />

verglichen. Das Farbspektrum reicht von farblos – am wertvollsten – bis dunkelbraun.<br />

Diamanten können aber auch gelb, orange, rosa oder blau sein.<br />

■ Cut: Die Art, wie ein Diamant geschliffen und poliert wird, ist sehr wichtig.<br />

Sie bestimmt das Feuer, die Brillanz und den Glanz des Diamanten. Der<br />

Brillant- oder Rundschliff ist der beliebteste. Andere Schliffe wie der Marquise-,<br />

Birnen- oder Herzschliff werden auch sehr geschätzt.<br />

Credit Suisse<br />

Bulletin 5|<strong>01</strong><br />

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